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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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ein schmales Metallplättchen aus seiner Tasche. Er legte es auf seine linke Handfläche.
    Ein kleines, aber gestochen scharfes Holobild baute sich auf.
    Der alte Patriarch stöhnte vor Entsetzen. Die Wiedergabe zeigte zwei seiner Enkelkinder. Die Söhne Trilams. Trilam selbst taugte ebenso wenig wie seine Brüder, aber die Enkel besaßen gute Anlagen. Die beiden waren neben Aizela die einzigen Hoffnungsträger, die Licht in die Schatten des da Onur-Khasurn brachten. Penzar liebte sie. Die beiden jungen Männer blickten voller Angst in die Mündungen zweier Strahler. Schwarz gekleidete Bewaffnete bedrohten sie.
    »Schwarzgardisten«, erklärte Opryn kühl. »Sie arbeiten für Artemio Hoffins.«
    Das Holobild erlosch. Opryn ließ die Metallscheibe wieder in einer Tasche seiner Kleidung verschwinden.
    »Gib meine Enkel frei!«
    »Warum hätte ich sie in meine Gewalt bringen sollen, wenn ich plante, sie freizulassen? Die Schwarzgardisten begleiten mich nicht zum Spaß. Wir werden die beiden mitnehmen. Erinnere dich stets an sie. Denk daran, was mit ihren Köpfen geschehen könnte.«
    Penzar unterdrückte das Verlangen, den Namenlosen mit bloßen Händen anzugreifen. »Was verlangst du von mir?«
    »Vergiss das, was Zewayn dir erzählt hat. Rede niemals darüber. Und überreiche mir die ältesten Unterlagen aus der Zeit, in der die da Onur Lepso erstmals besiedelten.«
    »Die Unterlagen befinden sich im Archiv. Was könnten sie dir nutzen?«
    »Lass das meine Sorge sein. Kümmere du dich darum, meinen kleinen Wunsch zu erfüllen.«
    »Es existieren sehr viele Unterlagen aus dieser Zeit. Der Gründervater Shukkirah da Onur protokollierte die Vorgänge. Ich benötige genauere Angaben.«
    Opryn ballte die Hände, schlug in einem Akt sinnloser Aggression gegen die Wand. »Nun gut. Ich benötige Unterlagen über ein Raumschiff, das schon seit undenklichen Zeiten auf Lepso geparkt sein muss. Ein ewiges Schiff .«

 
Gegenwart
     
    »Ich half Opryn da Onur. Mir blieb keine andere Wahl. Es ging um das Leben meiner Lieblingsenkel.«
    Ich betrachtete nachdenklich den starren Körper des Patriarchen. Seine schroffe Abweisung meiner Nachfragen und die Sabotage meines Gleiters erschienen im Licht dieser Informationen ganz neu. »Du hast mir gegenüber also nur geschwiegen, um das Leben deiner Enkel zu schützen?«
    Fast war mir, als kehre noch einmal Leben in die Augen des Alten ein.
    »Ich musste es tun«, drang es aus dem Akustikfeld. »Meine Enkel befanden sich in der Gewalt der Schwarzen Garde. Es tut mir leid, dass ich Sie in Schwierigkeiten gebracht habe.«
    »Warum haben Sie Ihr Schweigen jetzt gebrochen?«
    Eine kurze Zeit der Stille folgte. In Penzar da Onurs Augen schimmerte eine neue Dimension des Schmerzes. »Mein Schweigen war umsonst. Inzwischen sind meine Enkel … zurückgebracht worden.«
    »Zurückgebracht?«
    »Tot.«
    Das Wort hing wie eine düstere Prophezeiung im Raum.
    Tot …
    Genau dieses Schicksal stand Penzar da Onur ebenfalls bevor. »Es ist fast alles gesagt.«
    »Das Raumschiff, das Opryn suchte, wurde inzwischen gefunden«, sagte ich. Ohne Zweifel handelte es sich um jenen getarnten Tyarez-Raumer, den Opryn da Onur im Beisein von Artemio Hoffins für seine Flucht von Lepso verwendet hatte.
    »Ich weiß.«
    »Seit dem Start sind mehr als drei Wochen vergangen. Die letzte Spur, der ich hätte folgen können, ist damit verloren.
    Was auch immer Opryn da Onur und Artemio Hoffins beabsichtigen – die Zeit spielt ihnen in die Hände. Ihr Vorsprung ist so groß, dass ich sie unmöglich ausfindig machen kann. Ich kann Zewayns Hilferuf nicht folgen, weil ich nicht weiß, wo ich ihn suchen soll. Weder zu ihm selbst noch zu dem Tyarez gibt es eine Spur.«
    Penzar würgte.
    Erstaunt sprang ich auf. Er hatte dieses Geräusch aus eigener Kraft von sich gegeben. Seine Augen schlossen sich. Aus schierer Willenskraft überwand er die absolute Lähmung seines Leibes. Willenskraft, wie sie nur in den letzten Sekunden vor dem Tod möglich war.
    Seine Lippen formten Worte. »Es gibt noch Informationen über die Geschehnisse von 2003. Auf Sadik …«
    Die Worte waren wie ein Hauch. Ich beugte mich über den Sterbenden. »Wo genau auf Sadik?«
    »Von dort … Weg zu den Tyarez … Zewayn erwähnte noch das große Schiff der Tyarez. Darum geht es.«
    »Welches Schiff? Reden Sie, Patriarch!«
    »Die Camouflage«, sagte Penzar da Onur und starb.

 
Epilog
     
    »Nun ist er also tot.«
    Das Timbre der Stimme ließ mir

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