Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)
das gierig auf seine
Beute starrt . Das wäre freaky .
Wir redeten über die ebenfalls anwesenden Gothics und die
Wahrnehmung und Wirkung dieser auf die Allgemeinheit .
Etwas pseudo-philosophisches Gelaber, um sie somit in die
Fänge meiner Ausstrahlung und Realität zu ziehen . Umso
entspannter und von der Körpersprache her zurückgelehnter
ich agierte, desto mehr war ihr instinktives Unbewusstes
dazu gezwungen, in mich zu investieren, was mir unterschwellig einen enormen Wert einbrachte . So wurde ich für
sie automatisch interessant, da sie ja die ganze Zeit unbe-
wusst in mich investierte . Nicht verbal, denn das wäre wieder rein rational, sondern mit der Zuwendung ihrer Körpersprache . Unterschwellige Manipulation, wenn man so will .
Wenn ich mich im Gegensatz zu einem Gespräch mit einer
Frau in der Kennlernphase total reinlehnen oder frontal zu
ihr stehen würde, dann würde ich dem Mädchen erstens die
Möglichkeit rauben, sich mit mir und der neuen, ungewohnten Situation wohlzufühlen, und zweitens würde es jeglichen
Invest von ihrer Seite verhindern . Die Dame würde nach
wenigen Sätzen mit dem netten Ausspruch „mal nach ihren Leuten schauen zu müssen“ das Weite suchen . Tausend
Typen handeln fälschlicherweise so, da sie zu aufdringlich,
oder „needy“, wie man in Fachkreisen sagen würde, wirken .
Ich achte also immer darauf „lean back“ zu sein . Gleich
zwei englische Fachausdrücke in einem Satz . Ich werde
langsam besser .
Anziehung:
Ich spürte schnell, dass sie Interesse an mir hatte, und lenkte das Gespräch nun ins Persönliche, um einen stärkeren
„Vibe“, also geistige Intimität zwischen uns, zu erzeugen .
Ich sagte: „ Du scheinst ja ein sehr offener und lebensfroher
Mensch zu sein. Ich mag das, denn Aussehen ist mir zu gewöhnlich, um mich für einen Menschen wirklich zu interessieren .“
Das Gespräch wurde daraufhin intensiver und erreichte die
gewünschte neue Ebene . Und genau in diesem Moment des
Hochpunktes zwischen uns, zog ich es erst mal vor, mich
unverschämterweise zurückzuziehen und eine meiner mächtigsten Waffen im Kampf um die Anziehung anzuwenden:
den „Takeaway“ . Also die Entziehung meiner Person, die
in ihrem Unbewussten impliziert, dass sie für mich arbeiten
muss, um mich zu erreichen . Was mich natürlich noch interessanter und schlussendlich anziehender für sie macht . Ein
toller Vergleich wäre eine Katze, die mit einem Wollfaden
spielt . Lege ich die Wolle zwischen ihren Pfoten ab, wird es
ihr schnell langweilig und sie beachtet sie nicht mehr . Erst
wenn ich damit beginne, den Faden wegzuziehen, wird’s für
die süße Mieze wieder richtig spannend und sie will ihn zurück . Die zufällige Parallele zwischen Miezekatze und Frau
ist durchaus zutreffend .
Durchschnittstypen checken das nicht und labern immer
weiter auf derselben erreichten Ebene, weil es gerade so gut
läuft, bis die Dynamik zwischen ihnen und der Auserwählten schließlich versackt . Der Wollfaden wird zwischen die
Pfoten gelegt . Die schöne Spannung um die Anziehung ist
verloren gegangen, und er fragt sich, wie er denn jetzt um
alles in der Welt die Aufmerksamkeit des Mädchens zurückgewinnen kann . Er muss den Affen, Entertainer oder Psychiater mimen, weil er nicht mehr weiter weiß . Das ist ein
Fehler, der durch die Anwendung eines „Takeaways“ nicht
unterlaufen kann, solange er auf dem Hochpunkt der Interaktion zur Anwendung kommt . Denn nur dann ist er mächtig . Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann ist das nicht der
Höhepunkt, sondern schon der rapide Abfall der Anziehung .
Denn „Takeaway“ heißt ja, du gehst genau dann, wenn sie
dich am spannendsten findet. Und zeigst ihr damit, dass du
nicht den ganzen Abend an ihr klebst, sondern so toll bist, es
darauf ankommen zu lassen .
Dann aber bitte nicht komplett verschwinden, sondern ihr
eine Möglichkeit geben, dich zu finden bzw. den Kontakt
zu dir wieder aufzunehmen . Es ist schließlich ein balzendes
Katz- und Faden-Spiel und kein „Verstecken“ .
Ich sagte: „Du bist echt cool, wir reden später weiter, wenn
ich es nicht vergesse - ich muss erst mal zu meinen Leuten
zurück, die vermissen mich bestimmt schon.“
Das zeigte ihr damit unterbewusst, dass ich keiner dieser
Honks bin, die sie nicht wieder los wird, wenn sie sich zu
offen gibt, und ich suggeriere zudem noch, dass ich mit vielen Leuten unterwegs bin, was wiederum einen hohen sozialen Wert
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