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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Aufblenden. Stattdessen schaltete Sykes die Außenbeleuchtung ein, öffnete dann die Tür seines Wohnwagens, trat heraus und blieb auf der obersten der drei Stufen vor seiner Tür stehen.
    Der Fahrer stellte den Motor ab und kletterte aus dem Führerhaus. »Hallo, Sykes.« Der zweite Mann blieb auf dem Beifahrersitz.
    »Gab’s irgendwelche Probleme?«, fragte Sykes.
    »Einem Mädel wurde es übel, es hat ein paar Mal gekotzt, aber wahrscheinlich nur, weil es die ganze Zeit im Aufsatz fahren musste. Hat aber trotzdem gestunken. Ich musste anhalten und hinten alles durchspritzen, damit die anderen nicht auch zu kotzen anfangen.«
    »Dann schaffen wir sie mal rein, damit sie sich sauber machen können. Mr. Philipps kann es kaum erwarten, die Lieferung zu inspizieren.«
    »Er wartet vor allem auf die Jüngste, stimmt’s? Ein hübsches kleines Ding, aber ausgerechnet sie hat so kotzen müssen, im Moment ist sie also nicht besonders fit.«
    In der Ferne war ein zweites Auto zu hören, und die Polizisten erstarrten in ihren Verstecken. Der Fahrer wurde sichtbar nervös, doch Sykes machte eine beschwichtigende Geste. »Keine Panik«, sagte er leise. »Mach dir nicht ins Hemd, der fährt vorbei.«
    Aber das Auto schien langsamer zu werden. Der Fahrer trat wieder ans Führerhaus, zog die Tür auf und rutschte halb hinein,
bis er nur noch mit einem Bein auf dem Boden stand. Die Männer unter den Bäumen wussten, dass er sich eben bewaffnet hatte. Trotzdem bewahrten alle Ruhe und warteten ab, was wohl als Nächstes passieren würde.
    Das Auto bog mit strahlend hellen Scheinwerfern in die Einfahrt. Sofort drückte sich Glenn Sykes an die Seite, um nicht geblendet zu werden, und hob die Hand an die Stirn, um die Augen abzuschirmen.
    Das Auto, ein weißer Lexus, kam genau hinter dem Pick-up zum Stehen, und die Scheinwerfer erloschen. Ein Mann kletterte hinter dem Lenkrad hervor, ein großer Mann mit ergrauendem blondem Haar, das er straff aus der Stirn gekämmt hatte. Er trug einen Anzug, trotz der schwülen Wärme, und überhaupt, wer trug schon um drei Uhr morgens einen Anzug?
    »Mr. Sykes«, sagte eine glatte Stimme mit jenem fleischigen Südstaatenakzent, den man oft in Filmen zu hören bekam. Nach zwei Jahren im Süden hatte Jack ein recht gutes Gehör für den Dialekt entwickelt und erkannte, dass der Mann nicht aus Nordalabama stammte. Irgendwie hörte er sich unecht an; er übertrieb.
    »Mr. Philipps«, begrüßte Sykes ihn überrascht. »Wir hatten nicht mit Ihnen gerechnet.«
    Das war nicht gelogen. Die Polizei von Scottsboro hatte Mr. Philipps nicht ausfindig machen können, obwohl man bei der Suche so wenig Aufsehen wie möglich erregt hatte. Bis Philipps in Gewahrsam war, wurde alles so unauffällig wie möglich gehandhabt, weil er nicht vorgewarnt werden und keine Gelegenheit bekommen sollte, Beweise zu vernichten oder gar aus der Stadt zu verschwinden. Er war reich genug, um sich irgendwo in Europa oder der Karibik niederzulassen, wenn es ihm angebracht erschien.
    Sykes sah auf den Fahrer und seinen Begleiter. »Kein Problem, Mr. Philipps ist unser Auftraggeber.« Die beiden entspannten
sich und stiegen aus dem Wagen. Ihre Hände waren leer; beide hatten die Waffen in der Kabine gelassen.
    »In letzter Zeit ist ziemlich viel schief gelaufen«, sagte Philipps und ging dabei auf Sykes zu. »Ich wollte die Übergabe persönlich überwachen, damit auch ganz bestimmt alles klappt.«
    In anderen Worten, er konnte es kaum erwarten, die Dreizehnjährige hinten im Pick-up in die Finger zu bekommen, dachte Jack, dessen Magen sich vor Ekel zusammenkrampfte. Er nahm Philipps ins Visier, weil dessen Auftauchen eine unerwartete Wendung war und weil Jack die Erfahrung gemacht hatte, dass jede unerwartete Wendung Ärger bedeutete.
    »Diesmal geht garantiert alles glatt«, versicherte Sykes ganz ruhig.
    »Davon bin ich überzeugt«, gurrte Philipps und zog eine Pistole aus seiner rechten Jackentasche. Er zielte und feuerte auf Sykes, ehe einer der Männer reagieren konnte; Sykes wurde gegen den Wohnwagen geschleudert und purzelte dann die Stufen hinunter.
    Jacks Finger zog sacht den Abzug durch. Sein Schuss traf genau ins Ziel, und Philipps brach schreiend zusammen.
    Schlagartig war der Teufel los.
    Für einen nicht Eingeweihten hätte die Explosion von Lärm, Licht und Hektik, in der die schwarz gekleideten, schwer bewaffneten Männer aus ihren Verstecken stürmten, »Polizei! Hände hoch!« brüllten oder sich als FBI-Agenten

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