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Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern

Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern

Titel: Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurd Laßwitz
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einzige Brücke, die Außenstation, nicht vor der Vernichtung schützen konnte?
    Da erbot sich Ell, das Rettungswerk zu unternehmen. Er wußte, was er wagte. Aber er wußte auch, daß, wenn irgend jemand, so ihm die Pflicht erwachsen war, die Verbindung zwischen den Planeten herzustellen. Wieder stand er so nahe an der Erfüllung seines Lebenszwecks, und noch einmal sollte seine Hoffnung fehlschlagen? Aber es war auch die einzige Aufgabe, die er noch zu erfüllen hatte. War der Friede geschlossen, so war alles getan, was er tun konnte.
    Eine freiwillige Gruppe geübter Ingenieure schloß sich ihm an. Das Regierungsschiff ›Glo‹ sollte Ell mit seinen Genossen binnen sechs Tagen nach der Erde bringen. Man hatte verschiedene Maßregeln ausgedacht, um den Menschen die friedliche Absicht kundzutun, insbesondere die Übermittlung von direkten Nachrichten durch Hinabwerfen geeigneter Gegenstände auf die Erde. Die Hauptsorge für Ell war, ob er noch zurecht kommen würde, den Einsturz der Außenstation zu verhindern. Mit noch nie erlebter Geschwindigkeit schoß der ›Glo‹ durch den Weltraum.
    Die Störungen des abarischen Feldes und der Außenstation waren zwar in der letzten Zeit auch von den Menschen wahrgenommen worden, doch reichten ihre Kenntnisse und Mittel nicht aus, sie in ihren Ursachen zu erkennen und ihre Bedeutung zu beurteilen. Man wußte nicht, in wie großer Gefahr die Station schwebe, wenn nicht schleunigst eine Korrektur eintrete. Als sich Ells Raumschiff der Station näherte, bemerkte Fru, der genaueste Kenner dieser Technik, der Ell freiwillig begleitet hatte, daß die Hilfe nur von der Erdoberfläche aus zu bringen sei. Von dorther mußte das Feld reguliert werden. Er bezweifelte, ob die regelrechte Beförderung im Flugwagen überhaupt noch möglich sei oder es für die nächsten vierundzwanzig Stunden bleiben werde, und da Ell fürchtete, viel kostbare Zeit zu verlieren, ehe er sich vom Raumschiff aus mit der Außenstation verständigen könne – denn dies war nur durch unzureichende Signale möglich –, so beschloß er, überhaupt vom Anlegen am Ring abzusehen. Er wollte vielmehr versuchen, sogleich so weit in die Atmosphäre hinabzusteigen, bis die Dichtigkeit der Luft das Aussetzen eines Luftschiffes gestattete, und mit diesem wollte er nach dem Pol direkt sich begeben. Es war dabei wichtig, der Erdachse so nahe wie möglich zu bleiben, obwohl er allerdings hier befürchten mußte, von den Menschen angegriffen zu werden, ehe er seine friedlichen Absichten darlegen konnte.
    Das Raumschiff hatte sich bis auf zwanzig Kilometer der Erdoberfläche genähert und kam nun in die Luftschichten, die freilich bei ihrer geringen Dichtigkeit den Menschen noch nicht gestatteten, sich in ihnen ohne Schutz aufzuhalten, aber doch die Grenze bildeten, bis zu welcher sich dicht verschlossene Luftschiffe allenfalls erheben konnten. Gern wäre Ell noch weiter hinabgestiegen, indessen schon nahten sich Kriegsschiffe der Menschen, deren Angriff er das schutzlose Raumschiff nicht aussetzen durfte. Aber diese trauten ihrerseits dem Raumschiff nicht und hielten sich in so weiter Entfernung, daß der Austausch von Signalen nicht möglich war. Die Martier ließen ihre in Kapseln eingeschlossenen Briefe durch eine besondere Vorrichtung aus dem hermetisch geschlossenen Raumschiff herabfallen, doch war nicht darauf zu rechnen, daß sie im Gewirr der Eisschollen des Bodens gefunden werden würden. Inzwischen drängte Fru auf einen entscheidenden Entschluß, da jede Stunde die Gefahr für die Erhaltung der Station vergrößerte.
    So entschloß sich Ell, das Raumschiff in einer Höhe zu verlassen, zu der die Luftschiffe nicht emporsteigen konnten. Hier war freilich das Luftschiff der Martier, auf welchem er das Raumschiff verlassen mußte, selbst der Gefahr ausgesetzt, sich nicht schwebend halten zu können. Dennoch war der Versuch, auf diese Weise zur Erde zu gelangen, die einzige Möglichkeit, die übrig blieb. Und Ill schwankte keinen Augenblick, die gefahrvolle Landung zu versuchen.
    Um das Luftboot so leicht wie möglich zu machen, nahmen außer Ell und Fru nur noch zwei Ingenieure in demselben Platz. Dann wurde es verschlossen und die Entladungskammer des Raumschiffs geöffnet. Sobald das Luftschiff von seinem Halt gelöst war, stürzte es mit großer Geschwindigkeit abwärts. Sofort wurden die Flügel ausgespannt und der Fall in eine schiefe Ebene übergeleitet, die in der Richtung nach dem Pol hinführte. So gelangte

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