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Atlan 014 - Der Tempel des furchtbaren Gottes

Titel: Atlan 014 - Der Tempel des furchtbaren Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte, zwar den Körper eines mißgestalteten Zwerges, aber immerhin doch einen organischen KÖrper, der gute Mahlzeiten zu schätzen gewußt hatte.
    Er entschloß sich, keine übertriebene Rücksicht auf die Erinnerung seines Partners zu nehmen. Sinclair mußte sich damit abfinden, daß er für seine athletisch gebaute Robothülle einen Preis zu zahlen hatte.
    “Ich brate mir ein Steak”, antwortete er.’ “Die Siganesen haben mir mit dem Geruch ihres Essens den Mund wäßrig gemacht.” .
Um Kennons Mund spielte ein schmerzliches Lächeln. Sein synthoorganlsches Gesicht war zu jedem mimischen Ausdruck fähig.
“Du hast einen Moment zu lange mit der Antwort gezögert, Partner”, stellte er fest. “Klar, ich vermisse die früheren guten Mahlzeiten, aber ich habe mich damit abgefunden.”
Er grinste übermütig—zu übermütig, fand Tekener—und ließ seine Linke vorschnellen. Der schwere Sandsack schwang einige Meter fort. Kennon parierte ihn mühelos, als er zurückschwang.
“Mein alter Körper wäre davon bis an die. Wand geschleudert worden und hätte einige Knochenbrüche davongetragen”, sagte er und schlug erneut zu. Die Aufhängung riß, und der Sandsack prallte gegen eine stählerne Kletterstange und zersplitterte sie.
“Wenigstens hätte er keinen Schaden anrichten können”, bemerkte Ronald Tekener sarkastisch. Im Innern erschrak er, als ihm klar wurde, daß der Halbroboter noch immer mit den Problemen kämpfte, die die Existenz des Gehirns in einem stählernen Gehäuse aufwarf. Er ließ sich aber nichts davon anmerken und ging nach einem flüchtigen Kopfnicken weiter.
Während er sich ein tellergroßes blutiges Steak aus dem Kühlschrank nahm, hörte er einen dumpfen, federnden Aufprall. Die Gewichte. Offenbar hatte sein Partner sämtliche Gewichtscheiben an die Stange gehängt und bewies sich erneut seine physische Stärke, die im Grunde genommen nur eine geliehene war, geplant, konstruiert und installiert auf dem Medoplaneten Tahun.
Er seufzte, goß Öl in die große Pfanne auf dem Elektroherd und wartete, bis es siedete. Entgegen dem Anraten der USO-Mediziner benutzte er selten den Grill oder den Mikrowellenherd. Sie laugten Steaks nur aus, machten sie zäh und trocken. Die alte Methode war vielleicht ungesund, aber sie verlieh dem Leben mehr Freude.
Als das Öl siedete, legte er behutsam das Steak hinein, wartete genau eine Viertelminute und wendete es dann. Nach einer weiteren Viertelminute war es richtig. auf beiden Seiten knusprig gebraten, innen blutig und saftvoll.
Tekener bereitete sich vier Spiegeleier, häufte sie über das Steak und legte sich ein schmales Kaviarbrot zurecht. Mit großem Genuß verspeiste er die leckere Mahlzeit, trank ein terranisches Bier hinterher—eines, zu dessen Herstellung weder Mais, Reis, Konservierungsstoffe noch Schäumer aus Plaste verwendet worden waren, sondern die, uralten Grundstoffe Hopfen und Gerstenmalz. Glücklicherweise hatten auf Terra die seriösen Firmen und nicht die skrupellosen Profitgeier gewonnen.
Es ist überall’ das gleiche, überlegte der USO-Spezialist: Immer gibt es eine Minderheit; die um der eigenen Profite willen bereit sind, die körperliche und geistige Gesundheit einer großen Mehrheit zu mißachten und sie unter dem Deckmantel des Fortschritts zu betrügen.
    Das waren allerdings im Solaren Imperium nur noch die Ausnahmen, und sie wurden durch entsprechende Gesetze unbarmherzig verfolgt. Niemals war es auf der Erde oder einer terranischen Siedlungswelt so zugegangen wie auf dem Freihandelsplaneten Lepso.
    Und nie in der Geschichte der Menschheitsgalaxis hatte es eine verbrecherische Organisation von solcher Gefährlichkeit und solchem Ausmaß gegeben wie die Condos Vasac.
    Das schlimmste an der CV aber war, daß sie offenbar nur ein Werkzeug außergalaktischer Mächte war, unbeschreiblich fremdartiger Intelligenzen, die hinter einem imaginären Vorhang an unsichtbaren Fäden zogen.
    Plötzlich schmeckte dem Spezialisten das Bier nicht mehr. Er zündete sich eine Zigarette an und starrte ins Leere.
Er war in ein Zeitalter hineingeboren worden, in dem sich mit dem Ausdruck “Fremdintelligenz” kein Werturteil verband. Seine Tätigkeit als Spezialist der USO hatte ihm außerdem gezeigt, daß kaum eine intelligente Art so grausam, so rücksichtslos und so egoistisch handeln konnte wie die der Humanoiden. Doch war in allen diesen Fällen meist ein Sinn dahinter erkennbar gewesen. Selbst eine so beispiellos verbrecherische

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