Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
so braucht ihr darum nicht betroffen, nicht mißvergnügt, im Geiste nicht verstimmt zu werden. Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erzürnt oder unzufrieden würdet, so würdet ihr nur dabei verlieren. Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erzürnt oder unzufrieden würdet: könntet ihr da wohl der anderen rechte Rede und schlechte Rede beurteilen?«
»Gewiß nicht, o Herr!«
»Wenn auch, ihr Mönche, andere ungünstig über mich sprechen, ungünstig auch über die Satzung sprechen, ungünstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so habt ihr euch da was unwahr ist als unwahr zu vergegenwärtigen: ›Das eben ist also unwahr, das eben ist also unrichtig, dergleichen kennt man nicht bei uns, und kann es bei uns auch nicht finden.‹ – Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so braucht ihr darum nicht erfreut, nicht frohgemut, im Geiste nicht aufgetrieben zu werden. Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, und ihr darum erfreut, frohgemut, aufgetrieben würdet, so würdet ihr nur dabei verlieren. Wenn auch, ihr Mönche, andere günstig über mich sprechen, günstig auch über die Satzung sprechen, günstig auch über die Jüngerschaft sprechen, so habt ihr euch da was wahr ist als wahr einzugestehn: ›Das eben ist also wahr, das eben ist also richtig, dergleichen kennt man bei uns, und kann es bei uns auch finden.‹
Geringwertig aber ist es, ihr Mönche, minderwertig, tugendwertig, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag. Was ist es aber, ihr Mönche, das geringwertig, minderwertig, tugendwertig ist, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag?
›Lebendiges umzubringen hat er verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern, dem Asketen Gotamo: ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Nichtgegebenes zu nehmen hat er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern, der Asket Gotamo: Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch gesinnt, reingewordenen Herzens verweilt er.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Die Unkeuschheit hat er verworfen, keusch lebt er, der Asket Gotamo: fern zieht er hin, entraten der Paarung, dem gemeinen Gesetze.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Lüge hat er verworfen, von Lüge hält er sich fern, der Asket Gotamo: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt‹. So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Das Ausrichten hat er verworfen, vom Ausrichten hält er sich fern, der Asket Gotamo: was er hier gehört hat erzählt er dort nicht wieder um jene zu entzweien, und was er dort gehört hat erzählt er hier nicht wieder um diese zu entzweien; so einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht fördernde Worte spricht er.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Barsche Worte hat er verworfen, von barschen Worten hält er sich fern, der Asket Gotamo: Worte, die frei von Schimpf sind, dem Ohre wohltuend, liebreich, zum Herzen dringend, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht er.‹ So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen. ›Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und Plaudern hält er sich fern, der Asket Gotamo: zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit
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