Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
Vom Netzwerk:
eingezogenem Kopf betrat er die Kajüte und sah
sich um.
„ Ja, ich.
Weil niemand weiß, wo du eigentlich herkommst.“
„Von
dort
wo
die
Sonne
nicht
scheint“, knurrte
der
Nordmann, „ und wenn du sie noch mal sehen willst, geh‘ an
Deck und mach‘
dich
nützlich.
Du auch“, trieb
er
den
Glatzkopf an, „ es muss ja nicht gleich das Krähennest sein.“ Mit scharfen Augen musterte er die Seemänner und suchte
nach den halbwegs Gesunden. Bald hatte er zwei neue Opfer
gefunden. „ Na wer sagt‘s denn, so jung und frisch sind sie
selten.“
Willet war auch froh, ihn zu sehen und Velura schenkte
dem Nordmann ein Lächeln.
„ Los,
hoch
mit euch“, befahl Tengol, „ es gibt viel zu
besprechen.“
*
    In der Kajüte herrschte Schweigen. Selbst der Patrizier war
anwesend. Seine Kleider waren nass und er trocknete die
zerstörte Perücke.
„ Ich schulde euch meinen Dank“, begrüßte ihn Willet.
„ Spar‘ dir die Rührseligkeit, die Verluste sind hoch genug.“
„Sieben Tote und ein Bein“, berichtete Tengol, „ wir bestatten
sie morgen bei Sonnenaufgang."
„ Und die Harpyie?“
„Wir haben sie abgehängt“, erzählte Rolin, „ aber sie sind uns
noch auf den Fersen.“
Der Naugrimm trug einen Verband über der Schulter . Seine
Augen waren blau und geschwollen.
„Es tut mir leid“, gestand Vell, „ ich
hätte
ihn
aufhalten
müssen." Ihr Gesicht war blass und der Schrecken stand
noch in ihren Augen.
„Dir muss gar nichts leidtun", versicherte Willet. Er hielt sie
im Arm, damit sie nicht umfiel.
    „Dann seht euch das an. Die hab ich einem halbtoten Fisch
geklaut.“
In
seiner
Hand
hielt
der
Nordmann
die
silberne
Schlangenkette. Sie war gerissen, doch der Anhänger wirkte
unversehrt.
„ Meine Kette.“ Ungläubig nahm Velura sie an sich.
„ ich dachte, ich hätte sie verloren.“
„ Das Kästchen konnten wir nicht retten", gestand Tengol, „ es
ist leider fort.“
„Was überaus bedauerlich ist“, fand der Patrizier, „ und uns
zwingt, diesen Stein wieder zurück zu holen. Der König selbst
hat mich auf diese Mission geschickt und ich dulde von nun
an keinerlei Versagen mehr! “
„Aber ohne die Kette ist der Stein vielleicht wertlos“, bemerkte Vell.
„Nein, er ist sicher wertlos “, bemerkte der Naugrimm.
Vorauf alle ihn fragend ansahen.
Der Nordmann war bleich, seine Augen voller Zweifel.
„ Rolin, was hast du getan?“
„Na was wohl?“, knurrte der Zwerg, „ ich hab‘ gewusst, dass
etwas schief geht! Ich wusste es ganz genau! Aber ihr wolltet
nicht auf mich hören. Also habe ich mir einen Stein aus dem
Kiel geholt. Die sehen sowieso alle gleich aus.
„Und wo ist der Richtige?“, fragte Willet.
„ Na hier “, klopfte sich Rolin auf die Rüstung , „was man
hütet,
trägt man
am Leib,
ganz
gleich
was
auch
immer
passiert.“
„Bei allen Göttern“, lächelte Tengol, „ wir hätten es wissen
müssen .“
„ Der König wird von deinem Einsatz erfahren“ , lobte die
Schranze, „ du hast ihm alle Ehre gemacht.“
„Aber sie werden bald
wiederkommen“, gab Willet
zu
bedenken.
„Was macht dich so sicher? “, fragte der Nordmann. „Dieser Mann will mich töten“, gestand Willet, „ er jagt mich
schon mein Leben lang.“
Er sah in vier ernste Gesichter und wie es schien, blieb ihm
keine Wahl mehr.
„ Sein Herr ist der Kalif von Utulom. Er hat meine Familie
ermordet. Und jetzt will er es zu Ende bringen.“
„Der Kalif von Utulom?“, wiederholte die Schranze, „ ein
mächtiger Feind für solch rosige Wangen.“
„Ich hab mir das nicht ausgesucht “, versicherte Willet, „ tut
mir leid, wenn ich euch da mitreingezogen habe.“
„ Deine Einsicht kommt spät“, fand der Patrizier, „ um nicht
zu sagen, zu spät. Denn der Kalif wird dich jagen und uns
dazu, was uns in eine äußert prekäre Situation bringt.“ „ Die Wüste ist groß“, versicherte ihm Willet, „ wir können im
Ilbae untertauchen.“
„Na großartig “, knurrte Rolin, „ ein Schiff voller Leichen und
ein Land voller Barbaren.“
„ Wenn wir dort überhaupt ankommen“, zweifelte Tengol an
Willets Plan , „so, wie es aussieht, ist Forkhart erst mal ans
Bett gefesselt. “
„ Wir segeln in aranisches Hoheitsgebiet“, erklärte Willet,
„ besser
einen
gierigen
Sultan,
als
einen
rachsüchtigen
Kalifen.“
„Wenigstens ist es dort trocken “, spottete der Naugrimm,
„ ich kann es kaum erwarten, in die verfluchte Wüste zu
kommen.“
*
    In seinen Umhang gehüllt

Weitere Kostenlose Bücher