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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Flughafen lag südlich von Paszex, und das war eine Tatsache, die Ryo nicht mit der Anwesenheit der zwei fremden Schiffe auf diesen vertrauten Feldern in Einklang bringen konnte. Während er noch überlegte, stieß ihn der ältere Bor ziemlich unsanft vom Steuer weg und lenkte den Kriecher hastig wieder in den Schutz des Dschungels zurück.
    Das schien Ryo aus seiner Starre zu lösen, wenn er auch verwirrt blieb. »Ich verstehe nicht. Ist da irgend etwas passiert? Sind die deshalb nicht im Hafen gelandet ...?«
    Bor ließ ihn nicht ausreden. Jetzt war keine Zeit für Höflichkeit.
    »Das sind keine Thranx und auch sonst niemand, der uns freundlich gesinnt ist. Das sind AAnn-Shuttles. Erinnern Sie sich nicht aus der Lernzeit daran? Irgendwo um Willow-wane muss ein AAnn-Kriegsschiff im Orbit sein.«
    Bors Worte erinnerten Ryo schlagartig an einen Teil seiner Ausbildung.
    Mächtig, bösartig und raffiniert - das waren die Worte, mit denen man die raumfahrenden, endoskelettalen AAnn am besten beschrieb. Ihre Sternsysteme lagen auf der galaktischen Ebene weiter außen als die Thranx-Welten. Obwohl es nie zu einer Kriegserklärung zwischen den beiden Rassen gekommen war, kam es gelegentlich zu ›Fehlern‹ seitens einzelner AAnn-Kommandanten, die ›ihre Befugnisse überschrittene So formulierten es die AAnn in ihren Entschuldigungen wenigstens immer.
    Da die Zentralregierung auf Hivehom sich in solchen Dingen immer sehr pragmatisch verhielt, führten diese Irrtümer nie zu größeren Feindseligkeiten. Solche isolierten Zwischenfälle waren unangenehm, aber selten katastrophal. Aus diesem Grunde zog es der große Rat vor, auf diplomatischem Wege gegen solche Zwischenfälle zu protestieren.
    Für die drei empörten Individuen auf dem Kriecher war diese Politik natürlich keineswegs beruhigend - ein ungewöhnlicher Zustand für Leute, die gewöhnlich großen Respekt vor der Obrigkeit hatten.
    Doch es lag nahe, dass die drei kein Verständnis für die Diplomaten hatten. Schließlich konnten sie nur zwei Invasionsfahrzeuge erkennen, die sorgsam gepflegte Felder zerstört hatten, und im Hintergrund schwarze Rauchsäulen, die wie Gespenster über Paszex aufstiegen.
    »Wir müssen etwas tun.« Ryo starrte hilflos zwischen den Bäumen hindurch. Von den Feldern her war das Zischen von Energiewaffen zu hören, in das sich das Knattern von Thranx-Stechern und gelegentlich ein bösartiges arrrumpf! explodierender Granaten mischte.
    »Was können wir tun?« Bors Tonfall drückte ruhige Hinnahme aus. »Wir haben keine ... « Er brach plötzlich ab, und seine Augen funkelten wie Diamanten. »Doch, wir haben Waffen!«
    Ryos Hände zogen den größten Stecherkarabiner aus dem Halfter. Er brauchte alle vier dazu. »Bor, Sie fahren den Kriecher. Aen, Sie kümmern sich um die Navigation und halten nach den AAnn Ausschau.«
    »Verzeihung«, wandte Aen ein, »aber gemäß unserer jeweiligen Position wäre es meine Aufgabe zu fahren, die Bors zu schießen und die Ihre zu navigieren.«
    »Der Rang ist hiermit durch die Umstände aufgehoben.« Ryo überprüfte den Ladezustand des Karabiners. Er war voll. »Ich erteile Ihnen hiermit den Befehl, nicht auf den Rang zu achten.«
    »Wenn Sie wünschen, dass ich den Rang ignoriere, können Sie mir das auch nicht befehlen«, argumentierte sie geschickt. Bor beendete die Auseinandersetzung, indem er den Kriecher aus dem Dschungel heraus in das Asfi-Feld lenkte, dessen Gewächse bis an den Rand ihrer Kabine reichten. Bald sahen sie rings um sich nur noch reife, gelbe Schoten, die sich gerade anschickten, von ihren grünschwarz gestreiften Stielen abzufallen.
    Aus Richtung der Stadt waren immer noch Lärm und Schusswechsel zu hören. Das war ganz natürlich. Und auch vielversprechend, dachte Ryo. Die Invasoren, die, ohne viel Widerstand vorzufinden, in einer ungeschützten Kolonialregion gelandet waren, würden wenig bewaffneten Widerstand erwarten. Ganz sicher nichts so Absurdes wie einen Gegenangriff.
    Ryo gab Bor Anweisungen, den Kriecher zu den geparkten Shuttles zu lenken. Wie sehr er sich jetzt einen Energiekarabiner gewünscht hätte! Damit würde man wesentlich mehr gegen Maschinen ausrichten können, denn die Stecher waren in erster Linie für den Einsatz gegen Lebewesen entwickelt worden.
    Sie arbeiteten sich ziemlich nahe an die Shuttles heran und fanden keine Waffen vor. Die Shuttles waren die ersten echten Weltraumfahrzeuge, die Ryo je gesehen hatte. Paszex und Jupiq, ja selbst Zirenba waren

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