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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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seine
Seele angreifen.“
    „Ihr sagtet, Caligo wäre der Schatten Gottes. Er hätte ihn
erschaffen, um für uns sichtbar zu sein. Aber ich sehe ihn
nicht, nur den Tod.“
„Gott weiß um die Bosheit der Menschen. Ich habe dich
erschaffen, um sie ins Licht zu führen. Für jeden Ungläubigen
der durch deine Hand stirbt, werden hundert das Licht der
Wahrheit sehen. Aber bald schon, werden es abertausende
sein. “
Neue Welten
    Mit großem Appetit fiel Vell über das frische Brot her und
sah Willet erwartungsvoll an. „ Was ist passiert? hast du den
König getroffen?“
„ Ja, aber es gibt ein paar Komplikationen.“
Sein Ausdruck war ernst. Sie vergaß ihren Hunger.
„ Welche ?“
„Du verlierst deine Bürgerrechte. Der König will Seraphim die
Vormundschaft
zu
entziehen
und
dich
vom
Gesetz
freisprechen.“
„Was! Seraphim ist mein Vormund?“
„Jetzt nicht mehr. Und da dein Onkel tot ist, trage ich die
Verantwortung “
„Das ist ja verrückt. Du bist nur sechs Jahre älter als ich.“
„Sieben, das gibt mir
das Recht, dich
zeitig
ins Bett
zu
stecken.“
„ Schon klar“, murmelte Vell. Was er dabei dachte, war sicher
nicht väterlich.
„Vielleicht werde ich ja deshalb bestraft. Weil ich nun nichts
mehr wert bin.“
„Das ist Unsinn“, widersprach er,
„ ich bin es, den sie bestrafen, niemanden sonst .“
Er war besorgt. Sie konnte es fühlen.
„ Ich muss ein Schiff begleiten und du kommst mit mir.“
„Wann?“
„Heute Nacht, wir brechen gegen zehn Uhr auf.“
„Das ist schon in acht Stunden“
„Ja, uns bleibt nicht mehr viel Zeit .“
„ Oh mein Gott .“
Ihr war nun schlecht.
„Da ist noch etwas“, fiel ihm ein.
Er holte den kleinen Beutel aus dem Mantel und gab ihn ihr,
„ hier, das gehört jetzt dir.“
„Was ist das?“
„Steine. Dein Vater hat sie dir hinterlassen.“
Vell griff hinein. Die Rubine darin waren kalt, schwer und
funkelten in ihrer Hand. „ Sie sehen aus wie Blutstropfen“, fand sie, „ nur wie versteinerte.“
„ Es ist Geld und du wirst es brauchen.“
„Aber vielleicht ist es besser, wenn du sie behältst.“ „ Nein, sie gehören dir.“
„Und wenn ich es so will?“
In Willets Augen stand Zweifel.
„ Bitte, es wäre einfach nicht richtig!
Zögernd griff er nach dem Beutel und nahm ihn ihr ab.
„ Wie du willst“, gab er nach, „ aber ich werde sie nur für dich
aufbewahren.“
    Schneller als erwartet, zog der Nachmittag vorüber. In den
Gassen staute sich die heiße Luft, während die Nacht sich
über die Stadt legte. Selbst am finstersten Ort wurde es
langsam Zeit, sich ein üppiges Mahl zu gönnen, auch wenn
es aus blutigen Hühnerbeinen bestand.
*
    Auf einem großen Tablett, trug der dicke Novize das Essen
in die Katakomben hinunter. Er hatte es eilig und klopfte an
die dicke Verließ-Tür.
„ Euer Nachtmahl Meister!“
Der Dicke schob die Essensluke auf und stellte das Gebein
auf
den Boden. „Kommt und holt es euch!“ Mit
einem
Fußtritt stieß er es hindurch.
Dann wartete er, so wie immer.
„ Meister! Euer Essen!“
Doch hinter der Tür blieb es vollkommen ruhig.
Nichts rührte sich.
Und die Stille fing an, ihm Sorgen zu machen.
Stöhnend kniete er sich auf den Boden und sah durch die
Luke. Dahinter war es dunkel.
Er sah nur stinkendes Stroh.
Vermutlich
schlief
der
Alte gerade oder er
war
krank.
Beunruhigt wollte er aufstehen, als eine Hand plötzlich
seinen Arm packte. Er schrie!
Lange Finger schlangen sich um sein Handgelenk.
Ein bleiches Gesicht schielte durch die Luke. Es lächelte. „ Es
ist soweit, Albrecht “, sprach der Alte, „ es wird Zeit für uns,
nach Hause zu gehen .“
    Willet hatte Phillip einen Brief geschrieben, in dem er sich
bedankte und ihm
außerdem etwas
Geld hinterlassen.
Vermutlich würde er ihn erst morgen lesen und wissen, dass
sie für immer gegangen waren.
Als sie im Schutze der Dämmerung das alte Haus verließen,
schienen die Straßen fast menschenleer. Nur ab und an
begegneten ihnen ein paar Trinker, oder Bettler, die nicht
schlafen konnten. Im Gepäck hatte er alte Kleider und einen
Rest Brot. Alles lag in einem Sack, über seiner Schulter.
Dazu hatte er sich zwei Operationswerkzeuge eingesteckt
und Vell versichert, dass er bereits das Schlimmste war, was
ihr des Nachts auf der Straße begegnen konnte.
Niemand sprach sie an oder versuchte,
sie aufzuhalten.
Ohne Zwischenfälle erreichten sie schließlich den alten,
nächtlichen Hafen. Verlassen lag er vor ihnen. Die Umrisse
der Harpyie

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