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Auf der Spur des Hexers

Auf der Spur des Hexers

Titel: Auf der Spur des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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interessiere sie das, was sie soeben gehört hatte, gar nicht wirklich. »Du willst kämpfen?« Sie lachte, wandte den Kopf und deutete mit ihrer dürren Hand auf die Tür. »Dann geh. Geh und kämpfe! Es sind Hunderte, und wir sind kaum fünfzig. Oder flieh, wenn du den Rest deines Lebens damit verbringen willst, dich wie ein Tier zu verkriechen.«
    Quenton starrte die Alte einen Atemzug lang mit verbissener Wut an. »Und was sollen wir tun, deiner Meinung nach?«, fragte er gepresst. »Hier sitzen bleiben und uns abschlachten lassen wie Mastvieh? Da sterbe ich lieber mit der Waffe in der Hand!«
    »Wir können gar nichts mehr tun«, erwiderte die Alte ruhig. »Es ist zu spät. Wir hätten auf Roderick hören sollen.«
    »Roderick!« Quenton gab ein unartikuliertes Geräusch von sich und ballte die Hand zur Faust. »Das alles hier ist seine Schuld! Wäre er hier bei uns, wie es seine Pflicht wäre, dann würden wir dieses Pack vom Erdboden tilgen, noch ehe es uns auch nur nahe kommt! Aber du würdest ihn ja noch verteidigen, wenn er den Mob persönlich anführen würde! Schließlich ist er ja dein Sohn!« Das letzte Wort spie er aus wie eine Beschimpfung.
    »Narr«, sagte die Alte ruhig. »Er ist einer von uns, ganz egal, ob er nun mein Sohn ist oder nicht. Er wird kommen. Schon um Victorias Willen.«
    In Quentons Gesicht arbeitete es. Seine Knöchel knackten hörbar, als er in hilfloser Wut die Fäuste ballte. »Selbst, wenn es so wäre«, sagte er schließlich, »ist das kein Grund für uns hierzubleiben.« Er starrte die Alte an und schob kampflustig das Kinn vor. »Ihr könnt ja warten, bis sie kommen. Ich gehe jetzt jedenfalls und hole mein Gewehr. Und ich werde jeden erschießen, der es wagt, auch nur einen Fuß in die Stadt zu setzen.«
    Die jüngere Frau wollte etwas sagen, aber die Alte legte ihr rasch die Hand auf den Unterarm und drückte zu. Die Frau schwieg.
    Quenton blickte noch einmal kampflustig in die Runde, fuhr auf dem Absatz herum und stürmte aus dem Haus. Die Tür fiel mit lautem Krachen hinter ihm ins Schloss.
    »Dieser Narr«, sagte die Alte leise. »Er hat nichts begriffen. Sie werden ihn töten.«
    »Sie werden auch uns töten, wenn wir hierbleiben, Andara«, wandte der andere Mann ein. Er war älter als Quenton, sehr viel älter, wenn auch nicht annähernd so faltig und grau wie Andara, und in seinem Gesicht fehlte die Härte, die das Quentons von denen der anderen unterschied. Dafür war etwas anderes darin: ein Ausdruck, der sich schwer in Worte fassen ließ. Sein Anblick war … unangenehm. Diesen Mann anzusehen war, als fasse man rostiges nasses Eisen an.
    Die grauhäutige Alte nickte. Die Bewegung wirkte abgehackt und ließ ihre Kleider rascheln. Eine Strähne ihres farblosen, brüchigen Haares glitt unter der Kapuze hervor und fiel ihr ins Gesicht. Sie wischte sie mit einer unwilligen Bewegung beiseite. »Das mag sein«, antwortete sie. »Aber vielleicht ist unser Tod nicht so sinnlos, wenn wir zuvor beenden, was wir begonnen haben.« Sie zögerte einen Moment. »Noch ist Zeit«, fuhr sie dann mit veränderter Stimme fort. »Du kannst gehen, wenn du willst. Dieser Kampf ist nicht dein Kampf. Sie werden auch dich töten, wenn sie dich hier finden.«
    »Ich gehöre zu euch«, antwortete der Mann mit dem unangenehmen Gesicht. »Ich bleibe.«
    Andara nickte, als hätte sie nichts anderes erwartet, hob den Kopf und blickte die junge Frau aus ihren brennenden dunklen Augen an. »Fahre fort, Lyssa«, sagte sie.
    Lyssa zögerte. »Wir sind zu wenige«, sagte sie. »Ohne Roderick und Quenton –«
    »Drei sind genug«, unterbrach sie Andara ungeduldig. »Und Quenton hat niemals wirklich zu uns gehört.«
    »Aber er besitzt die Macht!«
    »Macht?« Andara lachte meckernd. »Was weißt du von der Macht, du dummes Kind? Viele von uns besitzen sie, nicht nur du und ich und …« Sie wies mit einer Kopfbewegung auf den Mann an Lyssas Seite. »… Necron. Auch Roderick besitzt sie, vielleicht viel mehr als wir alle zusammen. Aber was nutzt die Macht, wenn man sie nicht einzusetzen versteht?« Sie kicherte. »Was hilft dem Grizzly seine Kraft gegen die Verschlagenheit der Jäger, in deren Falle er tappt?«
    Sie schüttelte abermals den Kopf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Drei sind genug«, wiederholte sie, und diesmal klangen die Worte wie ein Befehl. »Fahre fort.«
    Lyssa nickte. Der Blick ihrer großen, wasserklaren Augen heftete sich auf das geschlossene Fenster, und Andara

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