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Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann

Titel: Atlan 14 - Monolith 04 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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bedrohlich, glich eher den Nachwirkungen einer durchzechten Nacht, die einem am nächsten Abend noch in den Knochen steckte.
    Kurz darauf war den Technikern aufgefallen, dass die modernsten Geräte, über die Magoria verfügte, unzuverlässig arbeiteten. Die Forscher, die das Phänomen untersuchten, hatten sich keinen Reim darauf machen können – bis ein kaum verständlicher Funkspruch von einem der weiter entfernten Labortrakte eingegangen war und den entscheidenden Hinweis geliefert hatte. Die dortigen Laborarbeiter hatten alle an einer plötzlich aufgetretenen Krankheit gelitten. Innerhalb kurzer Zeit waren ihre Körper gealtert, die Haut grau und runzelig geworden. Der Älteste unter ihnen war innerhalb weniger Stunden gestorben.
    Die Forschungsstationen, in denen Tyaheel gezüchtet und erforscht wurden, lagen in der Ebene von Suquosh, ganz in der Nähe der Hand der Ahnen . Bald waren die Meldungen von den anderen Labors aus dieser Gegend eingetroffen. Aufgrund der Intensität der aufgetretenen Phänomene waren sich seine Experten bald sicher gewesen, dass die Hand der Ahnen die Ursache allen Übels sein musste.
    Die Hand war ein gewaltiges Bauwerk, das aus Tausenden von einzelnen Strängen bestand. In ihrer Gesamtheit wirkten sie auf eine befremdliche Art entrückt, wie ein Objekt, das weder aus dieser Zeit noch aus diesem Universum stammte.
    Magor hatte die Hand der Ahnen vor langer Zeit von seinen besten Wissenschaftlern untersuchen lassen. Da sie jedoch nichts gefunden hatten, das sich irgendwie in Geldwerte hätte umwandeln lassen, hatte er die Erforschung der Hand wieder abgebrochen.
    Die Forschungstätigkeit in der Suquosh-Ebene hatte aber letztendlich doch einen Erfolg gebracht: Rund um den Monolithen waren die Forscher auf die Tyaheel-Würmer gestoßen und hatten bereits bei den ersten Untersuchungen deren gewaltiges Potenzial entdeckt.
    Magors rechte Hand aktivierte das Funksystem. Routinemäßig nahm er mit ausgewählten SiDi-Posten Kontakt auf und empfing die Statusberichte.
    Besonders in den äußeren Bereichen schien die Lage angespannt zu sein. Die körperlichen Auswirkungen der Strahlung, die unzweifelhaft von der Hand ausging, beunruhigte die Magorianer. Sie deuteten die Symptome als eine sich rasch ausbreitende Krankheit und befürchteten, dass eine neue Epidemie Magoria heimsuchte.
    Die letzte lag vier Jahre zurück. Damals hatte ein extrem aggressiver Hautpilz ein Fünftel der Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit dahingerafft. Nur durch kostspielige Handelsgeschäfte mit intergalaktischen Piraten war es ihm gelungen, der Stadt wieder neue Bewohner zuzuführen und das Gleichgewicht nicht auseinander fallen zu lassen.
    Magor wusste aber, dass sich die Sachlage in diesem Fall anders darstellte, doch das brauchte die Bevölkerung nicht unbedingt wissen. Im Gegenteil – solange die Magorianer von einer normalen Krankheit ausgingen, würden sie ihre Anstrengungen verdoppeln, was die Jagd nach Punkten anging. Nur wenn sie möglichst schnell im Sozial- und Wohnsystem aufstiegen, konnten sie von der besseren medizinischen Versorgung in den inneren Krochten profitieren.
    »Gebieter!«
    Magor zuckte unwillkürlich zusammen. Zu abrupt war er aus seinen Überlegungen gerissen worden. Unwillig drehte er seinen Schwebestuhl seinem so unverhofft aufgetauchten Leibeigenen Enz entgegen, hielt ihn aber einen halben Meter oberhalb seines Kopfes in der Schwebe.
    »Was gibt es?« Magor gab sich keine Mühe, seinen Unbill zu verstecken.
    »Einer der Gefangenen verlangt Euch zu sprechen, Gebieter.«
    Magor biss die Zähne aufeinander, dass es knirschte. In seiner unendlichen Weisheit hatte er zwei SiDi-Gruppen beim Monolithen stationiert und sie jeweils austauschen lassen, bevor ihnen die Strahlung größeren Schaden zufügen konnte.
    Wie aus dem Nichts waren plötzlich Fremde mit Kampfrobotern aufgetaucht, die seine Leute nach einem kurzen, aber heftigen Gefecht hatten überwältigen können. Trotz unterlegener Technik hatten sie dank des Gleitergeschützes und der offensichtlichen Verwirrtheit der Ankömmlinge den Sieg errungen.
    »Ein Gefangener hat nichts zu verlangen«, sagte Magor. »Ich werde mich zu gegebener Zeit mit ihm befassen.«
    »Sehr wohl, Gebieter.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich Magor wieder zur Fensterfront. Er würde auch diese Krise meistern.

 
    Kapitel 6
     
     
    Quallengesänge: Atlan
     
    Je weiter wir uns von dem Monolithen entfernten, desto schwächer wurde die Belastung durch

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