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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesca de Montagna
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Innenraum der Kathedrale ist überwältigend. Er ragt 35 m in die Höhe. Der Altar ist außergewöhnlich. Man kann ihn nicht beschreiben, den muss man gesehen haben. „Wusstest Du“, fragte ich Flavio, „das hier Victor Hugos Werk -Der Klöckner von Notre Dame- gedreht wurde?“ „Nein, das ist mir nicht bekannt. Aber weißt Du was, wir werden uns die CD kaufen und den Film zuhause anschauen.“
    Am späten Nachmittag erreichten wir abgekämpft unser Hotel. Nach einem kurzen Erholungsschläfchen und einer erfrischenden Dusche holte Flavio seine Liste hervor, auf der noch unerledigte Dinge standen wie: Triumphbogen, Louvre, Champs Elysées und die Galerie Lafayette. Nun war guter Rat teuer. Unsere Abreise war in greifbare Nähe gerückt. Was konnten wir noch erledigen?
    Triumphbogen - muss man sehen; Louvre ist nicht mehr zu schaffen - Champs Elysées, die Prachtstraße von Paris, ist nicht unbedingt erforderlich, aber die Galerie Lafayette war mein Herzenswunsch. Was war mit dem Besuch in Les Halles, dem Bauch von Paris, der Seine-Rundfahrt bei Nacht? „Oh nein“ stöhnte ich, „entweder müssen wir unseren Urlaub verlängern oder wieder nach Paris!“
    Schweren Herzens entschlossen wir uns, auch im Hinblick auf meine Schwangerschaft, nur noch die Einkäufe im Lafayette zu erledigen. Heute Abend würden wir dann als krönenden Abschluss die Seine Rundfahrt bei Nacht genießen, und damit unseren Trip nach Paris abschließen.
    Lafayette: Mittlerweile kannten wir uns mit der Metro bestens aus. Wir lösten die Tickets bis zur Station „Chaussee d’Antin La Fayette“. Mit einem lauten Zischen fuhr der Zug in die Station ein. Von dort aus ist dieses prächtige Bauwerk nicht zu verfehlen. Galerien, die sich über drei Häuser erstrecken, mehrstöckige Arkadenbögen, die bis in das farbenfrohe Mosaik der imposanten Glaskuppel reichen. Eine Welt für sich. „Das ist ja traumhaft“ hauchte ich. Erschlagen von soviel Pracht, Glanz und Glitzer wusste ich nicht, wohin ich zuerst schauen sollte. Von einer Vielzahl betörender Düfte wurde ich geradezu überwältigt. Gleich am Eingang war die Parfümerieabteilung untergebracht. Es war unglaublich, welche Auswahl an Parfüm und Eau de Toilette hier angeboten wurde.
    Völlig erschlagen von den überreichlichen Eindrücken ließen wir uns erst einmal auf den kleinen Besucherstühlchen nieder, die überall zum Ausruhen bereit standen. Flavio kramte seine Geschenkliste hervor und stöhnte entnervt, „das finden wir nie.“ Dienstbeflissene, hübsche Hostessen sahen unsere besorgten Gesichter und kamen uns zur Hilfe. Sie hörten sich unsere Wünsche an und begleiteten uns in die entsprechenden Abteilungen. So kam es, dass wir in ein paar Stunden jeden Wunsch auf der Liste abhaken und uns auf den Weg zurück ins Hotel machen konnten. Flavio pfiff ein Taxi herbei. Bei so vielen Päckchen kam eine Metro nicht infrage.
    Das stundenlange Flanieren auf den Prachtalleen und die Shoppingtour hatten mich sehr ermüdet. Ich hatte nur noch einen Gedanken: Bett - Füße hoch - ausruhen! Nach einem kurzen Nickerchen belebten sich meine Lebensgeister wieder. Das macht die Pariser Luft. Aus den Augenwinkeln registrierte ich eine Bewegung. Ich verhielt mich mäuschenstill und lugte unter meinen Lidern hervor. „Was machte denn Flavio da?“ Auf Socken schlich er, um mich nicht zu wecken, vom Badezimmer ins Schlafzimmer und drehte sich vor dem Ankleidespiegel von rechts nach links, vor und wieder zurück. Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Mein Mann, der Dressman.
    Abendstimmung. Sobald die Dunkelheit ihre Schatten über Paris ausbreitete, ergoss sich über die Stadt ein Lichtermeer. Nun wurde es auch Zeit für mich, aufzustehen. Mit zusammengebissenen Zähnen quetschte ich meine Füße in bequeme Sandalen, packte mich in ein Sackkleid wegen der Luftzufuhr von oben und unten, und ab ging’s zur Anlegestelle unseres Schiffes. Stewards flitzten hin und her. Sämtliche Tische waren weiß eingedeckt und mit frischem, kleinem Blumensträußchen in den französischen Landesfarben bestückt. Gläser funkelten im Kerzenschein. Bei einem exzellenten Abendessen à la carte glitt unser Boot vorbei an dem magischen Lichterglanz der Ufer, der angestrahlten Denkmäler. Es war unbeschreiblich. Ganz Paris war illuminiert. Wir nahmen uns vor, sobald es unsere Zeit erlaubte, Paris einen zweiten Besuch abzustatten.
    Es war weit nach Mitternacht, als wir nach der Sightseeingtour das Quartier Latin

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