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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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nun in den Boden einer Dschungel- oder Giftgaswelt getrieben war oder in der Ergosphäre eines Schwarzen Lochs trieb.
    Mit ruhigen Schritten ging ich auf Santjun zu, während ich meinen Blick prüfend über die Ebene schweifen ließ. Das trostlose Bild hatte sich in der letzten Viertelstunde nicht geändert. Einmal abgesehen von Calipher-SIM, der in etwa hundert Metern Distanz hin- und herschwebte. Ich ging nicht davon aus, dass er tatsächlich so viel Zeit benötigte, um aus den Wärmespuren und Energieechos der verschwundenen Gleiter deren Flugrichtung herauszufinden. Viel wahrscheinlicher erschien mir, dass das künstliche Bewusstsein, das in dem Wächterroboter Calipher 50.000 Jahre hatte überstehen müssen, einen neuen Aspekt seiner wiedergewonnenen Existenz genoss . Selbst wenn dies für einen Roboter ein unpassender Ausdruck sein mochte.
    »Trugen die beiden Silberschmuck?« Ich ging neben Santjun und dem toten Silberherren in die Hocke.
    Statt einer Antwort schnitt Santjun die hellbraune Kombination auf, die der Tote unter dem Raumanzug trug. Eine grobgliedrige Kette mit einem überdimensionierten Anhänger in Form einer Sonne kam zum Vorschein. Ich benötigte keine Messinstrumente, um zu erkennen, dass der Schmuck aus demselben Silbermetall gefertigt war, das mich letztlich auf die Spur der Monolithen gebracht hatte.
    Die geheimnisvolle Struktur des Metalls hatte uns von Anfang an Rätsel aufgegeben. Die Analyse hatte ergeben, dass es sich um ein organisches Material handelte, in dessen molekulare Gitterstruktur ultraschwere Atome eingelagert waren, die ein durchschnittliches Atomgewicht von über 1000 aufwiesen. Dazu kamen zahlreiche extrem kleine, kristalline Einschlüsse, die sich unter dem Analysator-Mikroskop vor meinen Augen ständig neu gruppiert und formiert hatten, gerade so, als ob sie von Leben durchdrungen wären. Quasilebendig erschien mir unter diesen Umständen die treffendste Bezeichnung.
    »Die andere Partei war sich offenbar der Existenz dieses Schmucks der Silberherren nicht bewusst«, murmelte Santjun, während er den Sonnenanhänger in den Händen wog. »Sonst hätten sie die Leichen selbst überprüft oder gleich mitgenommen.«
    »Davon gehe ich auch aus«, bestätigte ich. »Nehmen Sie den beiden das gesamte Silbermetall ab, Major.«
    Santjun strich sich fahrig über den Helm. »Aye, Sir!«, sagte er mit dünner Stimme.
    Behalte ihn im Auge , raunte der Logiksektor. Das kurze Aufflackern seiner Vitalenergie vorhin bedeutet noch gar nichts. Santjun ist dem Tod näher als dem Leben.
    Calipher-SIM schwebte heran.
    »Erhabener Träger des Lichts!«, begann er in seiner gewohnten Art. »Restwärme und Ionenstrahlung zeigen die Flugrichtung von insgesamt vier schweren Gleitern eindeutig auf. Über die Distanz zum Flugziel kann ich aber aufgrund fehlender Ortungswerte keine gesicherten Angaben machen. Es könnten zweihundert, aber auch mehrere zehntausend Kilometer sein.«
    »Danke«, sagte ich. »Hast du irgendwelche Anzeichen erhalten, die auf Raumschiffaktivitäten hindeuten würden?«
    »Nein, Herr.«
    »Hast du die Betriebsbereitschaft deines Flugaggregats getestet? Gab es irgendwelche Beeinträchtigungen?«
    »Selbstverständlich habe ich das! Die Abweichung von den Normalwerten lag mit zwölf Prozent um ein Vieltausendfaches über den Toleranzgrenzen. In Relation zu den herrschenden hyperphysikalischen Verhältnisse muss sie jedoch akzeptiert werden.«
    »Mit anderen Worten: Wir müssen froh sein, dass die Abweichung nur zwölf Prozent beträgt, sie könnte noch viel höher sein?«
    »Jawohl, Erhabener.«
    »Gut. Dann habe ich noch eine Aufgabe für dich: In den Speichern der Anzüge dieser Toten stecken noch jede Menge Informationen. Beschaffe sie und werte sie für mich aus!«
    Calipher-SIM bestätigte.
    »Santjun?«
    Der Risiko-Spezialist blickte auf und präsentierte mir wortlos den erbeuteten Silberschmuck. Er hatte das Uniform-Innenfutter von einem Toten herausgerissen und den Schmuck darauf gelegt. Ich sah Ketten, Broschen, Ringe, Arm- und Stirnreifen, eine Gurtschnalle und …
    »Ist dies, was ich denke?«
    »Ein Kettenhemd, Sir«, bestätigte Santjun.
    »Gut«, sagte ich. »Wir werden sehen, wie wir den Silberschmuck weiterverwenden können. Geben Sie ihn mir!«
    Santjun faltete die Ecken des Stoffes zusammen und verknotete sie. Ich nahm das Päckchen an mich. Es mussten insgesamt mehr als vier Kilogramm Silberschmuck sein.
    Ich drehte mich um die eigene Achse und blickte auf

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