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Atlantis

Titel: Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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wie der Jäger hinter dem Wild, und ginge es bis ans Ende der Welt! Meine Hunde – eine stattliche Meute ist’s –, die würden ihn hetzen, bis ich ihn habe. Der… und der andere! Die Würfel sind gefallen. Tredrup und Smith!«
    Er blickte durch das Fenster der Kabine. Vor ihm tauchten, die Türme von Timbuktu auf.
    »Smith ist wieder hier, wie mir der Agent vor ein paar Stunden meldete. Seine Nachforschungen in Irwinga waren erfolglos.«
    Rouses Hand griff mechanisch in die Rocktasche, fühlte das kurze, kalte Metall.
    »Du wirst’s wohl sein, das den Knoten zerhaut. Er ist zu schade für die Meute!«
    Juanita… der Name drängte sich ihm auf. War es nicht ihre Schuld, daß er diese beiden Männer zu gefährlichen Feinden hatte? Sie war in Santa Barbara glücklich angekommen, würde vielleicht dort sterben. Der Arzt in Irwinga hatte wenig Hoffnungen gemacht. Sterben! Das junge, schöne Geschöpf…
    Rouses Gedanken flogen zurück, zum Kanal… Montegna… das erste Glied der Kette, an die sich die anderen schlossen… welches würde das letzte sein?
    Rouse stand vor dem Kaiser. Die Audienz war sehr kurz gewesen. Nichts von dem, was er erwartete, war geschehen. Keine Bitte, kein Wort des Bedauerns über seine Abreise. Gleichmütig, kühl hatte ihn der Kaiser empfangen. Ein paar belanglose Worte gesprochen. Ihm gezeigt, daß die Audienz zu Ende sei. Er stand, konnte es nicht fassen. Eine Niederlage, schwer… unvermutet.
    Der Adjutant, der eintrat, ihn hinausgeleitete, brachte es ihm erst voll zu Bewußtsein, daß er entlassen war. Er stieg in den Wagen, der ihn zum Flugplatz bringen sollte. Alles andere war vergessen. Der Kaiser… der Kaiser…
    Was war nur mit ihm? Er schloß die Augen… saß… und sann.
    Der Wagen hielt mit kurzem Ruck. Der Chauffeur riß die Tür auf. Rouse saß noch in Gedanken versunken. So mag’s sein…
    Er stieg aus dem Wagen, ging zum Flugzeug.
    »Der Kaiser ist klüger, als ich dachte. Das Spiel wurde ihm zu hoch. Kein Krieg! Er resigniert, wartet auf bessere Zeiten. Klug!… Du Kaiser. Kein Freund könnte dir einen besseren Rat geben. Krieg! Vabanque wär’s! Er ist kein Hasardeur. Er sieht die Grenzen und hütet sich, darüber hinauszugehen. Die Südafrikanische Union wird jubeln. Ihr diplomatischer Sieg ist sicher… so sicher, wie ihre Niederlage gewesen wäre, wenn nicht Tredrup… er allein ist schuld, daß alles so anders kam, als ich gehofft hatte. Der Steinwurf im Schacht…Diese Ungeschickten! Hätte ich einen von meinen Leuten hier gehabt, der hätte es besser gemacht. Doch gedulde dich, nicht lange sollst du den Ruhm genießen, Nationalheld zu sein!«
    Er saß in seiner Kabine. Der Funk gab den New Yorker Börsenbericht durch. Er hörte. Da kam es… Die Aktien der New Canal Company… um zehn Punkte gestiegen. Der dritte Tag war es, daß sie sprunghaft in die Höhe gingen. Vor drei Tagen hatte es die amerikanische Presse ihren Lesern mitgeteilt, daß Mr. Rouse, von seiner Krankheit völlig genesen, nach den Staaten zurückkehrte und die Leitung der New Canal Company wieder in die eigene Hand nehmen würde.
    Er lachte. Zehn Punkte! Gut! Noch weiter drei Tage so! Dann würde er die Gegenminen springen lassen.
    Dann wieder, durch seine Agenten, verstreut in den Großstädten der Welt, kaufen lassen…
    Die Enge der Kabine bedrückte ihn. Seine Hände umklammerten die Armlehnen. Die hohe, magere Gestalt zitterte wie im Fieberschauer. Geld! Macht! Die einzige Leidenschaft, die er kannte – mit furchtbarer Gewalt hatte sie ihn ergriffen, jede Faser seines Leibes sich Untertan gemacht. Der Körper des Mannes bebte unter dieser Leidenschaft wie der Sklave unter der Peitsche des Herrn.
    Im Scheinwerferraum des Leuchtturms saßen die beiden Freunde. Uhlenkort, reisefertig, stand auf.
    »So wäre alles für deine Fahrt geordnet. Wäre meine Anwesenheit nicht dringend erforderlich, würde ich dir mein Flugzeug hier lassen. So jedoch geht es nicht. Ich werde es aber sofort nach meiner Ankunft wieder hier herschicken. Du kennst ja die Maschine. Du wirst alle Bequemlichkeiten während der Fahrt haben. Meine einzige Sorge, Johannes, ich spreche sie immer wieder aus, ist, daß der schroffe Klimawechsel deiner Gesundheit schaden könnte. Von Nordpolbreite in Äquatornähe. Ich fürchte für dich. Die einzige Beruhigung ist, daß Tredrup, der Treue, mit dir fahren wird. Er wird für dich sorgen, er wird über dich wachen. Wo er nur bleibt? Er weiß doch, daß ich fahren muß. Das

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