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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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wir nur noch dieses Scheusal loswerden. Leon, was tust du da?“
    Der Besagte fischte gerade ein Kleid aus der Umhängetasche, es war schlicht und grün wie junge Blätter.
    „ Das ist meines!“, Kleopatra wandte sich ab. „Es war ein Geschenk meiner Großmutter, aber ich habe es nie leiden können!“
    Soeben stülpte Leon der Dämonin das Gewand über den Kopf, da es hinten mit Knöpfen zusammengehalten wurde, konnte auch Platz für die Flügel gelassen werden. Verwundert drehte sich die Pazuzu um die eigene Achse und schnüffelte misstrauisch an dem Stoff.
    „ Passt doch“, fand Orion und Calep bog sich vor Lachen, nur Flux war verdächtig still. Er machte sich noch immer große Vorwürfe.
    „ Ich hatte den Feuerschwall wirklich verdient, so daneben wie ich mich benommen habe“, flüsterte Leon ihm zu, „ob du nun spitze Ohren hast und Flux heißt oder ob du grün bist und dich Drac’o nennen lässt, du bist immer noch mein Lieblingsbruder.“
    Nun musste auch Flux wieder sehr erleichtert schmunzeln: „Sicher, ich bin ja auch dein Einziger.“
     
    „ Und nun raus aus diesem grünen Wirrwarr!“, befahl Kleopatra und alle gehorchten ihr aufs Wort. So schnell, wie es ihr lieb gewesen wäre, kamen sie aber dennoch nicht ans Dschungelende. Zuvor hatten sie noch einige Kilometer zu überbrücken, eine Tigerin mit ihren Jungen kreuzte ihren Weg, sie erblickten einen schwarzer Panther, eine kleine Gruppe von Waldelefanten und einen Lippenbär. In den Kronen der Dschungelbäume lärmten unzählige kunterbunte Papageien und ließen ihren Nachbarn, einer Rotte von Flügeläffchen, kaum Gelegenheit zum Nickerchen. Zwar zog Kleopatra leicht den Kopf ein, doch in ihrer jetzigen Größe kam sie nicht in Frage, deren Speiseplan zu ergänzen. Flughunde warteten kopfüber schlafend auf die Dämmerung, Makaken tummelten sich auf einer alten Tempelruine und ein blauer Pfau stolzierte hoch erhobenen Hauptes über den Pfad. Zwischen den Palmen verbargen sich ebenso ein weiterer Langhalssaurier und die beiden Regenwaldeinhörner: das Bai Ma und das Bo. Hier in >Aurum & Argentum< lebten alle Tiere, die es auch auf der neuzeitlichen Erde gab, einschließlich jener Spezies, die durch den Menschen ausgestorben waren. Dazu kamen dann noch all die Geschöpfe, die man in der anderen Welt als „Fabelwesen“ ins Reich der Mythen verbannt hatte.
    „ Sie ist ja immer noch da“, Kleopatra machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, „und gehe ich recht in der Annahme, dass sie auch noch eine Weile bleibt?“
    Zur Antwort grinste Calep vielsagend, „Ja, wenn das genauso wird wie mit Beelzebub ...“
    Da sie von diesem Kerlchen noch nichts gehört hatte, ließ sie sich gerne davon berichten, wobei ihr Entsetzen stetig stieg.
    „ Ihr hattet einen grünen Kobold bei euch?“
    „ Und die Viecher sind harmlos im Gegensatz zu Dämonen“, endete Calep mit düsterer Miene.
    „ Nun malt doch den Teufel nicht gleich an die Wand, Kinder“, schritt Orion ein, „man darf es nicht verallgemeinern. Jedes Lebewesen ist einzigartig.“
    „ Richtig“, bekräftigte Flux, „nach der gängigen Meinung über Drachen – die ja die großen westlichen Drachen und die Erddrachen zusammen mit allen anderen Arten in einen Topf wirft – hätte ich euch alle schon längst auffressen müssen.“
    „ So ist es“, Orion plusterte die Federn an seinem Hals, „Greifen werden zwar hoch geschätzt, sind aber ebenso gefürchtet wie Drachen. Sie sind berüchtigt, Pferde samt Reiter zu verschleppen und beide zu vertilgen. Ich hingegen habe noch nie einem Zweibeiner ein Leid zugefügt – sofern mein Leben nicht in Gefahr war.“
    „ Schon gut, schon gut!“, die Prinzessin rollte mit den Augen. „Aber von einem freundlichen Dämon hat noch niemals jemand etwas gehört!“
    „ Spitzenargument“, pflichtete ihr Calep bei, doch der Greif blieb gelassen.
    „ Wie meine Frau Mutter schon zu sagen pflegte: nur weil einem noch nie etwas davon zu Ohren gekommen ist, heißt dies noch lange nicht, dass es nicht vorhanden ist. Diese Welt ist groß und voller Möglichkeiten. Wo es blutrünstige Einhörner gibt, warum sollen dort nicht auch freundliche Dämonen existieren?“ Das war natürlich die Gelegenheit für Flux, von dem Shadhahvar zu erzählen und wie es besiegt worden war.
    „ Ja, ja“, maulte die kleine Fee und wollte sich ein böses Einhorn erst gar nicht vorstellen, „es darf ja bleiben, wenn die Mehrheit dafür ist. Aber dann braucht es auch

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