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Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain

Titel: Atlan 08 - Illochim 02 - Im Bann der Gatusain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Kanacht entdeckt. Das wird die Herrin freuen.«
    »Denken Sie daran, dass wir nicht selbstständig Kontakt aufnehmen sollen.«
    Bartos behielt den Kurs bei. »Das habe ich nicht vor. Ich will nur sichergehen, dass es tatsächlich Kanacht sind und ich dem Spinner nicht Abbitte leisten muss.«
    »Das würde Sie schwer treffen, was?«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    Sie flogen extrem niedrig, um nicht schon von Weitem gesehen zu werden. Bald kamen die Gebäude in Sichtweite. Es waren die typisch buckligen Bauten der Kanacht, an deren Erscheinungsbild die Menschen sich gewöhnt hatten, seit sie jeden Tag damit konfrontiert wurden.
    »Anhand der Größe schätze ich drei- bis vierhundert Einwohner.« Laroush deutete nach Westen. »Ein paar Dutzend Kanacht arbeiten auf den Feldern. Außer Spesen nichts gewesen. Allmählich habe ich die Nase voll. Wir sind seit gestern unterwegs, und ich könnte eine Mütze Schlaf vertragen. Ich schlage vor, dass wir Bericht erstatten und umkehren.«
    Bartos studierte die Anzeigen. »Nicht weit entfernt liegt ein anderes Dorf, dessen Bewohner die Herrin bereits nach Neu-Kunshun umgesiedelt hat. Werfen wir einen Blick darauf. Es ist kein Umweg. Danach fliegen wir zur ESHNAPUR zurück.«
    Der Copilot stöhnte auf. »Bestimmt sind wir die Letzten. Außer uns ist keiner so dumm, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen und die Suche nach irgendwelchen Phantomen auch heute noch fortzusetzen. Na, von mir aus.«
    Bartos drehte ab und ließ die Felder hinter sich. Die Kanacht waren nicht auf sie aufmerksam geworden. Er beschleunigte und flog die gespeicherten Koordinaten an.
    »Ich sehe die Bauten. Eine ordentliche Wegstrecke liegt zwischen den beiden Dörfern. Trotzdem verstehe ich nicht, dass es keinen Kontakt zwischen ihnen gibt. Gemeinsam würden die Kanacht schneller eine Technik entwickeln, ein ausgeprägteres Gemeinwesen. Wo bleibt ihr Forscherdrang, wo ihre Neugier?«
    »Auf der Strecke, weil sie aufgrund ihrer Lebensweise so entschieden haben«, suchte der Pilot nach einem Erklärungsansatz. »Messen Sie sie nicht mit unseren Maßstäben. Sie könnten Reisen und Expeditionen als Zeitverschwendung betrachten.«
    »Wenn sie unter sich bleiben, gibt es keine Weiterentwicklung. Ihr Genpool wird nicht aufgefrischt, was zu Degeneration und Aussterben führt.«
    »Bisher nicht. Sie erfreuen sich bester Gesundheit.« Bartos verlangsamte das Gefährt, drückte es tiefer und dirigierte es in eine Gasse zwischen den Bauten. »Jedes ihrer Dörfer wurde um einen zentralen Platz errichtet. Auch wenn die einzelnen Sippen nichts miteinander zu tun haben, offenbaren sich verblüffende Ähnlichkeiten in der Sozialstruktur. Ich halte das für keinen Zufall. Es muss eine Verbindung existieren, die wir nicht erkennen.«
    »Das ist ein Pluspunkt für Heyburns Argumentation«, fand Laroush.
    »Er argumentiert nicht, er phantasiert. Im Gegensatz zu ihm rede ich nicht von geheimnisvollen Planetenbewohnern, die sich vor uns verstecken und zwischen den einzelnen Dörfern verkehren.«
    »Sondern?«
    »Keine Ahnung.« Bartos landete das Beiboot.
    »Was haben Sie vor?«
    »Wonach sieht es denn aus? Wir steigen aus und sehen uns um. Das ist ganz sicher im Sinne der Herrin, besonders wenn wir einen Hinweis entdecken. Wäre das unseren Kameraden gelungen, hätte man uns längst zurück an Bord beordert.«
    »Ich habe nichts dagegen, mir die Beine zu vertreten. Darüber hinaus verspreche ich mir keinen Erfolg, dass wir irgendwas finden, was uns auch nur einen Schritt weiterführt.«
    Die beiden Männer stiegen aus und standen zwischen den Gebäuden. Es war still ringsum, und nichts bewegte sich. Die Szene wirkte wie eingefroren, wenn Bartos an Neu-Kunshun dachte, wo sich die Kanacht drängten. Nicht mehr lange, da die Herrscherin vorhatte, die aufgegebenen Dörfer nach und nach dorthin zu verlegen. Er ging die Gasse entlang und fragte sich, was er eigentlich suchte. Ein Lächeln glitt durch seine Züge. Wenn er es fand, wusste er es. Fand er nichts, und davon ging er aus, war das auch nicht schlimm, weil sie außer Zeit nichts verloren hatten.
    Zeit verliert man nicht , dachte er ironisch. Sonst könnte man sich bücken und sie wieder aufklauben.
    Er blickte zu Boden, als er mit der Fußspitze gegen ein Hindernis stieß. Es war keine verloren gegangene Zeit, sondern eine Wurzel, wie sie überall aus dem Boden wuchsen. Hinter dem Dorf erhoben sich mächtige Nadelbäume. Es war erstaunlich, wie weit sich das

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