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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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verbiete dir, unsere Gäste weiter zu belästigen! Verschwinde!«
    Kuno quietschte herzzerreißend und blieb stehen.
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Atlan. »Lass den kleinen Kerl ruhig mitkommen. Er belästigt uns nicht, sondern ist nur versessen auf alles Grüne.«
    »Meinetwegen«, erklärte Quadram. »Wenn er euch nicht stört, darf er bleiben.«
    Kuno quietschte begeistert, blinkte freudig mit sämtlichen Augenzellen und watschelte so hastig auf den Arkoniden zu, dass er über die eigenen Füße stolperte. Er fing sich jedoch schnell wieder, erreichte Atlan und besprühte dessen Bordkombination.
    »Es ist Wasser mit etwas Dünger versetzt«, erklärte er mit seiner hellen Stimme. »Du wirst sehen, dass ich euch noch sehr nützlich sein kann.«
    »Indem du uns vollspritzt?«, erkundigte sich Gavro Yaal mürrisch.
    »Auch«, erwiderte Kuno. »Aber wirklich nützlich kann ich euch erst sein, wenn Quadram-1876 nicht mehr bei euch ist.« Er besprühte nun auch Gavro Yaal.
    »Kannst du uns zu den Herren der Roboter bringen?«, erkundigte sich Joscan Hellmut.
    »So ein herrliches Grün«, begeisterte sich Kuno und besprühte auch ihn.
    »Er ist ein Missgebauter«, stellte Bjo Breiskoll fest. Er meinte es nicht abwertend, denn sie wussten inzwischen, dass jene Roboter, die von ihren Kollegen als Missgebaute bezeichnet wurden, solche waren, die individuelle Intelligenz und sogar Gefühle entwickelt hatten.
    »Ich liebe euch«, erklärte Kuno und setzte seine Anstrengungen bei dem Katzer fort.
    »Kommt weiter!«, rief Quadram. Er klang ungeduldig.
    »Wir kommen ja schon«, erwiderte Atlan. Als sie weitergingen, wandte er sich leise an seine Gefährten. »Ich denke, wir sollten Quadram loswerden«, sagte er. »Ich habe das Gefühl, dass uns Kuno weit besser helfen kann.«
     
    Die Gelegenheit, Quadram-1876 abzuhängen, ergab sich schneller, als Atlan gedacht hatte.
    Als sie in die nächste Straße einbogen, ging der große Roboter ungefähr dreißig Meter vor ihnen. Die Häuser zu beiden Seiten der Straße sahen ansprechender aus als die, die die Raumfahrer bisher in der Stadt gesehen hatten. Ihre Fassaden waren bunt und sauber, die Fensteröffnungen verglast, und in jedem zweiten Haus schien sich so etwas wie ein Lokal zu befinden, denn über großen Türen blinkten Leuchtreklamen in allen möglichen Sprachen und Symbolen.
    »Ich kann euch ins Sensibilisierungs-Real der Kamodhen führen«, flüsterte Kuno. »Als Missgebauter finde ich mich dort zurecht, aber Quadram-1876 kommt dort niemals hinein.«
    Atlan dachte über den Vorschlag nach, während sie langsam weitergingen. Er beobachtete dabei die Lebewesen, die die Straße frequentierten. Der Anblick war überwältigend. Er sah einige große Einzeller, die sich wie Schnecken bewegten, zwei Gestalten, die überdimensionierten Kornblumen glichen, mehrere mit schreiend bunten Fetzen behängte Humanoide mit braunen Gesichtern, schwarzem, wolligem Haar und Büffelhörnern, aufrecht gehende Echsenwesen in grauen Raumkombinationen, ein fülliges und offenkundig weibliches humanoides Wesen in kurzem Rock und mit klobigen Waffen in den Gürtelholstern sowie zahllose andere Wesen mehr. Ihm bekannte Arten konnte er dabei jedoch nicht entdecken.
    »Einverstanden«, sagte der Arkonide, nachdem er sich mit den Gefährten durch ein paar schnelle Blicke verständigt hatte.
    Die füllige Frau, die Atlan für ein paar Sekunden aus den Augen verloren hatte, stand plötzlich wenige Meter vor ihm, hatte eine ihrer beiden Waffen in der Hand und winkte damit lässig.
    »Du kommst mit mir, Silberhaar«, sagte sie – beziehungsweise übersetzten die Translatoren der Raumfahrer. »Du siehst mir danach aus, als könntest du mit meinem Ahram umgehen.«
    Es bestand kein Zweifel, dass sie den Arkoniden meinte. Atlan blickte ihr offen in das breite Gesicht mit den rubinfarbenen pupillenlosen Augen und der rüsselartigen Nase, das von einer safrangelben kurzhaarigen Mähne umrahmt war.
    »Ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber ich bin allergisch gegen Ahrams«, erklärte er und überlegte dabei, was ein Ahram wohl sein mochte.
    »Es gibt keine Ahrams, sondern nur ein Ahram«, entgegnete die Hominide. » Meinen Ahram! Und es wird sich noch herausstellen, ob du allergisch gegen ihn bist. Los, komm!« Sie winkte abermals mit der Waffe.
    Atlan dachte nicht daran, ihrem Befehl zu folgen. Er befürchtete jedoch, dass eine strikte Weigerung die Humanoide erzürnen könnte, vielleicht sogar so sehr,

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