Auf Schokolade und ewig!
Natürlich wünschte sie ihm nichts Schlechtes, aber es war besser, wenn Olivia nicht länger der Versuchung ausgesetzt war.
âWie wäre es denn mit Hank Carp?â, schlug Pat vor.
Muriel runzelte die Stirn. âHank ist ein Depp.â
âAber ein niedlicher Deppâ, konterte Olivia.
Das fehlte gerade noch, dass Olivia sich mit Hank einlieÃ.
âIch würde ihn ja nehmenâ, fuhr Olivia fort, âaber leider ist er in Stephie verschossen.â
âDas ist eine von den ganz Schnellen.â
âWahrscheinlich mag er sie deshalbâ, murmelte Olivia.
âWie auch immerâ, fuhr Pat fort, âder wird es nie zu etwas bringen. Da kannst du wahrlich jemand Besseres finden.â
âGlaube ich nichtâ, klagte Olivia. âNiemand will ein dickes Mädchen haben â¦â
âDu bist doch nicht dickâ, widersprach Muriel. âDu bist â¦â
âKurvigâ, warf Pat ein. âUnd Jungs lieben Kurven.â
âNeinâ, korrigierte Olivia sie, âJungs lieben Muriel. Ich wette, du bist verheiratet, noch ehe du zwanzig bist.â
Muriel schüttelte den Kopf. âNicht wenn mein Vater etwas mitzureden hat.â Sie seufzte. âEr hat meine Zukunft genau geplant.â
âJaja, es ist schon schwer, Mitglied einer Familie zu sein, der eine Schokoladenfabrik gehörtâ, meinte Pat. âDu armes Mädchen. Du musst dort arbeiten, reich werden und kannst jederzeit so viel Schokolade essen, wie du willst.â Sie und Olivia kicherten.
âIch habe ja gar nichts dagegen, dort zu arbeiten, wenn ich Sachen machen kann, die Spaà bringen, zum Beispiel neue Rezepte kreieren helfen oder das Telefon beantworten. Aber ich will die Firma nicht leiten. Ich möchte heiraten und eine Familie gründen.â
âUnd du willst eine berühmte Schriftstellerin werdenâ, erinnerte Olivia sie. âHast du schon von Seventeen gehört?â
Der Brief, mit dem ihr Artikel âWie man in einer Kleinstadt Spaà haben kannâ abgelehnt worden war, hatte gestern im Briefkasten gesteckt. Muriel hatte sich noch nicht getraut, ihren besten Freundinnen davon zu erzählen. Es war so beschämend, eine solche Versagerin zu sein. Sie biss sich auf die Unterlippe.
âO neinâ, meinte Pat mitleidig. âDein Artikel hat ihnen nicht gefallen?â
Muriel schüttelte noch einmal den Kopf.
âNa, schön blöd von denenâ, sagte Olivia nur.
âKeine Sorgeâ, tröstete Pat sie. âIrgendwann wirst du schon noch etwas verkaufen. Vielleicht werden es sogar solche Bestseller wie die Bücher von Jacqueline Susann.â
Muriel verzog das Gesicht. âSolche Sachen will ich nicht schreiben.â
âIch schonâ, erklärte Pat. âDas heiÃt, natürlich nur, wenn ich etwas schreiben würde. Aber ich lese lieber.â
âUnd ich würde lieber rumknutschenâ, erklärte Olivia grinsend. âWisst ihr, es wird bestimmt richtig schwierig, einen Mann zum Heiraten zu finden, wenn wir jetzt mit der Schule fertig sind. Irgendwie scheint mindestens die Hälfte der Jungs aufs College zu verschwinden.â Ihre Miene verdüsterte sich. âIch kann nur hoffen, dass Gott uns ein paar neue schickt.â
Zwei Wochen nach Schulende wurden ihre Gebete erhört. Und Olivia und Pat kamen in den Laden von Sweet Dreams Chocolate Company, wo Muriel arbeitete, um ihr davon zu berichten.
âWir sind gerade die HauptstraÃe entlanggelaufen, da hat er uns angehalten und gefragt, wo man hier wohl gut essen könnteâ, erzählte Pat.
âEr sieht umwerfend ausâ, schwärmte Olivia. âGroà und muskulös, und er sieht aus wie Mick Jagger. Sogar seine Haare. Na ja, auÃer dass er blond ist.â
Lange Haare. Das würde Muriels Vater gar nicht gefallen. âDas heiÃt, er ist ein Hippie?â
âNeinâ, meinte Pat. âEr fährt Motorrad.â
âUnd trägt eine Lederjackeâ, fügte Olivia hinzu. âWir treffen uns gleich mit ihm bei Hermanâs Hamburgers.â
Und schon waren sie wieder verschwunden, während Muriel sich um den Laden kümmern musste. Das war unfair. Und nicht richtig. Die Sommerferien hatten gerade erst begonnen, und Daddy bestand darauf, dass sie hier arbeitete! Pat und Olivia dagegen brauchten nicht zu arbeiten.
âPat und Olivia besitzen auch kein
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