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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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verstummten.
Es war wie ein Flüstern, ein Stechen . Als er sich umdrehte,
sah er auf einmal eine schwarze Gestalt im Feuer. Sie stand
auf der Brüstung und er erkannte sofort ihr Gesicht. Der
schwarze Drache. In seinen Armen trug er einen reglosen
Körper. Es war Velura.
„Nein!“ brüllte Willet.
Bevor er denken konnte, umschlang der Drache sein Opfer
und warf sich rücklings damit in die See.
Willet zitterte. Er war wie von Sinnen. Dann rannte er und
hechtete hinterher.
Sein
Körper
spannte sich
und
war
innerhalb von Sekunden im Wasser eingeschlagen. Es war
kalt und er musste sich neu orientieren. Sein Säbel war weg.
Und er sah Velura. Der schwarze Drache hatte sie von sich
gestoßen, wie eine leblose Puppe. Willets Herz raste. Er war
nun bereit ihn mit in den Tod zu nehmen und tauchte dem
Monster entgegen. An seinem Hals sah er die silberne Kette
glänzen. Der Schwarze zog sein Messer. Und als ihn Willet
erreichte,
stach
der
Drache schon
zu.
Ein
brennender
Schmerz bohrte sich in Willets Rippen. Ihm wurde schwarz
vor Augen. Aber er stieß sich frei und zog die Klinge heraus.
Wie Fische wanden sie sich um den Dolch, während sein
Blut ihnen bald die Sicht vernebelte. Voller Hass grub er
seine Finger in das Antlitz des Drachen. Er wollte ihm die
Augen durchbohren. Doch der Drache trat ihn hart in den
Magen.
Willet
wurde übel.
Der
Dolch
entglitt
seinen
Fingern. Das Monster war nun wieder Herr seiner Klinge
und bereit, ihm damit das Gesicht zu zerschneiden. Es
waren nur Millimeter, Haaresbreiten. Aber Willet drehte
sich weg und er bohrte sich in sein Schlüsselbein.
Noch
mehr Schmerz.
Noch
mehr Blut.
Die Luft
wurde
knapp. Im Rausch der Verzweiflung griff er die Hand des
Drachen und verdrehte ihm das Gelenk. Das Messer fiel und
entschwand seinen
Augen. Die
des
Drachen
funkelten
hasserfüllt und er packte Willets Kehle, um ihn zu würgen.
Sein Körper verkrampfte sich. Seine Sinne schwanden. Alles
was er sah, war die glänzende Kette. Mit letztem Willen griff
er sie und riss sie dem Drachen vom Hals. Dann fühlte er
nichts mehr, nur noch ein Glühen. Es wurde es hell um ihn.
Gleisendes Licht hüllte ihn ein.
Er war schwerelos.
Da packte ihn jemand. Es war der Patrizier, in seinem
Ausdruck stand Entsetzen.
Luftlöcher
    Etwas schlug auf ihn ein. Immer wieder. Willets Lunge
brannte. Er erbrach sich auf dem feuchten Schiffsdeck.
„ Immer raus damit!“, rief Tengol, „ du musst atmen.“ Im gleichen Moment wünschte sich Willet zurück ins Meer.
Der Schmerz war unerträglich. Aber der Nordmann hielt ihn
bei Bewusstsein.
Ein
Atemzug jagte den nächsten.
Er
kämpfte wie ein zappelnder Fisch.
„ Ich hab‘ ihn“, brüllte Tengol, „ er ist da!“
„ Dann bring ihn runter“, hörte er Rolin, „ wir müssen hier
dringend sauber machen.“
*
    Bald darauf, befand sich Willet wieder in den Tiefen des
Meeres.
Er wurde in
den Abgrund gezogen.
Auch
der
schwarze Drache war da und Velura. Er tauchte ihr nach,
immer tiefer, bis er sie im dunklen Wasser verlor. Sein
Schrei hallte laut durch die Finsternis. Er wurde wach.
„ Willkommen
in
der
Hölle“, begrüßte
ihn
der
Dicke
Seemann.
Willet zitterte. Aber das Schlimmste war, dass er noch lebte
Er lag im
Mannschaftsraum
unter
all den
Verletzten.
Irgendwo zwischen Leben und Tod.
„ Wo ist sie?“
„Dort“, sagte der Dicke, „ bei den armen Schweinen.“ Willet erhob sich. Er konnte kaum laufen. Dann sah er Vell
unter all den Leibern. Sie lag auf dem Boden und er sackte
neben ihr auf die Knie.
Ihre Stirn war voll Blut. Sie war glühend heiß.
Bei allen Göttern!!
Ihr Körper war warm.
„ Will “. Ihre Stimme war schwach.
Doch
er konnte nicht
sprechen.
Kein
einziges Wort.
Stattdessen packte er sie und vergrub sich in ihrem Haar.
Sie waren jetzt eine Insel im Meer der Toten. Und er hatte
nicht vor, sie je wieder loszulassen.
*
    Überall
herrschte Chaos.
Zwischen
Blut und Verbänden
lagen die Matrosen in ihren Hängematten. Sie versuchten
den Schrecken der Harpyie zu verjagen. Die Glatze prahlte
am lautesten und mit seiner Augenwunde wirkte er umso
glaubwürdiger.
„ Ich hatte
ganze fünf!
Den
Letzten
hab‘
ich
halb blind
erledigt! Sollen sie doch kommen, diese elenden Hunde. Dann
schlitze ich ihnen allen die Bäuche auf!“
„Ohne die Harpunen hätten die uns nie gefangen“, sprach der
Koch, „ der Barbar hat alle Seile gekappt und dann haben wir
sie in die Hölle geschickt.“
„Hat mich
hier irgendjemand Barbar
genannt ?“, fragte
Tengol. Mit

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