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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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die Pixie ebenfalls und er wusste, nach Anna oder Edmund musste er erst gar nicht Ausschau halten. Sie waren fort. Weit fort. Seine Hände glitten fieberhaft zu seinem linken Fußgelenk. Was war das nur, was sich so fest um seinen Knöchel legte? Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen. Er wischte sich durchs Gesicht. Ein Seil? Verblüfft betrachtete er die grüne fingerdicke Pflanze: Eine Schlinge, an der scharf gezackte Blätter rankten. Sie wand sich um Knöchel und Unterschenkel, drückte gegen seine Muskeln, schnitt ihm ins Fleisch. Er griff nach einem Blatt, zog, riss … Irgendwie musste er dieses elende Grünzeug doch loswerden. Mit beiden Händen zerrte er kraftvoll und stöhnte auf. Alexander biss sich auf die Unterlippe. Je fester er zog, desto enger legte sich die grüne Fessel um den verletzten Knöchel. Kleine Schweißperlen traten auf Alexanders Stirn, sein Bein brannte wie Feuer. Langsam schob er das nasse Hosenbein hoch und erschrak. Ein dünnes dunkelrotes Rinnsal lief seinen Unterschenkel hinunter und tropfte in den linken Schuh. Entlang der grünen Ranke war sein Bein deutlich angeschwollen. Ob Noah und Erin noch in der Nähe waren?
    »Hallo? Noah? Erin?«
    Keine Antwort. Ein wenig lauter vielleicht?
    »Hallo! Hilfe!«
    Nichts. Sie waren fort oder hörten ihn nicht. Alexander presste die Augen zusammen, strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht, atmete tief durch und sah sich um. Ihm fiel der Abend ein, an dem er sich mit Anna in dem winzigen Gewölbe unter Noahs Haus versteckt hatte. Nur dass es dort eine Leiter gegeben hatte, über die sie nach oben gelangen konnten. Hier gab es keine Leiter, keine Treppe. Seine Finger glitten über die kalten, moderigen Lehmwände. Glatt und feucht. An ihnen würde er niemals die drei Meter – so weit schien er in etwa gefallen zu sein – nach oben klettern können. Alexander spähte hinauf und lauschte. Nun, da der Nebel verschwunden war, erwachte der Wald wieder zum Leben, vertrieb die totale Stille, die der weiße Schleier mit sich gebracht hatte. Blätter rauschten, Vögel zwitscherten, Äste knackten. Schwache Sonnenstrahlen schoben sich durch das dichte Gestrüpp, durch das er eben hindurchgefallen war. Ein grünes Dach über einem winzigen Verlies.
    Er verfolgte den Verlauf der Ranke. Der grüne Stiel schlängelte sich über den Boden, verschwand unter dem Laub, das der Wind in einer Ecke der Grube zusammengeweht hatte. Offensichtlich gelang es ihm nicht, sie von seinem Fuß zu entfernen, ohne sich noch mehr zu verletzen. Vielleicht, wenn er sie aus dem Boden riss, die Wurzel herauszog. Alexander robbte über den harten lehmigen Boden, die grüne Fessel hinter sich herziehend. Jede Bewegung jagte glühende Wellen durch seinen Fuß. Noch ein kleines Stück, dann hatte er es geschafft. Schwer atmend richtete er sich auf und lehnte sich an die kalte Wand. Die dunkelgrüne Pflanze hatte ihren Griff nicht gelockert, im Gegenteil, die Schlinge schnitt tiefer und tiefer in seinen Unterschenkel. Er fegte das Laub zur Seite. Hier war sie also im Boden verankert. Vielleicht konnte er sie einfach abreißen. Was war das nur für ein Teufelszeug? Er musste sich von der Fessel befreien, und zwar schnell. Nicht nur, dass der Schmerz ihm den Atem raubte, alarmiert registrierte er außerdem, wie die letzten Kraftreserven seinen Körper verließen. Mit zittrigen Händen stützte er sich auf dem feuchtkalten Boden ab und für einen Moment musste er an Naomi denken. Sie war ebenfalls durch eine Pflanze verletzt worden, hatte sich bis heute nicht richtig davon erholt. Kyra hatte sie gepflanzt, um ungebetene Gäste auf Abstand zu halten. Wieder sah er sich um. Nun gesellte sich Furcht zu den Schmerzen. Nur nicht durchdrehen, Kumpel , mahnte er sich. Niemand war zu sehen, weder Noah noch Erin und auch nicht Kyra. Vielleicht aber hockte die Magierin irgendwo im Unterholz und beobachtete hämisch seine verzweifelten Versuche, die Fessel abzustreifen. Wahrscheinlich wartete sie nur darauf, dass er aufgab oder das Bewusstsein verlor. Dann musste sie ihn nur noch einsammeln und die zwei anderen Puzzleteile hinzufügen, die sie benötigte, um ihren teuflischen Plan Realität werden zu lassen. Alexander presste seine Augen fest aufeinander, um das zunehmend stärker werdende Schwindelgefühl zu vertreiben. Wenn nur Oskar hier wäre, doch sein zottliger vierbeiniger Freund war bei Nico geblieben. Wozu hätte er ihn auch mitnehmen sollen? Er hatte fest vorgehabt, nur so

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