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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Nicht nur, dass ihre Freundin Brief und Amulett gefunden hatte. Nun würde es ihr nicht mehr schwerfallen, dem Sonneneck den Rücken zu kehren. Sie musste nicht hier sein, um ihnen nah zu sein. Frieden, Ruhe. Endlich. Nun konnten die Wunden verheilen.
    »Ja, Onkel Schubert, da hast du wohl recht. Nicht wahr, Edmund?« Den kleinen Seitenhieb konnte sie sich nicht verkneifen. Wie oft hatte er Erin vorgeworfen, dass sie sich an seiner Seite durch die Passage gemogelt hatte. Naomis Freund rutschte unruhig auf dem Stühlchen hin und her und nippte an seiner Tasse.
    »Wollt ihr … ähm … wollt ihr ein wenig allein sein?« Er blickte flüchtig auf die Kette, die nun wieder um Annas Hals hing. »Ich störe nur.«
    Anna lachte. »Kommt nicht infrage, Ed. Du willst mich doch nicht mit diesem Chaos hier alleinlassen?«
    Verstohlen sah sie zu den leeren Regalen hinüber. Viel hatten sie nicht mehr geschafft letzte Nacht. Anna hatte eine Weile gebraucht, ihre Gedanken zu ordnen, den Blick lange zwischen Kette und Brief hin und her schweifen lassen. Schließlich war sie Erin gefolgt, um ihr aufräumen zu helfen, nur um diese zusammengerollt und tief schlafend auf dem Fußboden zwischen Holzautos und Stoffpuppen aufzufinden. Mit einiger Mühe war es ihr schließlich gelungen, sie in ihr eigenes Bett zu manövrieren. Sie selbst hatte darauf verzichtet, sich noch einmal hinzulegen, hatte erst gar nicht versucht, wieder einzuschlafen. Sie wusste, in dieser Nacht würde ihr das nicht mehr gelingen.
    »Außerdem müssen wir langsam anfangen zu planen, wenn wir in ein paar Wochen zurückkehren wollen. Und Ed, du störst nie«, fügte sie leise hinzu und drückte seine Hand, als der kräftige Mann verlegen den Blick senkte.
    »Ein wenig Zeit haben wir schon noch, bis wir heimkehren können, Anna. Ein paar Wochen müssen wir hier noch ausharren, bis du vor Kyra sicher bist. Aber ich bin froh, dass du dich endlich entschieden hast«, gab er zurück.
    Anna nickte nachdenklich. Neunzig Tage hatte die Magierin Zeit, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen. Etwa ein Drittel der Frist war bereits verstrichen. Über einen Monat war es her, dass sie Silvanubis erreicht und schließlich wieder verlassen hatte. Neunzig Tage … so lange schwebte jeder Neuankömmling, der Silvanubis durch die nebelverschleierten Passagen erreichte, in Gefahr. Gelang es Kyra, sie zu ergreifen und sich gleichzeitig in den Besitz einer magischen Pflanze, der Silberblüte, und des Phönixes zu bringen, dann würde in ihrem wunderschönen zukünftigen Zuhause nichts mehr so sein, wie es war. Sobald die Magierin diese drei Teile zerstörte, würde jede Kreatur und jede magische Pflanze Silvanubis’ ihre Magie verlieren. Niemand wäre mehr in der Lage, Silvanubis zu erreichen oder zu verlassen. Die Passagen, die die alte Welt mit Silvanubis verbanden, würden sich für immer schließen.
    »Entschieden habe ich mich eigentlich schon lange. Und Alexander wusste das.«
    Anna seufzte. Alexander … es verging nicht ein Tag, an dem sie sich keine Sorgen machte. Edmund erhob sich mühsam von dem Kinderstuhl, begann die Holzautos einzusammeln und zurück in die Regale zu stellen. Plötzlich hielt er inne und sah Anna an. »Sollen wir unseren Ausflug lieber verschieben?«
    Anna hätte sich gern noch ein wenig vor der unangenehmen Aufgabe gedrückt, aber sie waren nun schon über eine Woche hier, und länger ließ sich der Besuch wirklich nicht aufschieben.
    »Natürlich nicht, Edmund. Aber erst wird gefrühstückt.«
    Peter blickte sie skeptisch an und kniff ein Auge zu. »Werdet ihr den Weg zur Schreinerei ohne mich finden?«
    Edmund zuckte mit den Schultern, doch Anna nickte. Natürlich würde sie den Weg finden. Bereits in Silvanubis hatte sie sich vorgestellt, wo genau Alexander aufgewachsen war. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie einander noch nie über den Weg gelaufen waren. Die Schreinerei lag ein wenig abseits, fernab von der Geschäftigkeit der kleinen Stadt, nördlich des Wäldchens, wo sie sich vor einer gefühlten Ewigkeit das erste Mal getroffen hatten. Sie wusste genau, wo sie die Werkstatt und seine Mutter finden würde.
    »Keine Sorge, Peter, ich denke, ich weiß, wo es langgeht.«
    »Das, meine liebe Anna, habe ich noch nie bezweifelt. Und es sieht so aus, dass du dabei bist, den Rest des Weges ebenfalls klar vor dir zu sehen.«
    Anna hob eine Braue und spitzte den Mund. Wie üblich traf Peter den Nagel auf den Kopf. Er kannte sie einfach viel

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