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Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht

Titel: Atlan 07 - Illochim 01 - Das Relikt der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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    Prolog
     
    Das zerschossene, raumfluguntaugliche Wrack trieb auf der Nachtseite im hohen Orbit eines namenlosen Planeten. Ronald Tekener und ich waren nur mit dünnen Stahlkordeln an einem halb zerschmolzenen Spant gesichert. Aus einigen Löchern und Rissen der Hülle wehte grauer Rauch ins eisige, dunkle Vakuum des Alls. Im verwüsteten Innern der Schiffszelle schlugen in unregelmäßigen Abständen grellweiße Funken aus verschmorten Leitungen. Lautlose Detonationen, die wir als Erschütterungen wahrnahmen, ließen die Träger und Deckteile erzittern. Neben unserer Position konnten wir im kümmerlichen Licht der Sterne die Buchstaben des Schiffsnamens auf der zerschrammten Wandung ausmachen.
    Obwohl der alte Frachter einem Akonen gehörte, waren es terranische Lettern. Das gezackte Riesenloch aus geschmolzenem Metall klaffte im zweiten E des Namens. SPEED PRIN-ZESS. Nach einer langen Verfolgung hatte unser Kreuzer die PRINZESS stoppen wollen, aber der Kommandant wehrte sich mit Torpedos. Sie waren unmodern, aber von gefährlicher Wirksamkeit. Das UHB-Schiff hatte daraufhin das Feuer eröffnet.
    Die UHB hatte uns nur wenige Informationen übermitteln können. In diesem Wrack existierte jedoch noch ein funktionsfähiges Deck, eine Ansammlung aus Hangars, Korridoren und Kabinen.
    Und dort verbarg sich der Eigner oder Kommandant; ein Produzent und Dealer hochwirksamer Suchtdrogen. Wir kannten auch seinen Namen: Exten da Aurith. Dies deutete auf eine akonidische Beteiligung innerhalb dieser Akonen-Familie hin.
    Tekener stieß sich mit der Hand ab, schwebte zu mir herüber und führte einen Kontakt zwischen unseren Helmen herbei.
    »Aurith ist nicht allein. Er hatte zuletzt eine Wache von fünf Naats.«
    »Es sind also noch zwei Leibwächter bei ihm«, gab ich zurück. Drei waren in dem Beiboot gestorben, das den kleinen Kreuzer der Unabhängigen Hilfsorganisation für Bedrängte in nahezu selbstmörderischer Absicht angegriffen hatte. Wir trugen Raumanzüge mit leichter Panzerung und waren dementsprechend ausgerüstet. »Und wahrscheinlich arbeiten noch ein paar Schwerkraftgeneratoren.«
    »Wahrscheinlich. Riskieren wir es, unsere Scheinwerfer …?«
    »Muss sein. Das Wrack ist energetisch nur halb tot«, sagte ich. Mein Helmscheinwerfer flammte fünf Sekunden lang auf. Vor uns erstreckte sich ein Gewirr verbogener, zerschmolzener und durchlöcherter Platten, Träger und Decken. Überall trieben Ruß und große Aschepartikel. An einigen Stellen lösten sich dicke Eisschichten auf. Partikel und Nebelfetzen trieben durch den Lichtkegel. Tek hakte sein Sicherungsseil aus und stieß sich entschlossen in die Richtung ab, die der Lichtkegel vorgab. An dessen Ende hing eine deformierte Wendeltreppe waagrecht in die Schwärze hinein. Ich heftete einen blinkenden Signalgeber ans Metall, wartete einige Sekunden, hielt mich an einer korkenzieherartig verdrehten Stange fest, ließ den Scheinwerfer wieder aufblitzen und sah, dass Tek sein Ziel erreicht hatte. Ich kannte seinen Ehrgeiz und seine Wut auf jede Art von Rauschgiftorganisation, aber dies war sein erster Außeneinsatz seit seiner Rekonvaleszenz. War er kräftig genug? Seine Rolle auf Satisfy hatte er schon seit einiger Zeit wieder eingenommen.
    Ich fasste mein Ziel ins Auge und folgte dem Smiler, der sich im Licht seines gedimmten Gürtelscheinwerfers über die Treppe tiefer ins Schiff hinein arbeitete. Der nächste Signalgeber begann zu blinken. Wir hatten es bisher vermieden, unser Eindringen ins Wrack dadurch zu verraten, dass wir die Funkgeräte benutzten. Der Extrasinn flüsterte: Die Rauschgiftladung ist noch im Wrack, Arkonide!
    Ich war sicher: Außer dem Rauschgift würden wir noch ganz andere Dinge finden und wir rechneten mit wütender Gegenwehr. Als wir die nächsthöhere Ebene erreichten, spürten wir den Sog künstlicher Schwerkraft. Wir drangen nebeneinander in einen Korridor ein, orientierten uns mit kurzen Lichtblitzen und kamen, nachdem wir ein aufgerissenes Schott passiert hatten, in den Bereich normaler Anziehungskraft. Unsere Sohlen fanden Halt auf dem Boden vor einem offenen Schott. Ich tippte Tekener auf die Schulter und zeigte ihm, dass ich meine Waffe im Magnethalter lockerte. Er nickte hinter der Sichtscheibe und griff nach dem Blaster.
    Wie wir es vermutet hatten: Ein Teil des Wracks verfügte über genügend Energie. Als unsere Sohlen den Boden berührten und wir uns mit den Händen abstützten, waren Vibrationen spürbar. Wieder legten wir

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