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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Schließlich hatte sie selbst dafür gesorgt und den Erfolg auf den Holos der ESHNAPUR verfolgt. Und wenn ein Rettungsboot der AVIGNON durch die Maschen geschlüpft war? Sie ärgerte sich, weil dieser Dummkopf von Svin es schaffte, dass sie an sich selbst zu zweifeln begann. Ein aktives Rettungsboot, das auf ihrer Welt sein Unwesen trieb, hätten die Instrumente der ESHNAPUR längst entdeckt. »Atlan war nie ein ernst zu nehmender Gegner für mich, seine USO-Schergen allemal nicht. Du hast gesehen, wie ich mit ihnen umgesprungen bin. Also schlag dir das aus dem Kopf.«
    »Dann gibt es nur eine andere Möglichkeit«, behauptete Heyburn trotzig.
    »Ach ja? Und die hast du herausgefunden, während ich sie übersehen habe?«
    »Ich habe sie nicht herausgefunden. Es ist nur eine Überlegung, für die es keinen Beweis gibt.«
    Natürlich nicht. Gäbe es einen, wäre er Greta nicht entgangen. »Heraus mit der Sprache. Zu welcher weisen Einsicht bist du gelangt?«
    »Es gibt auf Orgoch irgendwen, von dem wir nichts wissen. Ich tippe auf fremde Raumfahrer, die sich vor uns verstecken, weil sie ihr eigenes Süppchen kochen. Sie haben etwas auf dieser Welt vor, deshalb streben sie danach, dass wir Orgoch wieder verlassen.«
    »Fremde Raumfahrer, die blitzschnell zwischen den Dörfern der Kranacht hin und her reisen? Von denen die Ortungseinrichtungen der ESHNAPUR nichts feststellen? Unvorstellbar.«
    »Vielleicht sind sie so mächtig, dass sie für uns unsichtbar bleiben.«
    Greta stöhnte auf. Einen solchen Quatsch hatte sie selten gehört. Ausgerechnet Svin hatte ihr Halluzinationen unterstellt, dabei war er es, der den Bezug zur Realität verlor. Niemand auf Orgoch konnte es mit Gretas göttlicher Macht aufnehmen.
    »Schicke Patrouillen aus«, schlug Heyburn vor. »Die ESHNAPUR hat genug Beiboote an Bord.«
    Die brauchte Greta für andere Zwecke. Trotzdem fand sie die Idee gar nicht schlecht. Es würde zwar nichts bringen, nach Unbekannten zu suchen, die nicht da waren, aber sie erhielt eine Bestätigung, die sie Svin unter die Nase reiben konnte. Sie gab Karim Shoutain die entsprechenden Anweisungen und beobachtete, wie kurz darauf drei Beiboote ausschleusten. Danach machte sie sich umgehend daran, wieder an der Vermehrung ihres Volks zu arbeiten. Zwei weitere Dörfer waren entdeckt worden, mit insgesamt tausend Kanacht, die Greta auf gewohnte Weise schlafen legte. Sie ließ ihnen eine erste grundsätzliche Beeinflussung angedeihen und sie dann mit dem Kreuzer in ihr Basisdorf bringen, dem sie den Namen »Neu-Kunshun« verliehen hatte.
    Der zentrale Platz war zu klein geworden für ihr Volk. Stolz blickte Greta auf etwa dreitausend Wesen, die sich ihr angeschlossen hatten. Sie bevorzugte die euphemistische Ausdrucksweise, weil diese Einverständnis beinhaltete.
    Sie erhob die Stimme und sprach zu ihren Untertanen. Ihre kurze Rede geriet so emotional, dass sie selbst ergriffen war von dem Anblick, der sich ihr bot. Die Kanacht waren willenlos, ihr bedingungslos ergeben, hingen gebannt an ihren Lippen. Gasuijamuo war äußerst zufrieden mit ihr. Selbst wenn sie nicht in ihrem Sarkophag lag und seine Nähe spürte, war etwas von ihm in ihrem Kopf. Eine Welle von Euphorie erfasste Greta; sie erkannte, dass ihre Kapazitäten noch lange nicht ausgeschöpft waren. Sie bebte vor Erregung, und am Ende brachte sie die Worte kaum noch heraus. Ihr war heiß und kalt, sie zitterte am ganzen Leib. Der Umschwung kam von einem Moment auf den anderen.
    Weg von hier, dachte sie, bevor die Kanacht merkten, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Sie konnte sich nicht rühren. Ihr Körper schien aus Blei zu bestehen. Erst Halluzinationen, dann Angstzustände, die Vision eines unheimlichen Verfolgers oder körperliche Anfälle. Die verschiedenen Krisen wechselten sich ab, trafen im schlimmsten Fall zusammen.
    Nein!
    Greta zuckte vom Klang des eigenen Schreis zusammen. Was sollten die Kanacht von ihr denken, wenn sie sich vor ihnen gebärdete wie eine Wilde? Die Kanacht verharrten, warteten auf weitere Worte ihrer Herrin. Sie hatte nicht geschrien, ging es Greta auf. Es war allein in ihrem Kopf geschehen. Sie hatte sich unter Kontrolle. Wer oder was auch immer ihre Macht brechen wollte, scheiterte zwangsläufig. Kläglich, weil er oder es nicht gegen sie ankam. Greta überwand die Sekunden der Schwäche.
    »Ihr dürft nach Hause gehen … mein Volk«, zeigte sie sich großzügig.
    Ein Teil der Kranacht verließ das Feld, auf dem die Herrin zu ihnen

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