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Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen

Titel: Atlan 02 - Lepso 02 - Die acht Namenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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dazu, dass die da Onur in Ungnade fielen?«
    Zimral schüttelte den Kopf. »Das soll Vater Ihnen selbst berichten. Es hängt mit den acht Namenlosen zusammen. Deren Schande beschmutzt unsere Ehre seit Ewigkeiten. Und noch etwas, Atlan.« Er lächelte zum ersten Mal in meiner Gegenwart; eine schmerzliche, von Trauer durchzogene Geste. »Erschrecken Sie nicht, wenn Sie meinen Vater sehen.«
    Diese Warnung erwies sich als gerechtfertigt.
    Der Patriarch lag weiß wie das Laken auf der Liege. Ein Schleier überzog das Rot der Augen; das Weiße war intensiv gelblich verfärbt. Die Liege knickte in der Körpermitte in die Höhe, so dass der Patriarch in eine sitzende Position gezwungen wurde.
    »Es muss sein.« Die Stimme drang nicht aus seinem Mund. Die Lippen bewegten sich nicht. Ein Kehlkopfsensor zeichnete die Bewegungen der Stimmbänder und des Zungenhintergrunds auf. Ich kannte diese Technik. »Würde ich liegen, käme zu viel Wasser und Blut in die Lungen und die Luftröhre.«
    Es war ein makabrer Anblick, Penzar da Onur mit völlig starrem Gesicht reden zu hören. »Wie lange noch?«, fragte ich.
    »Minuten. Vielleicht eine Stunde. Wer weiß. Ich bin zäh.« Das Akustikfeld gab die Worte korrekt wieder, aber es fehlte jede Emotion.
    Ich trat an den Sterbenden heran. »Wie fühlen Sie sich?«
    Es dauerte etwas, ehe der Patriarch eine Antwort formulierte. »Wie soll ich mich fühlen? Es schmerzt, aus dem Leben zu treten. Aber es ist gut, das Wissen weiterzugeben.« Auch die Hände lagen nun völlig steif.
    »Ich werde mein Möglichstes tun, das Geschlecht der da Onur zu rehabilitieren«, versicherte ich. »Mit einer Einschränkung – wenn es berechtigt ist.«
    »Es ist berechtigt. Und es wird sich die Gelegenheit ergeben. Die Geheimnisse der Vergangenheit greifen nach der Gegenwart. Die Tyarez ebenso wie die acht Namenlosen.«
    Ich setzte mich auf den inzwischen vertrauten schlichten Metallstuhl. »Wie ging es damals weiter? Sie berichteten von Zewayn da Onurs Auftauchen und von seinem Verschwinden.«
    »Tatsächlich wurde die Geheimbasis des Energiekommandos noch am selben Tag, nach dem Verschwinden Zewayns, zerstört. Heutzutage wissen wir Bescheid über die Akonen und deren intrigante Machenschaften – aber meine Vorfahren waren ahnungslos.«
    Für einen Augenblick herrschte Stille, während der Alte völlig reglos dalag. Er starrte an die Decke; nicht einmal die Lider schlossen sich selbstständig. In regelmäßigen Abständen tropfte aus einem kleinen Behälter über der Stirn etwas Flüssigkeit in die Augen, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
    Dann drangen weitere Worte aus dem Akustikfeld. »Das Problem gründete im Verschwinden der acht Mitglieder unseres Khasurn.« Ein Geräusch, das ein Seufzer sein mochte, drang aus dem Überlebensgerät. »Perwash war ein dummer Mann. Einer, der seine Emotionen nicht im Zaum halten konnte und wenig taktisches Geschick bewies. Er kam gegen die Durchtriebenheit und Schläue der da Tromin nicht an. Sie verdrehten die Tatsachen und brandmarkten die acht da Onur als Verräter, die im Alleingang gegen das Große Imperium angehen wollten. Große Bestechungssummen mussten damals geflossen sein. Die da Tromin öffneten ihre Taschen offenbar weiter als meine Vorfahren.«
    Da hast du deine Antwort , meinte der Extrasinn. Niemand ist bereit, einem Verräter am arkonidischen Reich zu glauben. Die Erzählungen von Tyarez und einem Energiekommando, dessen Existenz damals niemand kannte, wurden sicherlich als Ausflüchte oder Fantastereien abgetan …
    »So wurden die eigentlichen Helden geächtet, während die wirklichen Verräter straffrei ausgingen«, fuhr der Patriarch fort. »Es gelang meinen Vorfahren nicht, die Wahrheit ans Licht zu bringen.«
    »Acht Verräter«, sagte ich. »Man strich ihre Namen aus der Geschichtsschreibung?«
    »Sie wurden zu den acht Namenlosen. Die Geschichte vergaß sie. Selbst in meiner Familie ging im Laufe der Generationen die Wahrheit unter. Die da Onur litten über ein Jahrtausend lang unter der Schande. Schon bald nach den damaligen Geschehnissen änderten sich die Machtverhältnisse. Die da Onur wurden von Sadik vertrieben, und unsere Feinde, die da Tromin, traten die Herrschaft auf Sadik an.«
    »Die da Onur waren gezwungen, den Planeten zu verlassen und kehrten nach Lepso zurück, wo ihre Expansion begann?«
    »Genau so war es. Der Niedergang meines Geschlechts war unaufhaltsam.« Wieder tropfte etwas Wasser in Penzar da Onurs Augen. Die

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