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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Federn, alles an dem Pazuzu war weiß wie Schnee. Nur seine Augen leuchteten rot.
    „ Faszinierend“, brummte der Greif, „ein Albino und dieser hier scheint unter einem sehr schweren Mangel an Pigmentfarbe zu leiden. Nicht einmal seine Augen besitzen eine Kolorierung, daher sieht man den gut durchbluteten Augenhintergrund. Problematisch ist, dass solche pigmentlose Haut stark von Sonnenbrand gefährdet ist, auch auf die Sehkraft wirkt sich das nachteilig aus. Vermutlich erkennt er nur grobe Formen, Farben und Kontraste, aber keine Details.“
    „ Und ich dachte immer, alle Albinos wären süß“, Flux kannte schließlich ein gutes Beispiel aus seinem Heimatdorf, ein dort lebendes Albino-Eichhörnchen war der absolute Liebling von allen Einwohnern und Gästen. Doch dieses Exemplar hier knurrte in einem fort, als wolle es sicherstellen, dass man es auch ja als Ungeheuer erkannte.
    „ Nun, oft ist das Besondere eben sehr beliebt. Doch die Betroffenen tragen nur Nachteile davon. In der freien Wildbahn haben Albinos nur selten eine Überlebenschance“, dozierte Orion, „Pflanzenfresser mit Albinismus können sich nicht tarnen und sind ein gefundenes Fressen. Raubtiere wiederum fallen ihrer Beute sofort ins Auge und können sich nicht ungesehen anschleichen. Zudem werden Albinos sehr oft ausgegrenzt.“
    „ Ist ja schon gut, Herr Wissenschaftler. Machen wir uns lieber vom Acker, bevor diese bemitleidenswerte Kreatur uns zum Nachtisch verspeist! Ein Dämon ist immer ein Dämon, egal wie er gefärbt ist!“, um seiner Meinung Nachdruck zu verleihen, stakste Calep davon.
    „ Unrecht hat er nicht“, besann sich nun auch Orion, „aber spannend ist es doch. Ob ihn die anderen Dämonen wohl wegen seiner Andersartigkeit aus der Unterwelt verbannt haben? Wie lange schlägt er sich hier wohl schon durch?“ Der Greif hörte erst auf zu sinnieren, als auch Flux und Kleopatra davon stürmten. „Bedauerlich, dass ich nicht im Dienste der Wissenschaft hier bin. Ich denke, es gibt noch kein Buch über das Verhalten von verstoßenen Dämonen. Können sie ohne Ihresgleichen überhaupt an der Oberfläche überleben? Schließlich ist die Dunkelheit ihr wahres Zuhause und daher kommen sie eigentlich nur nachts an die Oberfläche … Nun, wie dem auch sei, Morganas Auftrag geht natürlich vor, komm Leon.“
     
    „ Leon?“, abrupt machten alle nach wenigen Schritten auf dem Absatz kehrt und stürmten zurück zur Lichtung, dort stand ihr Freund und kramte im Vorratsbeutel. Mit argwöhnischem Blick beobachte ihn der junge Dämon dabei. Er schnupperte und pirschte sich näher heran. Als Leon dann einen Schinken aus dem Beutel zauberte und ihn fallen ließ, stürzte sich der Wicht darauf wie die Fliegen auf stinkenden Käse.
    „ Hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank?“, polterte Calep los. „Das ist doch nicht zu glauben! Jetzt füttert er dieses Scheusal auch noch.“
    Flux lächelte nur süffisant, nun wusste er mit absoluter Gewissheit, dass sein Bruder wieder ganz der Alte war.
    „ Nun, ich“, stammelte der, „wenn es satt ist, greift es uns vielleicht nicht an.“
    Unwillig schüttelte Kleopatra mit dem Kopf: „Ich verbiete es dir, den Feind zu verköstigen!“
    Nun, dieses Problem erübrigte sich gerade, der Dämon riss Leon nämlich den Sack aus den Händen und bediente sich nun selbst.
    „ Ich werde niemals nicht auch nur noch ein Krümelchen daraus anrühren!“, ekelte sich Kleopatra und war zum ersten Mal mit Calep einer Meinung. Mit Unschuldmiene zuckte Flux bedauernd mit den Schultern, was sollte man da machen? Wen das Mitgefühl einmal packte, den ließ es so schnell nicht wieder los.
    „ Faktisch gesehen hat er sogar Recht“, wurde nun auch Orion zum „Überläufer“, „ein sattes Raubtier ist praktisch ungefährlich.“
    Synchron verschränkten Calep und Kleopatra die Arme: „Man kann es auch übertreiben mit der Barmherzigkeit!“
    Lautes Schmatzen kam aus dem Beutel indem der Dämon bis zur Brust steckte und Leon zog leicht den Kopf ein: „Ich dachte ja nur, dass wir schon genug Feinde haben …“
    „ Da hat er Recht“, mischte sich Flux endlich ein, „vielleicht kann er uns erzählen, was die anderen Dämonen von uns wollen.“
    „ Pah! Der sieht nicht nur beschränkt aus, der ist es auch! Von dem werden wir kein klares Wort hören!“
    Tadelnd sah Orion die beiden an, die doch sonst nur stritten. „Albinismus ist keine Geisteskrankheit.“
    Fest stand jedoch für Calep und Kleo, dass

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