Auf der Jacht des griechischen Millionaers
Planung der Hochzeit dabeihaben.“ Natasha war dankbar für die Wut, die den Schmerz verdrängte. „Sie nicht und alle anderen nicht. Schließlich musste ja auf Irinis Gefühle Rücksicht genommen werden. Wenn du meinst, dass Irini vergessen und vergeben wird, täuschst du dich.“
Sie schob das Kinn vor. „An wessen Seite sollte ich denn sitzen? Oder gibt es in der Kirche etwa eine Extrabank für die abgelegten Geliebten des Bräutigams? Die wird dann auch ohne meine Anwesenheit voll genug sein.“
„Jetzt wirst du unfair, Natasha“, erwiderte er barsch. „Mein Vater hat nur zwei Frauen in seinem Leben geliebt – meine Mutter und Theodosia Papadimos, wie du sehr gut weißt.“ Er stutzte, als er ihre verblüffte Miene sah. „Er hat dir doch meinen Brief gegeben, oder?“
„Ja.“ Ihre Antwort war kaum hörbar. „Ich habe ihn ungelesen zerrissen.“
„Warum, um alles in der Welt?“
„Weil du Irini heiratest. Dein Vater hat es mir gesagt, ich musste es nicht auch noch schwarz auf weiß lesen.“ Ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren. „Ich ertrage die Vorstellung nicht. Ist es das, was du hören wolltest?“
„Natasha mou “, sagte er leise. „Weißt du denn nicht, dass eine Ehe zwischen Bruder und Schwester verboten ist?“
„Bruder und Schwester.“ Wie betäubt wiederholte sie die Worte. „Wovon redest du da?“
Er streckte die Hand nach ihr aus. „Komm und setz dich zu mir. Ich erzähle dir, was in meinem Brief stand … und wie die Fehde begann.“
Benommen stand sie auf, ging zum Sofa und setzte sich – so weit wie möglich von Alex entfernt.
Er sah sie eindringlich an. „Stell dir einen Mann und eine Frau vor. Er ist Witwer, sie eine vernachlässigte, unglückliche Ehefrau. Sie verlieben sich auf einer Insel, die ihnen Zufluchtsort ist und auf der sie den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen wollen, sobald der Ehemann der Frau, mit dem sie nur noch das Dach über dem Kopf teilt, in die Scheidung einwilligt. Doch der Ehemann weigert sich, droht seiner Frau, dass sie ihre beiden Söhne nie wiedersehen wird, wenn sie ihn verlässt. Er verlangt, dass sie zu ihm zurückkommt – obwohl sie das Kind des anderen Mannes unter dem Herzen trägt.“
„Oh Gott“, keuchte Natasha. „Das kann unmöglich wahr sein …“
„Glaub es nur“, versicherte Alex und fuhr fort: „Sie widersetzt sich, sagt, dass ihr Geliebter ihr zur Seite stehen und zusammen mit ihr um ihre Söhne kämpfen wird. Doch auf dem Weg zu ihr wird der Mann in einen schweren Autounfall verwickelt. Der Fahrer des anderen Wagens begeht Fahrerflucht. Zur gleichen Zeit wird ihr Haus, in dem sie das einzige Glück ihres Lebens erfahren hat, völlig zerstört. Was ihr keine andere Wahl lässt, als dorthin zurückzukehren, was als ihr bisheriges Zuhause gegolten hat.“
„Willst du damit sagen, Thio Vasili hat all diese schrecklichen Dinge getan?“
„Wenn du mir nicht glauben willst, matia mou , frag Kyria Papadimos. Sie wird es dir bestätigen.“
Natasha starrte auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß zu Fäusten geballt hatte. „Das brauche ich nicht“, meinte sie seufzend. „Deine Schilderung liefert die Erklärung für alles, was ich nie verstanden habe. Dinge, die sich nicht richtig anfühlten, bei denen ich aber nie nachgehakt habe. Thio Vasili war immer so nett zu mir.“
„Weil du den Platz der Tochter einnahmst, die er nicht lieben konnte.“
„Kein Wunder, dass Irini mich hasst“, murmelte sie bitter.
„Das wird sich ändern.“ Er nahm ihre Hand. „Es war ein Schock für sie, die Wahrheit zu erfahren. Du kannst dir vorstellen, wie sie reagiert hat. Deshalb solltest du nicht anwesend sein, ich wollte dich dem nicht aussetzen.“
Er verzog den Mund. „Mein Vater hat inzwischen vollstes Verständnis für meine Vorsicht. Irini hat getobt und gewütet und mit Drohungen um sich geworfen. Mittlerweile hat sie sich jedoch wieder beruhigt, vor allem, weil ihr klar geworden ist, dass sie jetzt einen Vater hat, der sie liebt.“
„Und einen Bruder, der freundlich und verständnisvoll ist“, fügte sie leise hinzu. „Dein Vater und Thia Theodosia haben sich wiedergefunden. Das ist wunderbar.“ Sie schluckte. „Wissen Stavros und Andonis Bescheid?“
„ Kyria Theodosia sagte, dass ihr Mann ihr die ultimative Erniedrigung erspart hat. Die beiden sind der Überzeugung, dass es sich um rein geschäftliche Konkurrenz handelt. Irini wird ihren Familiennamen behalten, und für den Rest der Welt wird
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