Atlan 015 - Die Transmitter-Falle
anfangen wie seinerzeit Tekener und Kennon.
“Da ist Stuep eindeutig die Phantasie durchgegangen!” stellte er fest.
Er las, daß Begriffe wie Galaktische Unterdrücktenhilfe, Geheimplanet, das Projekt und ähnliche gefallen waren. Der nächste Funkspruch beschäftigte sich mit dem Zeitpunkt, an dem Kennon und Tekener den Handelstransmitter auf Lepso betreten hatten. Haahl-A1 hatte eine unsichere Information aufgefangen, wonach die beiden Spezialisten auf einem akonischen Schlachtschiff materialisiert sein sollten—das war zwar fraglich, aber grundsätzlich möglich.
Natürlich keine Spur des Schiffes.
Natürlich auch keine Ortungsergebnisse—der Kosmos war zu groß.
Nachdenklich las Atlan die Meldungen durch ... seine Gedanken pendelten zwischen Transmitter-Weiche und Halbraumspürer-Absorber hin und her, zwischen der verschwundenen Transmitter-Ersatzanlage und den insgesamt vier gefährdeten Männern.
Atlan kam nicht auf die Idee, daß ein USO-Mann der Ausbildungsstufe B in seiner Verzweiflung diesen “Absorber” erfunden haben konnte.
Atlan wurde unruhiger, je länger er an diese Konstellation dachte.
Nur als er sich vorstellte, wie Tekener in dem geheimen Bau der Condos Vasac versuchte, sich und Stuep herauszupauken, wurde Atlan etwas leichter—Tekener hatte noch nie versagt.
Er war einfach zu kaltblütig.
*
Sie verließen das Schiff.
Sechs Männer, davon drei mit gezogenen Waffen, die sich einige Schritte hinter Tekener, Kennon und Saris hielten. Ein halbautomatischer Gleiter wartete auf sie, nachdem sie die bewegliche Verbindung zwischen der Schiffsschleuse und einer riesigen Empfangshalle hinter sich gebracht hatten. Offensichtlich, erkannte Tekener, war dies ein Planet mit etwas geringerer Schwerkraft als einem g, teilweise ausgebaut;- die Schiffe landeten außerhalb des luftgefüllten Lebensbereiches der Station. Der große Gleiter ruckte an und brachte sie durch breite, unterirdische Korridore, durch eine riesige, dunkle Halle bis vor eine Anzahl von Bauten, die in Felsen hineingearbeitet waren.
Kennon wandte sich an Saris:
“Sie lassen sich die Experimente mit der Transmit-Weiche eine Menge kosten!”
Saris zuckte zusammen.
“Woher ...?”
“Liebster Saris”, sagte Tekener gönnerhaft, “auch Sie werden sich damit abfinden müssen, daß wir einigermaßen informiert sind. Schließlich sind wir nicht irgendwer.”
“Das nahm ich auch nicht an ... Sie hätten sonst unsere Einladung nicht erhalten”, erwiderte Saris.
Tekener mußte wider Willen lachen; dies war eine ausgezeichnete Antwort.
“Wer ist hier verantwortlich?” fragte er.
“Sie werden den Herrn gleich vorgestellt werden”, versprach Saris.
Tekener deutete nach hinten, als sie die wenigen Stufen des Einganges hochgestiegen waren. Dort, wo sie vor einigen Minuten vorbeigefahren waren, zeichneten sich hinter Schutzschirmen die technischen Formen eines Bauwerks ab, das entfernte Ähnlichkeit mit einem terranischen Ferntransmitter hatte. Außerhalb dieser Zone, die von Licht und hektischer Betriebsamkeit erfüllt war, lagen dunkle Berge—es sah wie Metallschrott aus.
Wie verbrannter Metallschrott.
“Das ist doch diese Anlage, nicht wahr?” fragte Tekener. “Ich habe einen Blick dafür.”
Saris erwiderte mit ausdruckslosem Gesicht:
“Kein Kommentar.”
“Auch eine Antwort!”
Schließlich öffnete sich vor ihnen eine breite Tür mit wertvoller Verkleidung, und sie wurden in eine Art Wohnbüro geführt. Als Tekener und Kennon den Raum betraten, erhob sich ein kleiner, gekrümmter Mann mit einem alten, ledernen Gesicht voller Falten hinter einem Schreibtisch, dessen Platte nicht viel kleiner als vier Quadratmeter war.
Tekener nahm für sich das Recht des ersten Zuges in Anspruch. Er fragte halblaut:
“Ich habe gehört, Sie hätten einen fast kompletten, zerlegten terranischen Transmitter zu verkaufen, alter Mann?”
Huinez’ Kopf ruckte hoch; er starrte abwechselnd von Kennon zu Tekener.
“Wer sagt Ihnen das?” fragte er. “Sind Sie Tekener?”
Tekener verzog die Lippen.
“Als ob Sie das nicht genau wüßten, alter Mann”, sagte er. “Wir sind es. Die tödlichen Zwillinge Kennon und Tekener. Wer sind Sie?”
Huinez stellte sich knurrend vor und fragte zurück:
“Woher wissen Sie, daß wir einen Transmitter zu verkaufen haben? Merkwürdige Art von falschen Informationen!”
Saris setzte sich in einen freien Sessel, nachdem er demonstrativ seine entsicherte Waffe vor sich auf den Tisch gelegt und die Wache hinausgeschickt
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