Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Stadt.«
»Befinden sich eure Herren in dieser Stadt?«, fragte der Katzer weiter.
»In der Stadt könnt ihr euch völlig frei bewegen«, erwiderte Quadram unverändert freundlich und ging weiter.
Als Bjo Breiskoll ein wütendes Fauchen hören ließ, ging Atlan rasch zu ihm hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Lass es gut sein, Bjo!«, mahnte er. »Du kannst einen Roboter nicht dazu zwingen, dir eine Antwort zu geben, die er dir nicht geben kann oder will. In der Stadt werden wir weitersehen.«
Quadram ging dicht an den beiden Männern vorbei und blieb wenige Meter vor dem großen Tor stehen, das in die Stadtmauer eingelassen war.
»Öffne dich!«, sagte er laut und deutlich.
Für Sekunden wurde Atlan von Quadram abgelenkt, als der Transportroboter, der sie hierher gebracht hatte, startete und in Richtung Raumhafen davonflog. Dadurch hörte er nur mit halbem Ohr, dass Quadram etwas erwidert wurde.
»Das ist doch nicht möglich«, rief Joscan Hellmut verblüfft.
»Was ist nicht möglich?«, erkundigte sich der Arkonide.
»Das Tor weigert sich, sich zu öffnen«, antwortete der Kybernetiker, der ebenso wie Bjo Breiskoll und Gavro Yaal zu den Schläfern an Bord der SOL gehört hatte, die dank Atlans Initiative wiedererweckt worden waren. Außer ihnen hatten auch die Zwillinge Sternfeuer und Federspiel zu den Erweckten gehört, aber sie waren nach ihrem Erwachen geflohen und in den Tiefen der SOL untergetaucht.
»Du hast keinen Grund, die Öffnung zu verweigern«, sagte Quadram zum Tor. »Unsere Gäste gehören zu den Freien.«
Das zweiflügelige Tor knarrte leise.
»Es gibt Tore, die deutlich weniger frequentiert werden als ich«, erklärte es dann aus unsichtbaren Lautsprechern. »Ich sehe nicht ein, warum du dich nicht an eines von ihnen wendest, Quadram-1876.«
»Aber es ist ganz egal, welches Tor ich benutze«, erwiderte der Roboter. »Und was kostet es dich schon, wenn du dich für uns öffnest?«
»Eine ganze Menge«, entgegnete das Tor. »Meine Fluorgleitlager unterliegen einem nutzungsbedingten Verschleiß. Ganz abgesehen von der Energie, die jeder Öffnungs-und Schließvorgang benötigt und deren Verbrauch meine individuelle Bilanz belastet.«
Joscan Hellmut stöhnte unterdrückt.
»Ein Roboter«, sagte er. »Das Tor ist eine selbstständige robotische Einheit.«
»Und eine sehr eigensinnige dazu«, warf Bjo Breiskoll ein und schlug mit der flachen Hand auf das Gürtelhalfter, in dem er seinen Impulsstrahler trug. Die Roboter hatten ihnen nicht nur ihre grünen Bordkombinationen, sondern auch alle Waffen und anderen Ausrüstungsgegenstände gelassen. »Vielleicht sollten wir die Verriegelung einfach aufschießen.«
Vor dem Tor flimmerte plötzlich die Luft.
»Ein Energieschirm«, stellte Joscan Hellmut fest. »Es hat deine Bemerkung verstanden, Bjo. Und es hat folgerichtig darauf reagiert.«
»Es war ja nur ein Vorschlag«, meinte Bjo verlegen. »Nicht ernst gemeint.«
»Du wolltest nicht wirklich schießen?«, fragte Quadram.
»Niemand von uns will Gewalt anwenden«, erklärte Atlan. »Warum gehen wir nicht zu einem anderen Tor, wenn dieses nicht funktionstüchtig ist?«
»Warum sollte es nicht funktionstüchtig sein, Atlan?«, fragte der Roboter.
»Es weigert sich, sich für uns zu öffnen«, erklärte der Arkonide. »Ich halte das für einen Vorwand, mit dem es einen Defekt vertuschen möchte.«
»Ich bin voll funktionstüchtig!«, protestierte das Tor mit lauter Stimme. »Alle meine Systeme sind einsatzbereit.«
»Eben das glaube ich nicht«, erwiderte Atlan. »Ich werde deine Beschädigung melden. Du musst repariert werden.«
Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr und wandte den Kopf. Er sah, dass sich von links ein weiterer Roboter genähert hatte, eine ebenso kastenförmige Konstruktion wie Quadram-1876, aber kleiner, mit längeren Armen, vielen kleinen, blinkenden Augenzellen und einer Art Buckel auf der Rückseite, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem rechteckigen Aggregattornister besaß.
Der Roboter blieb stehen, als er Atlans Blick auf sich ruhen sah. Doch schon nach wenigen Sekunden ging er weiter, wobei er leise quietschende Töne von sich gab. Allerdings schlug er nunmehr einen Bogen, der ihn in den Rücken der Raumfahrer brachte.
»Erkennst du jetzt, dass ich voll funktionstüchtig bin?«, fragte in diesem Moment das Tor.
Der Arkonide wandte sich um und sah, dass sich die beiden Torflügel weit geöffnet hatten.
»Ich erkenne es und
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