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Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)

Titel: Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian X
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innere Probleme, wenn man nicht gewillt ist, loszulassen . Also
fängt man wieder an . Wie ein Roboter . Denn eine sich langsam von hinten anschleichende Gefahr, die sich während des
dauerhaften Erfolgs in den Kopf setzt, ist die mit der Zeit
eintretende verzerrte Selbstwahrnehmung . Die Meinung von
den eigenen Fähigkeiten und sich selbst wird irgendwann
derart hoch, dass man seltener Risiken eingeht und Niederlagen nicht mehr ganz so locker hinnimmt . Schließlich
könnte man ja theoretisch jede haben. Was Bullshit ist, denn
kein Mann der Welt kann von sich behaupten, jede Frau zu
bekommen, die er will . Wer das behauptet, weiß einfach
nicht, wovon er spricht, oder ist ein Aufschneider .
Beim Aufreißen ging es mir dann nicht mehr um die banale
körperliche Befriedigung . Es war vielmehr das Produkt meiner geistigen Onanie geworden. Egoarschloch. Quotenficker.
Wie im Standby - Modus rasselte ich teilweise meine treffsicheren Techniken runter . Wozu? Für den Rausch der
Sekundenerfüllung? Für den Beweis an mich, dass ich
fast jede haben konnte? Oder doch eher vielmehr, um den
vermeintlichen Lohn für meine jahrelange Arbeit auf dem
Feld der Verführung und Persönlichkeitsentwicklung einzufahren? Alles auf Logik basierende Hirnwichserei! Ich
musste erfahren, dass der Weg das Ziel war . Denn, wenn
man glaubt, angekommen zu sein, bleibt da nichts weiter
als gähnende Leere . Leere, die depressiv und abhängig vom
Ergebnis macht . Es ist paradox . Je größer der Erfolg beim
anderen Geschlecht ist, desto abhängiger macht man sich
davon . Man misst seinen Wert an positiven Reaktionen des
weiblichen Umfeldes . Es ähnelt der eintönigen Beziehung
eines Komikers zu seinem Publikum . Eine gefährliche Kombination, die einen schnell auf die Couch eines Psychiaters
bringen kann .
Zum Teil schockte mich der Sex mit einer neu aufgerissenen Frau kaum noch . Es gab mir nicht den erwarteten Kick,
sondern wurde Standard und zu meiner Realität. Ausgefickt.
Leergelebt .
Ich wurde daraufhin wieder untätig und ließ die Verführungen schleifen . All das antrainierte Wissen bröckelte langsam
in meinem Kleinhirn auseinander . Obwohl ich es im Unterbewusstsein abgespeichert glaubte . Um diesen Prozess
aufzuhalten, machte ich wieder weiter . Doch aufgrund der
fehlenden Faszination für neue Frauen wurde mein Erfolg
gleichzeitig schlechter . Empathie und Mitgefühl ließen nach .
Das übertrug sich natürlich unterbewusst auf die zu verführenden Frauen, die dann oft abblockten . Ein Teufelskreis .
Wie konnte es so weit kommen? Seitdem ich 18 Jahre alt
war, hatte ich immer mindestens eine Frau in meinem Leben
gehabt . Durch das Schlucken der „roten Pille“, also durch
den Beitritt in die Aufreißergemeinschaft, wurde alles total
abgedreht. Die letzten beiden Lebensjahre mit 25 und 26
waren teilweise so abgefahren, dass ich in Hochform bis zu
acht Frauen gleichzeitig hatte, mit denen ich schlief . Sie liefen mir regelrecht hinterher, weil sie mit mir einfach ficken
und eine tolle, unkomplizierte Zeit verleben konnten . Ein
neuzeitlicher Harem . Gleichzeitig sanken die Neugier und
das Bedürfnis, neue Frauen aufzureißen . Dennoch konnte
ich es nicht mit ansehen, wie mein Level und meine Quote
anfingen zu sinken. So waren es jährlich mehr als 25 neue
Damen, die spätestens nach dem dritten Date auf dem Rücken landeten und immer wieder vorbeikamen . Es gab mir
aber nichts mehr . Abgesehen davon, dass ich quasi so gut
wie jeden Tag Sex hatte. Manchmal auch mehrmals am Tag
mit verschiedenen Frauen . Nur sind diese Ereignisse für
mich nach gewisser Zeit nicht mehr greifbar . Sie lassen sich,
im Gegensatz zu langen Beziehungen, einfach nicht emotional abspeichern, weshalb man immer nach neuen Abenteuern sucht . Diverse Geschichten aus meinem geheimen
Aufrisstagebuch führen mir das vor Augen, wenn ich es mir
ansehe. Ja, so etwas führe ich. Herrje, was bin ich doch be-
mitleidenswert . Doch ohne dieses Tagebuch hätte es dieses
Buch nie gegeben .
Um zu einem guten Abschluss zu kommen: Ich begriff, dass
Aufreißen wie ein Muskel ist, den man immerzu trainieren
muss, damit er nicht abbaut . Nicht etwa wie Fahrrad fahren,
eine Fähigkeit, die man nie wieder verlernt . Es ärgerte mich
zutiefst, meine einst erworbenen Skills nicht mehr in voller
Blüte greifbar zu haben, wenn ich alles an mir vorbeiziehen
ließ und nur ab und zu mal eine neue Frau verführte . Hirngefickt jagte ich

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