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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Sitzen abgeflachten Baumstamm. Er fragte nicht, aber die Frage hing auch so in der Luft und machte sie unangenehm dünn.
    »Ich lasse Menschen erblinden, wenn ich ihnen tief in die Augen blicke.«
    Stille.
    Diese Reaktion kannte sie von Steven ja nun schon. Er durchdachte das Ganze erst einmal, bevor er sie für verrückt erklärte. Schließlich war sie vermutlich die Einzige auf der Welt, die so etwas konnte.
    »View, sieh mich an.«
    »Was?« View sprang entsetzt auf und stieß dabei die Flasche neben sich um. Steven stellte sie wieder hin.
    »Glaubst du diesen Unsinn?«
    »Das ist kein Unsinn. Ich weiß, was ich getan habe.«
    »Du kennst die Menschen, die du hast erblinden lassen? Wen?«
    »Kennst du den Sänger Mr. Night?«, platzte sie hinaus.
    »Nein, ich denke nicht.«
    »An meinem vierzehnten Geburtstag habe ich ihn erblinden lassen.«
    »Vierzehn?«
    Als wenn es nichts Außergewöhnlicheres an ihrer Aussage gab als ihr blödes Alter. »Ja.«
    »Wie alt bist du jetzt?«
    »Weiß ich nicht!« Spielte ja wohl auch überhaupt keine Rolle.
    »Du weißt also nicht, wann sie dich entführt haben, und wie lange sie dich in dem Labor hielten?«
    »Verdammt, Steven, hörst du mir überhaupt zu? Ich wurde nicht entführt. Ich habe mich freiwillig in das Labor begeben, um meine Krankheit behandeln zu lassen. Sie ist einmalig und gefährlich. Ich könnte unzählige Menschen erblinden lassen, ohne dass ich es will. Vielleicht ist es vererblich – stell dir das mal vor! Oder es überträgt sich, ist ansteckend. Mann, du weißt ja nicht einmal, was gerade auf der Welt überhaupt los ist!« Ein verzweifelter Schluchzer drang aus ihrer Kehle.
    »Hm.«
    »Steven, bitte.« Ihre Stimme vibrierte leicht vor Unbehagen und Frust. »Ich dachte, du willst mir helfen. Wie, wenn du alles anzweifelst, was ich dir erzähle? Glaub mir doch einfach.«
    »View, das ist doch das Schlimme.« Steven nahm ihre Hand in seine und legte die andere sanft darauf. Langsam zog er sie zu sich neben den Baumstumpf. Das Beben in ihren Händen wollte nicht nachlassen. »Ich glaube dir, dass du die Wahrheit sagst. Du lügst nicht. Denn du sagst genau das, was du weißt. Das Problem ist, dass du eben vieles nicht weißt, was du aber wissen müsstest, um alles zu verstehen. Ich habe mich sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt, seit ich Layla kennengelernt habe und sie mir anvertraute, weshalb sie so zurückgezogen mit ihrer Mutter lebt und wieso sie solche Angst vor Berührungen hat. Und noch intensiver, als klar war, dass unser Sohn ihre Gabe geerbt hat. Mit Kriegern des Regenbogens, die die Menschheit wachrütteln wollen, mit Indigo-, Diamant-, Stern- und Kristallkindern und auch mit den Regenbogenkindern. Bei vielen spielen Farben eine große Rolle. Wenn ich dir alles in Ruhe erzählen würde, dann …«
    »Ich glaube, dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen … ich denke, wir müssen ein paar Jugendliche retten. Und vielleicht auch …«
    »Später.« Steven ließ ihre Hand los und zog ihr unerwartet das Tuch vom Kopf.
    Sie kniff verbissen die Lider zusammen. »Hey!«
    »Jetzt sieh mich endlich an.«
    »Nein. Niemals. Das kann ich nicht! Was, wenn …?«
    »View! Ich glaube nicht daran. Ich weiß, was ich sage und tue. Du wirst mir nicht das Augenlicht rauben. So etwas gibt es nicht. Vertrau mir. Du hast besondere Fähigkeiten wie mein Zachary. Aber niemals solche, die anderen schaden. Vertrau dir doch einmal. Wer bist du? Was bist du? Was macht dich aus? Sieh dir verdammt noch einmal selbst ins Herz und dann sag mir, ob du mir schaden willst oder kannst. Glaubst du etwa immer noch an das, was die Leute aus dem Labor dir eingetrichtert haben? Warum hat sich mein Sohn von ihren Lügen befreien können und du nicht? Na? View, weil du ein reines, hochsensibles Herz hast. Das sensibelste , wenn du nach der Shannon-Skala gehst. Ihr seid leicht zu manipulieren, leicht zu durchschauen, ihr tragt eure verfluchte Großmütigkeit und Liebe im Gesicht. Jeder, der dafür offen ist, wird euch lieben oder aber ausnutzen.« Er holte tief Luft. »Es gibt viele Menschen auf der Welt, die schlechte Absichten hegen. Diese Leute sind im Leben auf der Suche nach Gelegenheiten, sich zu bereichern oder ihren Machthunger zu stillen. Du weißt inzwischen, wie ungewöhnlich ihr seid. Ist es nicht völlig logisch, dass gerade solche Leute Interesse an euch haben? Warum sollten sie im Labor gut sein, wenn sie ihre Ziele schon durch Manipulation erreichen wollen? Du

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