Aszendent Liebe: Roman (German Edition)
StockPot macht himmlische Suppen, Pie à la mode hat jede nur denkbare Pie im Angebot, und verschiedene asiatische Restaurants bieten Gerichte an, deren Namen ich nicht aussprechen kann, aber wenn ich sie rieche, läuft mir sofort das Wasser im Mund zusammen. Es ist der perfekte Ort, um sich mit Freunden zum Essen zu treffen.
Ich bin fast zwei Stunden vor meiner Verabredung mit Nick dort. Ich hatte also Zeit, durch einige Gänge zu schlendern, und bin jetzt stolze Besitzerin mehrerer Tüten voller Leckereien: hausgemachte Thai-Currysauce, eine Auswahl an Käse von der Ziege, dem Schaf und anderen Tieren, die keine Kühe sind, frische Pasta, genug Spargel, um ein kleines afrikanisches Land zu füttern, hausgemachte Seife, die nach Vanille riecht, und irgendeine lilafarbene Kartoffelsorte, von der der Verkäufer behauptet, dass sie fantastisch sahnig sei. All das Einkaufen hat mich hungrig gemacht, daher beschließe ich, noch einen Keks zu kaufen (vielleicht verspätet Nick sich, und ich will bis dahin auf keinen Fall verhungern), da höre ich plötzlich, wie Doug meinen Namen ruft.
»Was machst du denn hier?«, fragt er und berührt meinen Ellbogen. Ich überlege kurz, ihm zu erzählen, ich stünde nach Brot an, aber er kennt mich wohl zu gut, um mir diese Lüge abzukaufen.
»Ich treffe mich mit einem Freund und wollte noch einen Keks essen, solange ich warte.«
»Du und deine Schokoladenmanie«, sagt er und streicht sich die Haare aus dem Gesicht. Verdammt, er sieht wirklich gut aus.
»Triffst du dich mit diesem Nick?«
»Ja, das tue ich tatsächlich.« Ich lächele und bemühe mich, locker auszusehen, gleichzeitig aber bereit und willig, Doug wieder zurückzunehmen.
»Vielleicht sollten wir ein Doppeldate daraus machen? Dann könntest du Melanie kennenlernen.« Die Lust auf einen Keks vergeht mir, weil sich mir bei der Vorstellung der Magen umdreht.
»Das können wir ja irgendwann mal machen.« Also zum Beispiel, wenn die Hölle zufriert.
»Sie ist da drüben. Wie wäre es, wenn wir zum Pie à la mode gehen, sobald Nick kommt?« Doug deutet mit dem Finger ein paar Gänge weiter, und ich sehe Melanie, die sich handbemalte Seidenschals ansieht, genau dieselbe Melanie, die mich als Emma Lulak kennt. Bevor ich irgendwas sagen kann, kommt ein merkwürdiger, gurgelnder Laut aus meinem Hals. Doug macht ein paar Schritte nach vorn und ruft ihren Namen. Wie in Zeitlupe sehe ich, wie sie ihr Haar nach hinten wirft und sich zu uns umdreht. Es ist zu spät, um wegzulaufen.
Ich lasse mich flach auf den Betonboden fallen und krieche unter einen Marktstand voller Honig und Marmelade aus merkwürdigen Früchten wie Felsenbirnen und ziehe meine Tüten mit einem kurzen Ruck zu mir. Ich spähe unter dem Tischtuch hervor und sehen, wie sich zwei heiße, rosa Stöckelschuhe neben Dougs Schuhe stellen. Heiße, rosa Schuhe zum Einkaufen? Ich meine, wie unpraktisch ist das bitte? Was mich aber wirklich ärgert, ist, dass sogar ihre Fesseln schmal und irgendwie sexy sind. Es wäre schwierig, mich als sexy anzusehen, angesichts der Tatsache, dass ich gerade unter einem Tisch liege und inzwischen voller Staub und Marmeladenreste bin.
»Sie war eben noch hier«, höre ich Doug verwirrt sagen. Für den Fall, dass Jane recht haben sollte und ich über irgendeine Form von parapsychologischer Begabung verfüge, konzentriere ich mich darauf, Gedanken an Dougs Gehirn zu senden, er solle jetzt gehen. »Vielleicht ist sie auf die Toilette gegangen. Wir warten einfach noch kurz.« So viel zum Thema Gedankenverschmelzung zwischen uns beiden.
»Findest du, dass es eine gute Idee ist, Douglas? Ich vermute, sie will mich nicht treffen. Sie muss mich hassen, weil ich dich ihr weggenommen habe.« Melanies rosa Schuhe drücken sich an Dougs Slipper. Ich versuche, sie mit Willenskraft dazu zu bringen, in den Kaugummi zu treten, der ein paar Zentimeter neben ihrem rechten Fuß klebt, aber sie geht daran vorbei.
»Sei nicht dumm. Sophie ist die pragmatischste Frau, die dir je begegnen wird. Sie steht mit beiden Beinen auf der Erde. Sie weiß, dass niemand mich ihr ›weggenommen‹ hat.«
»Ich bin mir sicher, dass sie toll ist. Es ist bloß so, dass ich mich darauf gefreut habe, den Tag mit dir zu verbringen. Später wollte ich, dass du mit zu mir nach Hause kommst und ich dir Abendessen koche. Und mich kannst du als Nachtisch vernaschen.« Sie lacht, und ich konzentriere mich darauf, nicht zu kotzen oder diese Marmeladenreste beim Schnauben in
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