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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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hat der alte Knabe Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten.« Sie breitete die Arme aus und begann zu den Dorfbewohnern zu sprechen.
    Die Kanacht schlossen den Ring um ihre neue Herrscherin enger. Sie lauschten ergriffen.

 
    Geister, Geister!
     
    Die Nacht verlief ereignislos. Tristan Li und ich benutzten den Sarkophag und erhielten unsere Dosen. Während meiner Ruhephase darin erlangte ich keine weiteren Erkenntnisse. Waheijathiu schärfte mir die Notwendigkeit ein, Gretas Gales Verfolgung voranzutreiben. Oder worum es ihm ging, die Verfolgung Gasuijamuos. Ich versuchte, etwas mehr über die Beziehung zwischen den beiden Bewusstseinsfragmenten zu erfahren, über die Beziehung und Unterschiede zwischen Illochim und Navigatoren allgemein. Der Geist in meinem Gatusain war nicht sehr mitteilsam. Vielleicht fehlte es ihm selbst an Informationen aus der Vergangenheit, und er schwieg, weil er mir seine Unkenntnis nicht eingestehen wollte.
    Als wir früh am nächsten Morgen unser Nachtlager, das aus nicht mehr als ein paar Schlafstellen unter freiem Himmel bestand, abbrachen, war Li als erster aufbruchbereit. Er löschte die schwelenden Reste des Feuers, das wir am Abend zuvor entzündet hatten, und nervte den Rest der Gruppe. Nicht einmal Cleany Havedge, der sich mehr und mehr zu seinem väterlichen Freund entwickelte, konnte ihn beruhigen. Wir nahmen ein paar Nahrungskonzentrate zu uns und tranken Wasser aus einem Bach.
    »Ich wittere Greta«, behauptete der junge Mann. »Sie ist in der Nähe.«
    Da war ich anderer Meinung, und das lag nicht an Waheijathiu. Wir schienen in einem verlassenen Landstrich abgestürzt zu sein. Hier fand Gale nicht das, was sie suchte, nämlich Anerkennung durch Lebewesen, über die sie ihre Macht ausüben konnte. Tristan wollte sich dieser Argumentation nicht anschließen. Nicht zum ersten Mal gewahrte ich den fiebrigen Blick in seinen Augen. Seine Abhängigkeit und der Rachedurst, der sein klares Denken verdunkelte, ergaben eine fatale Mischung.
    Erschwerend fehlten die Medikamente, die ihn psychisch stabilisiert hatten.
    »Wir können nicht losrennen«, redete die Medikerin auf ihn ein. »Wie der Lordadmiral bereits sagte, könnte uns ein tage- oder gar wochenlanger Marsch bevorstehen. Wir müssen unsere Kräfte einteilen.«
    »Sie haben gut reden«, begehrte Li auf. Sein Blick flackerte. Seine geballten Hände zitterten. »Ihnen steht unbegrenzte Zeit zur Verfügung, mir nicht. Sie verrecken nicht, ich aber schon.«
    »Wir werden eine Lösung finden.«
    »Unsinn, und das wissen Sie genau. Verschonen Sie mich also mit Ihrem Mitleid. Es ist verlogen. So etwas gab es in Kunshun nicht.«
    »Die Ärztin meint es nur gut mit Ihnen, Tristan«, mischte sich der Kurator ein.
    »Wenn sie das wirklich tut, soll sie sich um ihren eigenen Kram kümmern. Sie war an Bord der AVIGNON nicht in der Lage, etwas für mich zu tun, sie kann es hier schon gar nicht. Müssen Frauen immer weiterreden, wenn längst alles gesagt und nichts mehr zu ändern ist?«
    Um Lis Mütchen zu kühlen, verdonnerte ich ihn dazu, gemeinsam mit mir den Sarkophag zu tragen. Er protestierte nicht, sondern packte an. Fast schien er dankbar zu sein, durch körperliche Anstrengung von seinen Rachegelüsten abgelenkt zu werden.
    Wir folgten dem Bachlauf Richtung Norden, während die Sonne höher stieg und es wärmer wurde. Bald herrschten Temperaturen jenseits der 20 Grad. Legove und Tarra übernahmen den Gatusain, später Eppenroq und Taffy, schließlich Connaire und Drays, jeweils in Schichten von einer halben Stunde. Bis auf Havedge kamen alle an die Reihe. Anfangs hielt der Kurator Schritt, doch nach zwei Stunden fiel er zurück, und wir waren gezwungen, unser Tempo dem seinen anzupassen, um ihn nicht zu verlieren. Er schnaufte wie ein Nilpferd und verfluchte den Umstand, auch nur einen Fuß auf die AVIGNON gesetzt zu haben.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, aber jetzt sind Sie fast komisch, Cleany.« Tristan brachte tatsächlich ein Lächeln zustande, obwohl er seit unserem Aufbruch verdrossen vor sich hin schwieg.
    »Wird wohl so sein«, gab der Kurator zu. »Trotzdem hätte ich keinen Schritt aus meinem Museum getan, wenn ich geahnt hätte, dass dieses Raumschiff als Wrack endet. Wer wird sich um all die Schätze im Museum kümmern, wenn ich nicht da bin?«
    »Das sind Sie bald wieder. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Sie alles entstauben und neu sortieren können, Cleany.«
    Lis Zuversicht für Havedge war so

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