Aufregende Begegnung in Texas
hatte versucht, sie zu lesen, als Mr. Hasenzahn sie gepackt hatte.
Die drei warfen ein paar Geldscheine auf den Tresen und gingen.
Haley atmete erleichtert auf und sagte ernst: „Das war vielleicht was! Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich meine, als er mich nicht loslassen wollte. Ich habe daran gedacht zu schreien, aber es ist irgendwie peinlich, das tun zu müssen. Ich wollte keinen Wirbel machen.“
Der Mann, der ihr zu Hilfe gekommen war, erwiderte nichts. Vielmehr kehrte er zur Bar zurück und glitt erneut auf seinen Hocker.
Sie folgte ihm. „Danke, dass Sie mich gerettet haben.“
„Machen Sie einen Wirbel“, sagte er und griff nach seinem Bier.
Sie setzte sich neben ihn. „Wie bitte?“
Er nahm einen großen Schluck und blickte sie über den Rand des Glases an.
„Wenn Sie nächstes Mal in Schwierigkeiten geraten, dann machen Sie einen Wirbel. Noch besser, Sie halten sich von Kneipen fern.“
Haley hob eine Hand, um sich eine Haarsträhne zurückzustreichen. Zu spät fiel ihr ein, dass sie am Vortag alles hatte abschneiden lassen. Statt des langen Zopfes bis zur Taille hatte sie nur noch kurze Fransen auf dem Kopf. Sie nickte bedächtig. Wahrscheinlich war es ein guter Ratschlag. „Ich kann nicht“, entgegnete sie seufzend. „Noch nicht.“
„Sind Sie lebensmüde?“
Sie lachte. „Ich werde schon nicht getötet. Ich muss nur die Dinge besser handhaben.“ Sie rückte etwas näher und senkte die Stimme. „Wussten Sie, dass ich bis vor zwei Tagen noch nie in einer Bar war?“
Der Mann starrte sie verblüfft an.
„Ich habe ein sehr behütetes Leben geführt. Es ist echt zum Weinen. Ich meine, ich bin fünfundzwanzig Jahre alt und habe gelebt wie eine Nonne. Dabei bin ich nicht katholisch. Wir sind Baptisten. Mein Dad ist Pfarrer in unserer Kirche.“
Der Mann sagte nichts. Er richtete die Aufmerksamkeit auf das Baseballspiel im Fernsehen. Haley musterte sein Profil. Er sah gut aus, auf eine markante Art. Er schaute den Leuten in die Augen, wenn er mit ihnen sprach, und das gefiel ihr.
Das dunkle Haar trug er kurz.
Sie griff nach seiner Mütze und strich mit einem Finger über die Stickerei. „Sie sind also ein Bulle?“
„So ähnlich.“
„Ich wette, Sie sind ein guter.“
Er wandte sich zu ihr um. Ihr fiel auf, dass seine Augen braun wie Schokolade waren, und obwohl er sie bisher nicht angelächelt hatte, gefiel ihr die Form seines Mundes.
„Woher zum Teufel wollen Sie das wissen?“ entgegnete er in ruppigem und verärgertem Ton.
Sie versteifte sich ein klein wenig. Der Fluch verblüffte sie. Er war ihm einfach so über die Lippen gekommen. Sie hätte wetten können, dass er es nicht einmal geplant hatte.
Eines Tages würde auch sie Ausdrücke wie zum Teufel oder verdammt ganz selbstverständlich in ein Gespräch einfließen lassen. Aber mehr auch nicht.
Richtige Schimpfwörter waren einfach nur hässlich.
Er wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht. „Sind Sie noch da?“ .
„Oh. Entschuldigung. Wie war die Frage?“
„Schon gut.“
Sie legte seine Mütze zurück auf die Bar und reichte ihm die Hand. „Ich bin Haley Foster. Von mir aus können wir uns duzen.“
Er starrte sie lange an, bevor er ihre Hand nahm und schüttelte. „Kevin Harmon.“
„Es freut mich, dich kennen zu lernen, Kevin.“
Er knurrte und wandte sich wieder zum Fernseher.
Haley drehte den Kopf und blickte sich in dem Lokal um. An den Wänden hingen verschiedene Sportposter und Alkoholreklamen. Der Fußboden war schmutzig, und einige der Tische sahen aus, als wären sie schon lange nicht mehr abgewischt worden. Abgesehen von einer Frau mit unglaublich großem Busen in einer Ecke war sie das einzige weibliche Wesen. Sie blickte zur Uhr. Es war beinahe acht. „Warum sind hier nicht mehr Frauen?“
Kevin löste den Blick nicht vom Bildschirm. „Es ist nicht so ein Ort.“
„Was für ein Ort?“
„Es ist nicht die Art von Lokal, in die man eine Begleiterin mitbringt.“
„Woher weißt du das?“
„Ich weiß es einfach.“
Keine besonders hilfreiche Antwort.
Der Barkeeper kam zu ihr. „Was kann ich Ihnen bringen?“
Haley blickte zu Kevins Bier. Am Vorabend hatte sie ihr erstes Glas Weißwein getrunken. Ehrlich gesagt, hatte es ihr nicht besonders geschmeckt. „Eine Margarita.“
„Gefrostet oder on the rocks?“
Die einzige Antwort, die sie auf eine Alkoholfrage wusste, war James Bonds Geschüttelt, nicht gerührt. On the rocks bedeutete vermutlich auf Eiswürfeln, und
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