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Athyra

Athyra

Titel: Athyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Reptilienmeinung nach – vorüber war. Sie vertilgten die Überreste des gebratenen Athyras.
    »Nun?« fragte Sara.
    »Ich bin froh, daß Ihr es hierher geschafft habt.«
    »Eure Jheregs sind gute Führer«, sagte Sara. »Ich konnte ganz gut erraten, was sie wollten.«
    »Das dachte ich mir. Danke für Euer Kommen.«
    »Keine Ursache«, erwiderte sie. Und dann: »Nun?«
    »Nun was? Wenn Ihr Euch nach meiner Gesundheit erkundigen wollt, das Atmen tut nicht mehr ganz so weh wie vor ein paar Tagen.«
    »Ich erkundige mich nicht nach Eurer Gesundheit, sondern nach seiner.«
    Vlad brauchte ihrem Blick offensichtlich nicht zu folgen, um zu wissen, wen sie meinte – Savn hockte vor dem Feuer und starrte hinein, ohne etwas von der Unterhaltung oder allem anderen um ihn herum mitzubekommen.
    »Gesundheitlich geht es ihm gut. Aber, wie Ihr seht –«
    »Ja. Wie ich sehe.«
    »Ich vermute, man jagt mich als Entführer.«
    »Unter anderem, ja. Der Sprecher des Dorfes hat sich ans Imperium gewandt, und er redete unablässig davon, das gesamte Gebiet zur Jagd auf Euch zu rufen, Baum für Baum und Stein für Stein. Und ihre Eltern sind verzweifelt, fragen sich, wo ihre Kinder sind, denken, Ihr habt sie getötet oder für ein ostländisches Ritual mißbraucht oder so etwas. Ich weiß nicht, wieso ich nicht den –«
    »Wen herbeirufe? Den Jhereg? Das wurde bereits versucht.«
    »Ja. Ich denke schon. Sie haben die Leiche neben der Seiner Lordschaft entdeckt. Und auch den Medikus des Dorfes.«
    »Wack? Tatsächlich? War er tot?«
    »Nein, er lebte gerade noch. Habt Ihr ihm das angetan?«
    »Was?«
    Sie forschte in seinen Augen, ob er sie anlog. Dann zuckte sie die Achseln. »Er ist gefoltert worden.«
    »Oh. Nein, ich nehme an, Loraan und der Attentäter haben das gemacht. Würde jedenfalls einen Sinn ergeben; wahrscheinlich haben sie mich so gefunden.«
    »Na, er wird überleben. Er sagt, Savn habe ihn behandelt. Das Kind wird mal ein guter Medikus, wenn er das hier je hinter sich bringt.«
    »Ja. Wenn.«
    Polyi funkelte ihn böse an. Sara vermutete, daß Vlad und sie in den zwei Tagen seit dem Tod von Baron Kleineklippe nicht viel geplaudert hatten.
    Sie fragte: »Loraan und der Jhereg haben Euch also gefunden. Wie habt Ihr sie besiegt?«
    »Habe ich nicht. Er war es.«
    Sara schaute mit großen Augen auf den Tecklajungen. »Er?«
    »Ja. Er hat Loraans Magie wirkungslos gemacht, den Attentäter mit abgelenkt und am Ende Loraan getötet.«
    »Ich glaube Euch nicht.«
    »Das ist mir vollkommen egal.«
    Sara kaute auf der Unterlippe. »Was genau ist denn eigentlich mit ihm passiert?«
    »So richtig weiß ich es nicht. Meine Vermutung ist, der Schock, einen Morgantidolch gehalten, ganz zu schweigen benutzt zu haben, war ziemlich heftig, und ich glaube, er hat sich den Kopf gestoßen und war vorher schon durcheinander, und dann hat er seinen eigenen Lord umgebracht. Er ist aufgewacht, nachdem ich uns dort herausteleportiert hatte, dann hat er seine Hand angestarrt, sie gebissen, geschrien und seither kein Wort gesagt.«
    »Oh«, machte die Sängerin.
    »Er tut, was man ihm sagt, und er ißt und hält sich sauber.«
    »Und mehr nicht.«
    »Ja.«
    »Was werdet Ihr tun?«
    »Ich muß weiter in Bewegung bleiben. Es wäre eine Schande, wenn ich mich von den Dorfleuten umbringen ließe, nachdem ich Loraan und dem Jhereg entkommen bin.«
    »Und Ihr wollt, daß ich dafür Sorge trage, daß der Junge und seine Schwester heimgebracht werden?«
    »Nein, nur die Schwester.«
    »Was soll das heißen?«
    »Überlegt doch. Der Junge ist mit mir gesehen worden, seine Freunde wollten ihn verprügeln, und jeder wird dahinterkommen, daß er bei der Ermordung Seiner Lordschaft zumindest dabeigewesen ist, und der Mistkerl war für einen Untoten ziemlich beliebt. Was hätte das Kind denn hier für ein Leben?«
    »Wovon redet Ihr?«
    »Ich rede davon, daß er mir das Leben gerettet hat, sogar mehrmals, und sein einziger Lohn dafür war ein solcher Schock, daß er verrückt geworden ist.«
    »Und was könnt Ihr dagegen tun?«
    »Ich kann versuchen, ihn zu heilen, und in der Zwischenzeit passe ich auf ihn auf.«
    »Ihr wollt umherziehen, auf der Flucht vor dem Jhereg, und ein Kind mitnehmen?«
    »Ja. Zumindest, bis er geheilt ist. Danach glaube ich kaum, daß er noch ein Kind ist, und er kann sich selbst entscheiden.«
    »Warum denkt Ihr, er wird Euch nicht hassen?«
    »Wahrscheinlich wird er das.«
    »Warum denkt Ihr, Ihr könnt ihn heilen?«
    Vlad zuckte die

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