Auf Tour mit Bob Marley
besonders hart: Bunny sitzt wegen Besitzes von Marihuana mehr als ein Jahr im Gefängnis). Rita und Bob ziehen sich mit dem kleinen Ziggy eine Zeitlang aufs Land zurück und arbeiten dann intensiv mit Johnny Nash zusammen. Er bringt ihre Version von »Bend Down Low« im Ausland heraus, aber ohne kommerziellen Erfolg. Bob, Peter und Rita unterzeichnen einen Exklusivvertrag mit Nashs Manager und dessen Label JAD. Sie werden von Arthur Jenkins produziert. Während der eher schnelle, nervöse Rocksteady entsteht, befasst sich Bob immer intensiver mit Rastafari. Er lernt Mortimo Planno vom Divine Theocratic Temple of Rastafari in Kingston kennen. Von da an ist der Einfluss der Bewegung auf Marleys Platten deutlich zu spüren.
1969
Viele kleine Produzenten versuchen ihr Glück mit den Wailers, darunter Bunny Lee (»Mr. Chatterbox«) oder der Holländer Ted Pouder (»Adam And Eve« und »Wisdom«). Aber der Erfolg bleibt aus, obwohl sie versuchen, kommerzielle Songs wie »Sugar Sugar« zu adaptieren. Aus materieller Not (er zieht seit der Geburt von Ziggy drei Kinder auf) arbeitet Bob wieder in Wilmington, diesmal in der Nachtschicht bei Chrysler. Nach seiner Rückkehr gründet er mit Peter und Bunny das Label Tuff Gong, das in Anspielung auf den Gründer der Rastafari-Bewegung Leonard »The Gong« Howell benannt ist. In dieser Zeit macht Bob auch die erste Aufnahme mit den Brüdern Barret, dem Schlagzeuger Carly und dem Bassisten Aston »Family Man«, die bis zu seinem Tod bei ihm bleiben. Der damals entstandene Track »Black Progress« ist wahrscheinlich der erste Dub von Bob Marley, ein besonders funkiger instrumentaler Remix.
1970
Bobs allererster Produzent Leslie Kong hat in Großbritannien Erfolg, weil Chris Blackwell dort all seine Platten herausbringt. Die Wailers nehmen ein Dutzend Tracks für Kong auf. Aber Kong stirbt, und das ist für die Band eine kommerzielle Katastrophe. Sie tut sich nun mit Lee »Scratch« Perry zusammen, einem neuen Produzenten, der mit unverbrauchten Talenten wie den Barret-Brüdern und den Wailers arbeitet. Blackwell vertreibt Scratchs Label Upsetter in London; die bemerkenswerten neuen Titel der Wailers haben eine gewisse Wirkung, aber noch keinen durchschlagenden Erfolg. Soul Rebels, das britische Debütalbum der Wailers, erscheint.
1971
Die Zusammenarbeit mit Scratch Perry wirkt auch weiterhin Wunder und bringt die Tracks wie »Sun Is Shining«, »Kaya« und »Soul Rebel« hervor. Den ersten kommerziellen Erfolg in Jamaika haben die Wailers jedoch mit dem selbst finanzierten Titel »Trenchtown Rock«, den Tuff Gong herausbringt. Nach sechs Jahren im Geschäft ist diese Platte der erste wirkliche Erfolg der Band. Der DJ U-Roy bringt eine Dub-Version davon heraus. Tuff Gong produziert noch eine Reihe weiterer guter Singles. Bob reist nach Schweden, wo er am Soundtrack von Love is not a game mitwirkt, einem schwedischen Film, in dem Johnny Nash mitspielt.
1972
Rita bringt Bobs Sohn Stephen zur Welt, und Bob wird außerdem Vater von Robert und Rohan, die er mit anderen Frauen gezeugt hat. Ihm ist in Schweden das Geld ausgegangen, und er landet völlig mittellos in London. Johnny Nashs Manager Danny Sims vermittelt ihm einen Plattenvertrag mit Columbia Records, aber während Nash mit »I Can See Clearly Now« einen Riesenhit hat, hat Bob mit Singles wie »Reggae on Broadway« kaum Erfolg. Verzweifelt klopfte er bei Island Records an. Im September trifft er Chris Blackwell, der mittlerweile ein Vermögen in der Rockindustrie gemacht hat. Der einflussreiche Mann finanziert Marley ein Album, und Bob kehrt nach Kingston zurück und nimmt mit Peter Tosh, Bunny Livingston, den Barrett-Brüdern, Earl »Wya« Lindo und Tyrone Downie das bahnbrechende Catch a Fire auf. Marcia Griffiths und Rita Marley arbeiten als Backgroundsängerinnen mit.
April 1973
Bobs vierte Tochter Karen wird geboren. Das Album Catch a Fire wird in Europa von Island herausgebracht. Es enthält neue Versionen von »Concrete Jungle« und »Stir It Up« und ganz neue Titel wie »Kinky Reggae«, »Midnight Ravers« und »Slave Driver«.
Die englische Version des von Blackwell produzierten Albums wird neu gemixt und durch Gitarrensoli von angelsächsischen Musikern aufgepeppt. Die Wailers werden in Großbritannien als »schwarze Rockgruppe« verkauft. Island Records macht intensive Promotion für die Platte. Bei der England-Tournee tritt die Band an wichtigen Veranstaltungsorten wie dem Speakeasy in London auf. Die
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