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Auf den Wogen des Glücks

Auf den Wogen des Glücks

Titel: Auf den Wogen des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Garland
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geballten Fäusten betrat Drew den Raum, aber nach nur zwei Schritten wurde er sich eines außerordentlich großen und muskulösen Mannes gewahr, der im samtenen Schatten hinter Sabine lag, und dessen Erscheinung jeden noch so prügelwütigen Rivalen dazu bracht hätte, seine Pläne neu zu überdenken - egal, um welchen Einsatz es ging. Der Riese löste sich aus der Umarmung Sabines und baute sich vor Drew auf. Dass er nackt war, schien ihn dabei nicht im Geringsten zu stören, und die Art und Weise, mit der er vor Drew stand, und wie er sein löwenartiges Haupt, das auf sehr breiten Schultern saß, hielt, ließ keinen
    Zweifel darüber, wer im Räume der Überlegene war. Vor allem aber signalisierte sein Blick, wer der Stärkere war.
    Drew verstummte augenblicklich und wurde wütend darüber, dass sein Hass zu verpuffen begann.
    »Mr. Willoughby!« Jaye kam in den Raum gerannt und blieb hinter Drew stehen. Ihrer Stimme nach zu urteilen, war sie kurz davor, einen hysterischen Anfall zu erleiden. »Gütiger Gott im Himmel! Es tut mir so Leid. Ich entschuldige mich vielmals. Cäsar! Geleite Mr. Willoughby sofort aus meinem Hause!«
    »Nein.« Dieses eine, sachte und leise gesprochene Wort ließ Jayes Handlanger sofort innehalten. Der Mann - Nicholas? - neigte seinen Kopf nach vorne, ganz so, als hätte etwas seine Aufmerksamkeit erregt. Nebelschwaden umspielten seinen starken Körper. »Willoughby, nicht wahr?«
    Sabine bewegte sich nun im Halbschatten und versteckte sich hinter dem Fremden, wobei sie ihre Hand um seine Oberschenkel schlang. Cremig weiße Haut auf Mahagoni ... Drew spürte seine Wut wieder aufbranden. Den aufsteigenden Dämpfen gleich breitete sie sich in seiner Brust aus. »Mein Name tut nichts zur Sache. Ich bin gekommen, um mir zu nehmen, was mir zusteht.«
    Der Fremde verzog seine Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln. »Das sehe ich wohl, aber ich bin mir sicher, das hier liefe auf einen Kampf hinaus, der sich für keinen von uns beiden lohnt .« Er schien sich der Brutalität seiner Worte nicht im Geringsten bewusst zu sein. »Willoughby von der Willoughby-Werft, nicht wahr?«
    Drew spürte mit einem Mal tiefe Verdrossenheit. In letzter Zeit hatte er bedauerlicherweise nicht einmal davon profitieren können, wer er war. Erst recht nicht in Etablissements wie diesem. Aber im Augenblick wäre es dumm gewesen, etwas derartig Offensichtliches zu leugnen. »Ja, stimmt«, gab er schließlich zurück, obwohl ihm nicht ganz klar war, was diesen Mann daran hindern sollte, ihn in den Samtteppich zu stampfen. Und dennoch, irgendwie ahnte er, dass es nicht so weit kommen würde.
    »Sie sind schwer ausfindig zu machen.«
    Drew war erstaunt. Verschiedenste Gedanken schössen ihm durch den Kopf. Der erste brachte ihn fast dazu, die Flucht zu ergreifen. Geldeintreiber kamen in allen Größen und Formen und mit den unterschiedlichsten Neigungen. Dieser Typ konnte von einer ganzen Gruppe Gläubiger berufen worden sein. Bei näherer Betrachtung hatte er etwas sehr Gewalttätiges an sich und erweckte den Anschein, als könne er selbst im Adamskostüm mittels purer Willenskraft Stahl verbiegen. Welche Schwierigkeiten würde er da mit einem bis über beide Ohren verschuldeten Mann haben, der vor den Hütern des Gesetzes flüchtete?
    Der Fremde drehte den Kopf zur Seite und flüsterte Sabine etwas zu, bevor er sich bückte und seine Hose vom Boden aufhob. Er bewegte sich überraschend anmutig, und wie er Sabine so den Rücken zukehrte, konnte man denken, er habe sie schon voll und ganz vergessen. Drews Wut flackerte erneut auf, als Sabine vom Bett herunterglitt und an ihm vorbeihastete. Ihr Haar fiel ihr ins Gesicht, das so vor ihm verborgen war. Drew versuchte sie aufzuhalten, erhaschte aber nur einen nach Jasmin duftenden Luftzug. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als mit anzuschauen, wie sie in Begleitung von Jaye das Separee verließ.
    Als Drew sich wieder umdrehte, saß der Fremde auf dem Bett und war dabei, sich die Schuhe anzuziehen. Eine seiner schwarzen Augenbrauen hob sich. »Dort drüben habe ich einen fünfzig Jahre alter Madeira stehen. Bitte bedienen Sie sich!«
    »Ich ...« Drews Mund wurde wässrig. Er zögerte. Der Fremde schien etwas zu leutselig zu sein. »Ja, ich denke, ich erlaube mir einen Schluck.« Die Absurdität der Situation wurde ihm bewusst, als er sich großzügig einschenkte und den Madeira mit einem einzigen Zug hinunterspülte. Drew spürte den Blick seines Gegenübers auf sich

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