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Auf der Suche nach Tony McKay

Auf der Suche nach Tony McKay

Titel: Auf der Suche nach Tony McKay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yt Genthe
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gern heute Abend zurück fliegen,’ sagt Britta, die von ihrem Ausflug an die Brandung zurückgekehrt ist, ‘also nicht mehr allzu lange.’
    Wir gucken alle zum Haus hoch.
    ‘Vielleicht können Heiko und Britta ja schon mal mit dem Buick zurück zum Motel fahren, um unsere Sachen zusammen zu räumen und aus zu checken und wir kommen dann mit Tony nach,’ sage ich.
    ‘Komm Heiko,’ sagt Britta, ‘und auf dem Weg halten wir am Flughafen an, um ein Ticket zu kaufen.’
    Sie guckt uns an. ‘Aber ich sehe euch noch, bevor ich fliege, ja?’
    Ich umarme sie, ‘Versprochen.’
    Ich gucke zu Rosa. ‘Versprochen,’ sagt sie zu Britta.
    Heiko und Britta gehen langsam am Strand zurück zu dem Pfad, den wir mit dem Winnebago hinunter geschaukelt sind.
    Rosa und ich gucken uns an. Ich spreche als erste. ‘Es wäre gut, wenn er mitkäme, das wäre echt cool. Aber Tony hat Recht, wir brauchen ihn nicht wirklich. Wir haben so viel erlebt und dabei ganz nebenbei Dinge gelernt, die uns auf dem weiteren Teil der Reise voran bringen werden.’
    Rosa guckt zu dem Haus zurück. Sie nickt. ‘Du hast Recht. Den Rest schaffen wir jetzt auch alleine.’
    Wir lehnen uns an den Winnebago und gucken über den Pazifik.
    ‘Hätte ich nie gedacht, dass ich das mal bis hierhin schaffe,’ sage ich.
    ‘Wann hast du das letzte mal im Meer gebadet?’ fragt Rosa.
    ‘Schon ziemlich lange her,’ antworte ich, ‘muss mit meinem Ex-Freund Holger in St.Peter gewesen sein. Aber so doll war das auch nicht, denn die Flut war draußen und wir sind eine halbe Stunde lang gelaufen, nur um dann bis zum Knie im Wasser zu stehen.’
    ‘Das ist immer das Gleiche in St.Peter,’ antwortet Rosa, ‘die Flut ist immer draußen.’
    Keine von uns sagt etwas für eine lange Zeit.
    ‘Ob das kalt ist?’ fragt sich Rosa, ‘sieht irgendwie wärmer aus als die Nordsee.’
    ‘Alles sieht wärmer aus als die Nordsee,’ sage ich, ‘der Nord-Ostsee-Kanal sieht wärmer aus als die Nordsee.’
    Rosa nickt. Sie guckt den Strand hoch und runter. Kaum Leute zu sehen.
      ‘Ich glaub, ich geh da mal rein,’ sagt sie, ‘wo ich sowieso schon hier bin.’
    Sie beginnt, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Ich gucke auf’s Wasser. Was soll’s, wann werde ich wohl das nächste mal die Chance haben, im Pazifik zu baden? Februar hin oder her. Ich ziehe mich ebenfalls aus, Rosa wartet zitternd auf mich.
    ‘Ok?’ fragt sie.
    ‘Ok,’ sage ich.
    Wir rennen los in Richtung des Wassers. Die Luft ist zwar wärmer als an der Nordsee im Februar, aber nur in Unterwäsche ist das trotzdem ganz schön kalt. Und als wir zum Wasser kommen, ist das erstmal ein Schock, denn auch wenn es blau und nicht grau ist, so ist das doch verdammt kalt. Rosa lässt sich davon nicht schrecken, stößt einen Kriegsschrei aus, rennt weiter bis sie der Länge nach ins Wasser fällt und untertaucht. Ich tue es ihr gleich, mein Kriegsgeheul verwandelt sich aber bald in ein Gewimmer, denn komplett im Wasser nimmt mir die Kälte erst mal den Atem. Wir machen einige schnelle Züge, um ein wenig warm zu werden, aber viel bringt das auch nicht, so rennen wir nach kurzer Zeit zügig zurück zum Winnebago. Etwas abseits stehen zwei Hundebesitzer in ihren Daunenjacken und applaudieren. Meine Vermutung ist, dass das mehr damit zu tun hat, wie hart wir sind, als mit unserer Unterwäsche, denn die ist nun absolut retro verglichen mit dem, was man so aus Kalifornien gewohnt ist.
    Im Winnebago haben wir noch einige Handtücher, trocknen uns damit ab und ziehen unsere Klamotten wieder an. Ich setze mich auf den Fahrersitz.
    ‘Ok?’
    ‘Ok,’ sagt Rosa.
    Ich starte den Motor und lasse den Wagen langsam anrollen. Der Sand ist zwar ziemlich fest, aber schnell kann man hier trotzdem nicht fahren. Rosa kurbelt ihr Fenster herunter und lehnt sich heraus, um noch einmal über den Pazifik zu gucken.
    ‘Schön hier eigentlich,’ sagt sie.
    Ich gucke auch zur Seite zum Wasser, Gegenverkehr gibt es hier ja nicht. ‘Ja, echt hübsch.’
    Plötzlich sehe ich in dem Außenspiegel Bewegung hinter uns. Ein Mann mit je einem Koffer in jeder Hand rennt hinter dem Winnebago her.
    ‘Rosa, guck mal!’ schreie ich, während ich den Wagen stoppe.
    Wir steigen aus. Tony, Bademantel offen und zu beiden Seiten wehend, kommt hinter uns her gerannt. Ich grinse Rosa an.
     
    ‘Sorry guys,’ sagt er als er einsteigt, ‘but I had to take care of Mary-Lou, my house keeper, first.’
    ‘When you say you had to take care

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