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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Geschütze auffahren. Ich sah mich zur Ortungsstation um. »Wo bleibt die Bombe?«
    »Da kommt … etwas anderes«, keuchte Tarra. »Ein silbriges Netz rematerialisiert. Es hat sich direkt auf unseren Schirm gelegt und macht unseren Flug mit.«
    »Unsere Schirmstaffeln brechen zusammen. Waffensysteme ausgefallen!«, meldete Eppenroq. »Wir können nicht feuern! Verdammt, was passiert da?«
    Luella Tarras Fingerspitzen flogen über die Bedienungselemente ihrer Einrichtungen. »Das Netz neutralisiert jegliche Ausprägung von Hyperenergie.«
    »Paratron ist unten. 5-D-Feldstruktur der HÜ-Schirme versagt. Die Staffeln kollabieren.«
    »Fluchtkurs!«, befahl ich. Wenn die unbekannte Waffe unseren Antrieb erwischte, saßen wir fest.
    »Aggregate ausgefallen.« Legove lieferte die nächste Hiobsbotschaft mit versteinerter Miene. »Impulsantrieb zusammengebrochen. Das Abschirmfeld des Kalups kann ebenfalls nicht aufgebaut werden. Sprung in den Linearraum ausgeschlossen.«
    Emcheba stieß einen überraschten Schrei aus. Über der Konsole vor ihm tanzten silbrige Fäden. Ehe ich mich versah, bildeten sie sich über weiteren Einrichtungen, verharrten sekundenlang, zitternd und tastend, als orientierten sie sich. »Elmsfeuer«, fürchtete er. »Energetische Entladungen. Aber wie und wodurch?«
    Nein, es war etwas anderes. »Zurück!«, rief ich meinen Spezialisten zu. »Nichts anfassen! Das Zeug könnte gefährlich sein.«
    »Es ist irgendwie … semimateriell, wie Schneeflocken, die sich auflösen. Es sieht aus, als ergieße sich das Netz ins Schiffsinnere und verteile sich über sämtliche Maschinen.«
    Das Geflimmer legte sich auf die Konsolen und drang in sie ein. Ich trat vor und streckte eine Hand aus. Das Kribbeln in den Fingerspitzen bildete ich mir wohl nur ein. Es verging, ehe ich die Hände zurückziehen konnte. »Keine Gefahr«, gab ich Entwarnung.
    »Dafür ist der Großteil der Systeme inaktiv. Es wurden nur die Instrumente verschont, die nicht auf Hyperbasis arbeiten.«
    Etwas bremste unseren Flug ab. Schon verlor die AVIGNON rapide an Geschwindigkeit. Ich fühlte mich nackt und dem Gegner schutzlos ausgeliefert. An Bord gab es keine hyperenergetische Aktivität mehr, wie die internen Sensoren zeigten.
    »Wieso versagen die konventionellen Impulstriebwerke?«
    »Weil im Verlauf des Impulskonverters Hyperwellen zum Einsatz kommen«, erklärte ich. »Lassen sich die Schutzschirme wieder hochfahren?«
    »Negativ, Sir. Die Aggregate reagieren nicht. Auch der Antrieb tut keinen Mucks mehr.«
    Ich erwartete keine erfreulichere Antwort. Wir waren wehrlos. Ich starrte in die Holos. Uns blieb keine Option. Die doppelwandige Terkonit-Panzerung der Schiffshülle hielt dem direkten Treffer aus einem Transformgeschütz nicht stand. Der nächste Schuss würde unser Ende bedeuten.
     
     
    Greta Gale triumphierte. Gasuijamuos Plan funktionierte. Atlans Bande zappelte in dem Netz, das Gasuijamuo ihr zur Verfügung gestellt und dessen Wirkungsweise er ihr erklärt hatte.
    Das Netz aus nur Mikrometer großen Geschossen des Kohärenzgestöbers, dessen Pseudo-Körper in dem Gatusain eingelagert waren, beeinträchtigte die hyperenergetischen Funktionen der Bordsysteme der AVIGNON und brachte sie zum Erliegen. Mit dem Transformgeschütz abgefeuert, platzten die Hüllen der Mikrogeschosse bei der Rematerialisation am Schutzschirm, auf den sie prallten. Ihr Inhalt wurde an die Grenze des hyperenergetischen Aufrisses abgeleitet, hakte sich dort, an der Grenze zwischen Normalraum und Hyperraum fest und begann seine unheilvolle Tätigkeit. Die hyperdimensionalen Bestandteile des Gestöbers, die in einem für die Technik nur erahnbar hohen Bereich des UHF-Spektrums angesiedelt waren, verhinderten an der Friktionszone zwischen Raum und Halbraum jedweden Energieabfluss. Der Aufriss schloss sich also wieder, und der Schirm fiel in sich zusammen. Daraufhin rasten die nicht aufgebrauchten Teile des Gestöbers wie magisch angezogen auf weitere hyperenergetische Quellen der AVIGNON zu. Sie kümmerten sich um alle Aggregate, die im Schiff hyperenergetische Effekte steuerten oder auch nur Hyperenergie emittierten, und neutralisierten sie. Die Bestandteile des Kohärenzgestöbers setzten sich an diesen Quellen fest und verschlossen sie für eine unbestimmte Dauer.
    Der Vorgang klang unglaublich kompliziert, war es zweifellos auch und wurde höchstens von Eierköpfen wie Geoffry Abel Waringer verstanden, wenn ihnen diese Informationen zugänglich

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