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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Bauwerken.«
    »Diese Stadt ist eine Zuflucht«, sagte der Chailide. Synchron arbeiteten die scheibenförmigen Translatoren an den Handgelenken der Menschen und übersetzten. »Die Zuflucht jener, die mithilfe der missgebauten Maschinen geflüchtet sind. Es sind sorgfältig ausgesuchte Flüchtlinge, die in der Stadt verantwortungsvolle Aufgaben erfüllen.«
    »Das mag alles sein«, erwiderte Bjo Breiskoll. »Dennoch müssen wir so schnell wie möglich mit Y'Man sprechen. Nicht heute, sondern gestern . Wir haben eine ganze Menge auf uns genommen, um hierher zu gelangen.«
    Akitar drehte sich um und blickte den Katzer mit einem schwer zu deutenden Ausdruck an. »Ich sagte bereits, dass Y'Man selbst bestimmt, mit wem er spricht – und wann.«
    Der Gleiter schwebte unter einer erstaunlichen Konstruktion hindurch. Es war ein monströser Bogen, der sich in halber Höhe von der Seitenwand eines kantigen Turmes zu einem anderen spannte. Der steinerne Drittelkreis hing praktisch nur mit wenigen Verbindungen in der Schwebe; überall drohten löchrige, rostige Träger jeden Moment herunterzubrechen. Als die Maschine hindurchschwebte, rieselten an vier verschiedenen Stellen Staub und kleine Steine zu Boden. Der Gleiter senkte sich auf einen Platz, der von einer Reihe von Bäumen umrahmt und von den gröbsten Trümmern befreit worden war. Die Maschine kam zur Ruhe. Mit einem kraftvollen Satz schwang sich Akitar hinaus.
    »Wenn ihr mir bitte folgen wollt«, sagte er. »Wir haben zwar nur selten Gäste, aber wir sind durchaus darauf vorbereitet.«
    Zögernd stiegen die Männer aus und folgten dem Chailiden, der sie auf einem ausgetretenen Pfad zwischen Trümmern, Schutthaufen und kleinen Inseln aus höchst unterschiedlichen Gewächsen entlangführte. Er steuerte auf einen verfallenen Eingang in einem pyramidenähnlichen Gebäude zu, das Tausende einst runder, bullaugenartiger Öffnungen zeigte. Alle Fenster, die man sah, waren ohne Glas, an den Rändern zerfallen und teilweise von wuchernden Pflanzen ausgefüllt.
    Ohne anzuhalten, passierten sie einen breiten Pflanzenvorhang. Er hing von den Resten eines weit vorspringenden, pergolaähnlichen Daches herunter und bewegte sich im kühlen Wind leicht hin und her.
    »Die Stadt wirkt wie ausgestorben«, sagte Atlan zu Akitar.
    »Es gibt nicht sehr viele, denen die Flucht vor den Robotern gelingt«, erwiderte der Chailide. »Hier leben nur einige Hundert Flüchtlinge. Sie haben sich so bequem wie möglich eingerichtet.«
    Die Spuren des Verfalls wurden mit jedem Schritt unübersehbarer. Die vier Gefährten sahen auf ihrem Marsch vom Gleiter bis zum Eingang des Pyramidenbaus nur wenige andere Wesen. Die Wege allerdings waren sauber und frei von Vegetation.
    »Woher kommen diese Flüchtlinge?«, wollte Gavro Yaal wissen.
    »Sie sind mithilfe der Missgebauten den Robotern dieses Planeten entkommen«, sagte der Chailide. »Sie stammen von vielen Welten und haben viele Gesichter. Aber das ist nicht wichtig, denn wir fragen niemanden nach seiner Herkunft.«
    »Es gibt also auch Missgebaute hier?«
    »Ja«, beantwortete Akitar die Frage. »Eine Handvoll dieser Maschinen halten sich in unserer Stadt auf.«
    »Werden wir sie sehen können?«, fragte Yaal
    »Selbstverständlich. Aber zuerst solltet ihr euch erholen.«
    Eine leidlich gut erhaltene Rampe führte in eine Reihe von hohen, aufgeräumt wirkenden Sälen. Die Fenster zeigten auf den Platz hinaus, auf dem Atlan und seine Freunde gelandet waren. Innerhalb des Bauwerks herrschte Totenstille. Bjo Breiskoll glitt schnell durch die Räume und öffnete nacheinander einige knarrende Türen.
    »Es ist alles da, was wir brauchen«, kam seine Stimme schließlich aus einem der angrenzenden Säle.
    Atlan senkte den Arm, an dessen Gelenk er den Translator trug. Er würde dieses Gerät in den nächsten Tagen vermutlich häufig brauchen. Der Arkonide zwang seine sorgenvollen Gedanken zur Ruhe und entschied sich am oberen Ende der Rampe für einen mittelgroßen Raum, in dem eine Reihe bunt zusammengewürfelter Möbelstücke herumstanden. Mit sicherem Instinkt fand er ein Bad, das zwar reichlich exotisch wirkte, dessen Einrichtungen aber funktionierten.
    Ein Zeichen, dass in den Ruinen immerhin eine gewisse Ordnung herrscht, flüsterte der Logiksektor.
    Atlan sagte sich, dass er Y'Man ebenso gut auch in geduschtem und erholtem Zustand suchen konnte. Eine halbe Stunde später war er fertig und fühlte sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Noch wohler

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