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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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erhellten sich auch die anderen Monitore. USA und Kanada. Brasilien. Mexiko. Deutschland und Frankreich für Europa. Großbritannien. Norwegen für Skandinavien. Australien. China und Russland. Der Chef von Best-Menu im aufstrebenden Indien verneigte sich leicht als Erstes, als Letztes folgte der Leiter der nordafrikanischen Best-Menu-Kette aus Ägypten dem Aufruf zum Beginn der Sitzung. Wie häufig kam er beinahe zu spät. Südafrika nahm ein kleines Fenster im ägyptischen Monitor ein.
    »Guten Morgen, meine Herren«, begrüßte Max sie und lächelte. »Setzen Sie mich in Kenntnis über die neuesten Entwicklungen.«
    Er legte Aufmerksamkeit heischend alle zehn Finger aneinander. Als er sich vor Jahren aus dem täglichen Lebensmittelgeschäft zurückgezogen und diese Konferenzen eingeführt hatte, herrschte zuerst ein heilloses Durcheinander. Chefs erschienen wegen der Zeitumstellung nicht, jeder quasselte, wann er wollte, oder sie hackten sich aufgrund von Banalitäten sogar auf die Entfernung gegenseitig die Augen aus. Max hatte dem innerhalb einer Sitzung ein Ende bereitet. Bis auf den disziplinierten Deutschen, den Briten und den bärtigen Australienboss war keiner der obersten Riege übrig geblieben und schon lief’s mit den Neuen wie am Schnürchen.
    Außerdem hatte er ein Pro- und Kontrasystem eingerichtet. Er wollte kein Geschleime oder persönliche Meinungen hören, sondern Fakten. Positives und Negatives, so kurz und präzise wie möglich. Jedem standen maximal fünf Minuten Redezeit zu. Informationen über den Umsatz, die Probleme oder Ähnliches der Läden der Best-Menu-Kette eines Landes oder einer Region. Um Details, weitergehende Analysen und etwaige Ausarbeitungen kümmerten sich dann andere.
    Er wollte nur auf dem Laufenden bleiben, denn seit Jahren interessierte ihn ausschließlich seine Forschung. Fast vierzehn Jahre war es her, dass ihm die geniale Idee wortwörtlich im Schlaf in den Schoß gefallen war, wie er die Weltbevölkerung von sich abhängig machen konnte.
    Er unterdrückte ein Grinsen, nickte dem Russen zu, der seinen Kurzüberblick über die Lage in Russland beendet hatte, und der Chinese begann.
    Mehr als eine Stunde pro Woche, die er lieber anders nutzen würde, doch es musste sein, um die Fäden von Best-Menu auch weiterhin fest in den Händen zu behalten. Schließlich brauchte er die Läden für sein Vorhaben.
    Wenn die Besten der Besten nicht so naiv und einfältig wären. Diese haarsträubenden Vorschläge, die ihm manchmal unterbreitet wurden, um den Profit zu steigern. Hirnrissig, dämlich, einfach grottenschlecht, zeit- und geldaufwendig und zudem mehr als anfällig. Er hasste ungewisse Ausgänge und musste jedes Risiko vermeiden, wenn es um seine Milliarden ging.
    Er setzte ein Lächeln auf, nachdem China mit Höchstumsätzen endete. »Danke, meine Herren, für Ihre Zeit und die Berichte. Anatolij, wir werden Ihnen ein Expertenteam aus den USA für das geschilderte Problem schicken. Keita, Sie erhalten keine neue Finanzspritze, lösen Sie Ihr Streikchaos mit eigenen Mitteln. Kamal, wegen des Umbaus wenden Sie sich bitte an Mr. Alri. Meine Herren, bis nächste Woche.«
    Max klickte auf den Beenden-Button und das Best-Menu-Logo in Form einer Weltkugel verblasste, nachdem bereits alle anderen Bildschirme erloschen waren. Max lächelte siegessicher. Er würde die Welt erobern. Heimlich, still und leise, ohne dass es jemand mitbekam.
    Er massierte sich die Schläfen. Bald, bald war er so weit. Max lockerte die Krawatte und zog sie sich über den Kopf. Er betätigte den Schalter für das Öffnen der Tür und die Freisprechanlage. »Layla! Frühstück!«
     
    Nach zwei Tassen Arabica-Kaffee und Lachs mit Meerrettich auf Schwarzbrot ging es ihm nur unwesentlich besser. Weder seine Leute noch Bloodhound hatten sich bisher mit Erfolgsnachrichten zurückgemeldet. Das dauerte alles schon viel zu lange.
    »Verflucht!« Er warf die Serviette auf den Teller. Vor zwei Tagen hatten sie eine eindeutige Spur aufgenommen. In einem Hotel in den Bergen. Zwei Tage! View war ein unsicheres, verängstigtes und uneigenständiges Kind, das hilflos durch die Gegend irrte. Dazu hypersensibel. Ihre emotionale Intensität unterstrich ihre Hochbegabung. Höchstwahrscheinlich trug sie die undurchdringlichen Linsen. Fuck! Was für Versager bezahlte er da eigentlich?
    Dass sich Bloodhound nicht zwischendurch meldete, war er gewohnt. Das tat der Kerl nie. Er stand stattdessen plötzlich vor einem und

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