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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesca de Montagna
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den Rücken zu kehren und nach Spanien zu ziehen?“, erkundigte sich Tessa zur Sicherheit nochmals, wobei sie entgeistert den Kopf schüttelte. „Du bist sehr couragiert und das meine ich so, wie ich es sage. „Vor allen Dingen des Kindes wegen. Du hast eine schwierige Aufgabe zu bewältigen.“ Immer noch zweifelnd schaute sie mich an. Keine Reaktion. „Also gut, lass mir ein paar Tage Zeit, über diesen Irrsinn nachzudenken. Ich melde mich.“
    Die Nacht war längst hereingebrochen, als sich Tessa, hin- und hergerissen zwischen „Ja“, „Nein“ oder doch „Vielleicht“ auf den Heimweg machte. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie konnte einfach nicht glauben, was ihr gerade widerfahren war. Natürlich hatte sie schon öfter darüber nachgedacht, wegzuziehen, aber auf keinen Fall ins Ausland und dann auch noch so überstürzt.

Palma de Mallorca
    Voller Elan sprang ich am nächsten Tag aus dem Bett, griff zum Telefon und versuchte einen Flug zu buchen. Leider waren sämtliche Flüge, egal welcher Airline, nach Mallorca ausgebucht. Warteliste, Platz zehn, nicht Erfolg versprechend. Mit ein paar Mausklicks buchte ich sicherheitshalber online sogleich für den nächsten Tag ein Ticket Palma de Mallorca, allerdings nur one-way. Eine Stunde vor Startbeginn fand ich mich pünktlich ein. Dabei hatte ich nur meinen kleinen Rucksack und eine Reisetasche. Mit meinem Gepäck stellte ich mich in die Schlange am Check-in-Schalter. „Ticket, bitte“, nuschelte der Kontrolleur und streckte die Hand aus. „Okay“, sie fliegen von Gate „E“ in ca. 1 Stunde ab. Ich machte mich auf den Weg zum Abflugbereich. Pünktlich wurde der Flug aufgerufen. Die Maschine war proppevoll. Gottlob hatte ich einen Fensterplatz erwischt. Nervös nahm ich meinen Sitz ein, schnallte mich an und schaltete das Handy aus. Ich klappte meine Rückenlehne nur ein wenig nach hinten, um meinen Hintermann nicht allzu sehr einzuengen. Kurz darauf heulten die Motoren auf, es ging los. Wir rollten vom Gate zur Startbahn. Mit voller Schubkraft hob die Maschine vom Boden ab und ein paar Minuten später empfing uns über den Wolken ein strahlend blauer Himmel. Meine Nervosität legte sich langsam. Entspannt lehnte ich mich zurück. Gleichmäßig dröhnten die Motoren. Zeit, ein Nickerchen zu machen.
    Unsanft wurde ich durch die Stimme des Piloten aus dem Schlaf gerissen. Ich schlug die Augen auf. An der Kabinenwand erschien das Zeichen: „Bitte anschnallen“. Die Maschine setzte bereits zum Landeanflug an. Langsam sank sie durch die Wolkendecke. Die Landebahn raste auf uns zu. Das Fahrwerk berührte kurz die Piste, die Maschine hopste ein paar Mal auf und ab, dann hatte sie die vorgeschriebene Landebahn erreicht und rollte in Richtung Terminal. Trotz der rumpeligen Landung applaudierten die Fluggäste. Ruckartig stoppte das Flugzeug. Endposition erreicht. Die Sicherheitsgurte wurden gelöst. Augenblicklich setzte rechts und links in den Gängen das Chaos ein. Es hielt niemanden mehr auf den Sitzen. Gepäckklappen wurden hektisch geöffnet, Koffer, Taschen etc. ungestüm heraus gerissen. Die Gäste, die am Gang saßen, ließen keinem anderen den Vortritt. Die Gangway wurde herangeschoben, die Türen öffneten sich, und erst dann konnten sie das Flugzeug verlassen. Langsam robbte ich mich aus dem engen Sitz heraus, holte mein Bordgepäck herunter, nickte der Stewardess beim Hinausgehen freundlich zu, und ging durch die Schleuse zum Terminal. In Sekundenschnelle hatte sich der Flieger in eine Brutkiste verwandelt. Mallorcas warmer Wind (Levante) empfing die Touristen. „Passkontrolle“, tönte es aus dem Lautsprecher. Der Pulk bewegte sich im Laufschritt in das Innere des Gebäudes und riss mich mit. Nur raus aus der Hitze. Mein Pass wurde geprüft und gestempelt. Und nun noch die Zollabfertigung, dann war es geschafft. Mit meinem Handgepäck zwängte ich mich durch die Menschenmassen und erreichte im Schritttempo die Zollabfertigung. Der Zöllner sah mich kurz an und winkte mich durch. Man sah es ihm an, dass es ihm bei der Hitze nicht anders erging als den Ankommenden. Sie kontrollierten nicht allzu gründlich, es ging zügig voran.
    Hinaus in den Glutofen. Taxifahrer, die vor dem Flughafengebäude standen, boten ihre Dienste an. Unter ihnen gab es auch sogenannte schwarze Schafe, die die Touristen kräftig übers Ohr hauten. Ich winkte ein Taxi heran und gab dem Fahrer in holprigem Spanisch die genaue Anschrift an, zu der ich wollte, nämlich zum

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