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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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man so etwas fragen? Hätte sie nur einmal sein Gesicht berühren dürfen, hätte sie auf seine Figur schließen können. Aber darauf würde sie wohl bis zum Ende ihrer Tage warten müssen. »Hast du hier in der Nähe gewohnt?«
    »Nicht wirklich, aber weit weg ist es auch nicht. Das Museum wird von Schulklassen ab und zu besucht.« Er schwieg eine Weile. »Hier sind die Ladenbesitzer oft nett zu den Bedürftigen und hilfsbereit, solange die Kunden sie weder ansprechen noch anderweitig auffallen. Hab da mal einen Artikel drüber gelesen, dass sich hier abends nach Geschäftsschluss einige Dutzend Obdachlose einfinden, die die Reste des Tages erhalten.«
    »So etwas finde ich toll.«
    »Vielleicht sollten wir auch warten?«
    »Um den Leuten ihr Essen wegzunehmen?«
    Er lachte leise. »Momentan sind wir auch obdachlos, oder? Ich meinte aber auch, dass du vielleicht den teuren Bademantel gegen einen Pullover oder so tauschen könntest.«
    »Der würde nicht so auffallen, hm?«
    »Yep.«
    »Was trägst du eigentlich?«
    »Normale Laborfreizeitsachen. Jogginghose und Shirt.«
    »Hm. Sehe ich so schlimm aus?«
    »Schlimmer.«
    »Na, vielen Dank.«
    Sie schwiegen. View versuchte, eine bequemere Position auf dem harten Bordstein zu finden. Schließlich hielt sie den Bademantel zwischen sich und die Hecke und lehnte sich zurück, die Beine im Schneidersitz. Zum Glück spendete ein Baum Schatten. Es war warm und die vielen Autos lästig, aber zumindest konnte sie so ein wenig entspannen, auch wenn es sie tierisch nervte, dass sie so schlimm aussah. Gut riechen war auch etwas anderes. Was konnte sie dafür nach der Tortur? Nichts, rein gar nichts. Er sah bestimmt genauso schmutzig aus. Sie wollte es nicht, aber es tat weh. Sie wollte gut aussehen. Nein, das auch nicht, aber normal, ansprechend, vielleicht sogar … sie wusste nicht mal in Gedanken, wie sie sich ausdrücken sollte. Da kribbelte etwas in ihr, wenn sie sich vorstellte, dass Zac sie vielleicht … sexy finden würde.
    Ha! Mit abstehenden, zerzausten, verklebten Haaren, Mund- und Achselgeruch und dieser Kleidung. Super! Ganz sicher! Der Kerl hatte nur Glück, dass sie ihn nicht sehen konnte, sonst hätte sie sich verbal revanchiert. Für sie galt nur seine Stimme, und die hatte leider wenig von ihrer Anziehung auf sie verloren. Er klang wie ein Mann. Groß, kräftig, sportlich, ausdauernd … Ausdauernd? Schwimmen! Laufen! Ja, genau, in solchen Disziplinen war er sicher ausdauernd. Nichts anderes meinte sie. Dennoch, das Wort Sex blinkte in ihrem Kopf, als stände Zac gerade nackt vor ihr und würde sie lasziv anlächeln. Himmel! Sie sollte weggucken, seinen Körper nicht so anstarren, aber wie? Wie sah man in einem Traum, in Gedanken weg? Wenn sie doch alles an ihm interessierte. Brennend. Hatte er eine Erektion? Ganz sicher! Wie groß sein … Teil doch war. Länger, als sie gedacht hätte, aber hatte sie überhaupt mal auf seine Mitte geschielt? Breit und … uah! Das Kribbeln, das ihr durch den Unterleib vibrierte, sodass sich ihre Schammuskeln zusammenzogen, war … Es schüttelte sie vor wohliger Wonne. Verflixt! Was sollte das nun wieder? Hoffentlich benahm er sich weiterhin wie ein wortkarger, eigensinniger, absolut kontaktscheuer und unnahbarer Junge. Ja, genau. Junge, kein Mann. Ein Mann hatte Manieren, so wie Piri.
    Sie konzentrierte sich auf ihren knurrenden Magen. Auch Zac hielt den Mund, und so döste sie nach einer Weile weg.
     
    »View?«
    »Hm?« Es fühlte sich nicht mehr so warm an. Hatte sie tatsächlich bis in den frühen Abend geschlafen?
    »Entschuldige, dass ich dich im Wald so angefahren habe. Du kannst ja nichts dafür, dass sie dich so umgepolt haben. Du siehst natürlich weit besser aus als dreizehn. Ich meine …«
    Beinahe hätte sie angefangen, wie eine Dreizehnjährige zu kichern. Sie unterdrückte es gerade noch, spürte, wie es ihr wohlig warm über den Körper lief. Höchst bekloppt diese Reaktion, dennoch, es tat gut. Sicher fiel ihm die Entschuldigung nicht leicht. Ob er sich stundenlang überlegt hatte, wie er es sagen sollte? Oder taten das nur Frauen? Hatte er vielleicht einfach den erstbesten Gedanken ausgesprochen? Es hatte so geklungen. View schluckte. Bestimmt betrachtete er sie gerade, sah ihr ins Gesicht und las ihre Gedanken an ihrer Miene ab.
    Jetzt hätte sie ihm gern in die Augen oder wenigstens ins Gesicht gesehen. Zac, dem Sanftmütigen? Oje, die Anzeichen waren nicht gut. Rasch drehte sie sich weg, auch

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