Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
können.
»Verdammt.« Ein Mann setzte sich zu Walsh. »Ian Graham, M15«, sagte er und nickte Kane und AJ zu. »Wie konnte Raazaq sich hier Zugang verschaffen. Er muss seine Maulwürfe auf der ganzen verdammten Welt haben, um von diesem Treffen erfahren zu können.«
»Das ist im Moment nicht das Problem«, erklärte Kane den Männern. »Raazaq zu deaktivieren ist das Problem.«
»Er ist in Besitz eines Virus, der letzte Woche den Russen gestohlen worden ist«, sagte AJ gepresst. »Und dieser Virus ist hier. Raazaq hat vor, ihn im Hotel freizusetzen. Entweder er erpresst die Staatsoberhäupter dieser Welt, oder er will sie alle auf einmal umbringen.«
»Verdammt!«, schrie Walsh. »Er wird den Präsidenten nicht anrühren!«
»Oder den Premierminister«, sagte Graham. »Wir schützen unsere Leute, koste es, was es wolle. Aber bis jetzt hat es keine offenen Drohungen gegeben, wir sitzen hier einfach nur fest.«
Walsh machte ein finsteres Gesicht. »Wir haben ein paar Teams zu Fuß losgeschickt. Wenigstens eines müsste Ihnen eigentlich begegnet sein.«
»Sie haben es nicht geschafft«, informierte ihn Kane. Er erläuterte, worauf sie gestoßen waren.
»Verflucht - entschuldigen Sie, Madam. Was zur Hölle geht hier vor?«
»Das Wichtigste zuerst«, übernahm Kane das Kommando. »Wie viele von Ihren Leuten haben das Überleben in der Wüste trainiert?«
»Nicht genug«, gab Ian zu.
»Dann müssen wir einer Gruppe von Männern einen Crash-Kurs verpassen und zwar sofort«, sagte Kane. »Irgendwer muss den Truppen entgegengehen und sie auf den neuesten Stand bringen. Der im Moment präzise aus nichts besteht. Allerdings bewegt sich im Augenblick jeder SEAL, jeder Ranger und jede Spezialeinheit der freien Welt auf uns zu, darauf wette ich. Sie können nicht mehr weit weg sein.«
»Zweifelsohne«, sagte Walsh mit einer gewissen Befriedigung. »Aber so lange wird Raazaq nicht mehr abwarten. Er wird tun, was immer er vorhat, bevor wir ihn noch aufhalten können. Er ist ein fieser kleiner Bastard. Er muss das hier in allen Einzelheiten geplant haben.«
Kane nickte. »Aber auch ein Bastard macht Fehler. Wir heben ihn aus. Nur würde ich mich besser fühlen, wenn wir medizinische Versorgung und Transportmittel et cetera hier hätten.«
»Das würden wir wohl alle«, sagte Barry trocken. »Gutes Stichwort, ich lasse uns etwas zu essen bringen, während wir das hier besprechen.«
»Ich gehe mit dem Team, das in die Wüste zurückkehrt«, preschte AJ vor.
Dass sie eine Frau war, schien Walsh nicht zu irritieren. »Gut, ich -«
»Nein«, sagte Kane. »Du bleibst hier. Raazaq wird auf deine Anwesenheit irgendwie reagieren.«
»Dann musst du ge -«
»Ich bleibe hier bei dir.« Dann fragte er Walsh: »Wem trauen Sie das zu?«
»Brody, Todd, Dixon.«
Ian meldete sich. »Ich schicke Doyle, Smythe und Tennyson mit.«
AJ lächelte. »Den Dichter?«
Ian lächelte zurück. »Er ist ein Dichter, ja. Und seine Muse ist eine M16.«
»Ist er auf die Wüste vorbereitet?«, wollte Kane wissen.
»Niemand ist auf die Wüste vorbereitet, Kumpel.«
Walsh erhob sich. »Offene oder verdeckte Aktion, um Sie beide da reinzubringen?«
»Wir haben Raazaq schon persönlich kennen gelernt. Wir gehen ganz offen da rein und locken ihn raus.«
Sie gingen auf das Hotel zu. Unter dem Blätterdach der Dattelpalmen war es angenehm kühl, Gras und Büsche gediehen prächtig.
»Sagen Sie uns noch, wer alles hier ist.«
»Der Präsident und die First Lady. Der britische Premier, die Queen. Einer der saudischen Prinzen. Königin Sofia von Spanien -«
»Jesus.«
»Genau.«
Raazaq war definitiv hier. Kane beschrieb ihn, aber Graham teilte ihm mit, dass an die fünfhundert Leute im Hotel wohnten. Nachdem klar geworden war, dass nichts mehr funktionierte, hatten sich alle Anwesenden in ihre Quartiere zurückgezogen. Da sie nicht wussten, woher die Gefahr kam, hatten die Sicherheitsleute die höchste Alarmstufe ausgelöst.
Walsh und seine Männer waren die einzigen Bewaffneten. Sobald Raazaq und seine Leute angekommen waren, schickte er eine ganze Armee ins Hotel, die jeden Raum, jedes Gepäckstück durchsuchte und jeden, der sich im Hotel befand, entwaffnete. Ohne Ausnahme. Er hatte sogar die Messer aus der Küche und dem Restaurant einsammeln lassen. Der leiseste Widerstand war Grund genug, sofort erschossen zu werden. Es hatte viele Opfer gegeben. Über zweihundert Sicherheitskräfte. Schließlich hatten alle ihre Waffen abgegeben. Sie
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