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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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du?
Irgendwo befindet sich das Herz dieses Steines und es führt
den Besitzer direkt hier her.“
„Du denkst, es ist ein Mydrant?“
„Ja“, erwiderte Willet besorgt, „ und ich glaube nicht, dass er
zufällig an Bord gelangt ist. Jemand weiß ganz genau, wo wir
uns gerade befinden.“
Meeresrauschen
    Bald schon hatte die Kajüte von der schlechten Nachricht
erfahren. Eine Stunde später
versammelten
sich
alle an
Deck, um
die Jungfernfahrt
eines
neuen
Schiffes
zu
begleiten. Mit Hilfe einer leeren Weinkiste hatten Rolin und
Willet
ein
schwimmendes
Konstrukt
gebaut.
Darauf
befestigten sie das Kreuz und warfen es in die schäumende
See. „ Hübsch“, sprach die Schranze und sah der treibenden
Kiste hinterher, „ ihr hättet noch eine Fahne nähen sollen.“
„Warum habt ihrs nicht getan?“, knurrte Willet, „ ich werde
jetzt jedenfalls mit Forkhart sprechen.“
„Dann viel Erfolg, er hat sicher ein Ohr für einen so
engagierten jungen Mann wie dich.“
*
    Aber wie erwartet, kam alles ganz anders .
„ Meine Aufgabe ist es, sie schnell und auf direktem Weg in
den Süden zu bringen, Herr Northgod! Ich werde nicht auf
Verdacht einfach wenden lassen!“ Forkarts Gesicht
war
streng. Seine Augen kühl.
„Wenn ihr den Kurs nicht ändert, wird man uns finden!“, fauchte Willet, „ warum versteht ihr das nicht?“
„Ich habe genug gehört“, sprach der Kapitän und erhob sich,
„ dies ist nicht euer Schiff. Also verlasst meine Kajüte oder ich
werde euch wegen Aufwiegelung an den Pfahl binden lassen!“ Die Augen des Kapitäns funkelten und Willet sah, wie seine
Hand nach
Gedanken,
gewinnen.
dem Degen
    doch
alleine
griff.
Auch
er
spielte mit
dem
konnte er
eine Meuterei nicht
    „ Wie ihr meint. Aber ihr werdet euch noch wünschen, ihr
hättet es getan!“
Dann stand er auf und ging.
*
    Draußen hielt Willet sein Gesicht in den Nachtwind. Es war
bereits kühler und bald schon würden sie den südlichen
Gürtel durchqueren.
Sie
waren
Gesetzlose im
Land der
tanzenden Hydra. Und an eine Flucht war nun nicht mehr
zu denken. Beide Beiboote fassten maximal sieben Personen
und
auf
offener
See
waren
sie
nicht
schneller
als
Weinkisten. Deshalb musste er wach bleiben, wenigstens
die halbe Nacht. Bis ihn jemand ablöste.
*
    „ Katastrophe auf zwei Beinen“, knurrte Tengol, „warum
können wir den Mann im Krähennest nicht seine Arbeit tun
lassen? “
„Weil wir uns in direktem Kurs auf Gileahad befinden“, erklärte Willet, „ und keiner der Säufer weiß, was hier los ist!“
„Warum kann das nicht die Schranze tun? Er sitzt den halben
Tag nur vorm Spiegel und bepudert sich sein Gesicht .“
„ Wir brauchen keine Galionsfigur. Und ich bin es leid, ihn um
einen Gefallen zu bitten.“
„Also schön, aber vor Sonnenaufgang bin ich wieder hier,
verstanden? Ich will mir nicht die halbe Nacht um die Ohren

schlagen.“ *
    Noch vor dem Morgengrauen polterten schwere Schritte
hinunter und jemand stieß die Kajütentür auf.
„ Schiffe!“ brüllte Tengol.
„ Wie viele ?“ fragte Willet,
„ Eins auf jeder Seite .“
„Abstand?“ .
„ Schätze
fünf
Meilen,
höchstens
zehn.
Der
Kapitän
lässt
gerade die Mannschaft antreten.“
Willet griff sich sein Hemd und sie rannten los. Auf Deck
herrschte bereits große Aufregung. Schon mit bloßem Auge
konnte man
ihre
Begleiter sehen:
Die Schiffe segelten
parallel zu ihnen und hatten die gleiche Kursrichtung.
„ Sie
kamen
wie
Geister“, erzählte Tengol, „ mit
dem
Morgengrauen waren sie einfach da.“
Er reichte Willet sein Fernrohr. Das rechte Schiff hatte er
noch nie gesehen, weder seine gelbe Fahne noch die Segel,
dafür kannte er das linke umso besser. Die Harpyie, da
bestand keinerlei Zweifel,
„ Was siehst du? “
„ Unseren Tod“, erwiderte Willet, „spätestens heute Nacht
werden sie die Schneise dicht machen.“
„Verdammt! Ich krepier doch nicht auf der Hochsee.“ Willet gab ihm das Fernrohr zurück und nahm stattdessen
den Kapitän ins Visier. „ Forkhart , dieser einfältige Bastard!“
„Warte! Wo willst du hin?“
„Ihn mir vorknöpfen.“
Er ließ Tengol stehen und lief hinauf zum Achterdeck.
    „ Hätte es so viel Zeit gekostet zu zuhören! Jetzt sind wir so
gut wie tot!“
Zu Willets Erstaunen wusste Forkhart nichts zu erwidern.
Sein
Antlitz war
fahl und Willet
erkannte im
gleichen
Moment, dass es schweißgebadet war.
„ Ihr seid krank.“
„ Es
hat
gestern
Abend
angefangen. V ermutlich
das
Schwarzfieber.“
„Was macht

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