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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Prolog: Das Schwert
    P ROLOG
     
    DAS SCHWERT
     
     
    Nackt und vom Hunger und den Künsten des Foltermeisters gezeichnet, standen die beiden Männer in der Verliesgrube mit den Steinwänden und starrten empor. Auf dem Absatz der Treppe zur Foltergrube starrten vier Männer zurück. Drei hatten Bärte, zwei trugen Kettenrüstungen und Helme, zwei prächtige Gewänder, und einer hatte eine merkwürdige Kopfbedeckung. Die Schwerter von dreien steckten in ihren Scheiden, während der vierte seine Klinge in der jugendlichen Faust hielt.
    Der junge Mann mit dem ungewöhnlichen, ferygischen Spitzhut und der langen malvenfarbigen Robe nahm seinen Blick von den Gefangenen in der Grube und wandte sich an den Mann im bunten Gewand: »Ihr habt alles erfahren, was Ihr von den beiden wissen wolltet, mein Lord Khan? Befehlt Ihr ihren Tod?«
    Der Mann mit den fettigen schwarzen Locken, die das nicht unedel geschnittene Gesicht umrahmten, mit dem Faßbauch, um den ein silberner Gürtel das vielfarbige Gewand mit der Goldborte zusammenhielt, hob die Brauen.
    »Ja«, erwiderte er. »Doch gewiß wollt nicht Ihr selbst hinuntersteigen und die Hinrichtung durchführen.«
    Einer der beiden Soldaten grinste unter seinem Spitzhelm aus Bronze über schwammgefüttertem Leder. Unwillkürlich entfuhr seinen Lippen ein Laut. Der junge Mann mit dem Schwert in der Hand warf ihm einen verweisenden Blick zu, doch dann verzog sein kantiges Gesicht sich zu einem dünnen Lächeln, und er wandte sich wieder dem Khan zu.
    »Nein, mein Lord. Ich ersuche Euch nur, ganz kurz abzuwarten und zuzusehen. Es dauert nicht lange, mein Lord.«
    In der Nähe kauerte eine eiserne Feuerschale auf ihren niedrigen O-Beinen wie ein schwarzer Dämon mit Feuerschädel, dessen Schatten ihr gespenstisches Spiel auf den Verlieswänden trieben. Zu beiden Seiten des Mannes in der violetten Robe stand ein Eimer. Einer war mit Wasser, der andere mit sandiger Erde gefüllt. Der junge Mann mit dem kantigen, bartlosen Gesicht bückte sich und legte sein Schwert auf den Treppenabsatz, so daß die Spitze von ihm wegdeutete. Die Klinge war von feinster Schmiedearbeit, ein langes tödliches Blatt glänzenden Stahles, dessen Heftzapfen in einen silbernen Griff auslief: als Hals und Schädel einen Drachen. Die Parierstange bildete seine Flügel, und der Topasknauf schmückte ihn mit einer goldschimmernden Krone.
    Murmelnd streute der junge Mann Erde aus dem Eimer über Klinge, Griff, Parierstange und Knauf, und er war sehr darauf bedacht, die ganze Waffe sorgfältig mit der sandigen Erde zu bedecken. Der ältere Soldat starrte sichtlich mißbilligend mit grimmiger Miene darauf. Ein edles Schwert, das Meisterwerk eines begnadeten Waffenschmieds, so zu behandeln, mißfiel ihm.
    Der Magier, denn das war der junge Mann offenbar, drehte die Klinge um und bestreute nun auch die andere Seite bedächtig mit Erde. Die ganze Zeit murmelte er Beschwörungen.
    Unbekümmert darum, daß das malvenfarbige Gewand sich zum Bersten über sein Gesäß spannte, ließ der Magier sich auf Hände und Knie fallen, als beabsichtigte er, die Klinge anzubeten, aber er fuhr nur fort, vor sich hin zu murmeln, während er mit geblähten Wangen heftig auf das Schwert blies. Auch jetzt war er sorgsam bedacht, die Waffe völlig zu bedecken, diesmal mit seinem unsichtbaren Atem.
    Dann riß er das Schwert hoch, so daß der Sand aufwirbelte, und hieb sie dreimal durch die Luft – und sie schien zu wimmern, als die scharfe Klinge sie durchschnitt.
    Im Verlies verfolgten die nackten, narbengezeichneten Gefangenen dieses Ritual. Sie tauschten kurz verwirrte, ängstliche Blicke und sahen wieder empor. Beide waren sich wohl bewußt, daß es sich um Zauberei handelte, denn auch in ihrer Heimat Iranistan, noch ein wenig weiter im Osten, gab es Magier und Besucher aus dem Reich zwischen den Dimensionen.
    Der Khan und die beiden Soldaten starrten ebenfalls auf den Zauberer und seine Klinge, und ein unheimliches Gefühl raubte ihnen schier den Atem. Auch sie wußten, daß sie Zeugen von Zauberei wurden, aber sie konnten nur ahnen, was das in diesem klammen, düsteren Verlies bezwecken sollte.
    Der Magier tauchte eine Hand in den Eimer mit Wasser und besprühte das Schwert, und immer aufs neue wiederholte er vor sich hinmurmelnd diese Prozedur, während der ältere der beiden Soldaten sich weiterhin empört über die Behandlung der Waffe zeigte, denn er war im Kampf erfahren und empfand Respekt für eine gute Klinge. Jeder konnte

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