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Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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werden Unterscheidungen aufgelöst: so verhält es sich mit uns. Durch Auflösung des Unwissens werden Unterscheidungen aufgelöst.«
    »Wohl, ihr Mönche. Und somit, ihr Mönche, sprecht ihr es aus, und spreche ich es aus: Wenn Jenes nicht ist, wird Dieses nicht, durch die Auflösung von Jenem wird Dieses aufgelöst, und zwar: durch Auflösung des Unwissens werden Unterscheidungen aufgelöst, durch Auflösung der Unterscheidungen wird Bewußtsein aufgelöst, durch Auflösung des Bewußtseins wird Bild und Begriff aufgelöst, durch Auflösung von Bild und Begriff wird sechsfaches Reich aufgelöst, durch Auflösung des sechsfachen Reichs wird Berührung aufgelöst, durch Auflösung der Berührung wird Gefühl aufgelöst, durch Auflösung des Gefühls wird Durst aufgelöst, durch Auflösung des Durstes wird Anhangen aufgelöst, durch Auflösung des Anhangens wird Werden aufgelöst, durch Auflösung des Werdens wird Geburt aufgelöst, durch Auflösung der Geburt wird Alter und Tod aufgelöst, Schmerz und Jammer, Leiden, Trübsal, Verzweiflung gehn zugrunde: also kommt dieses gesamten Leidensstückes Auflösung zustande.
    Werdet ihr nun, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, in die Vergangenheit zurückforschen: ›Waren wir in den vergangenen Zeiten – waren wir nicht in den vergangenen Zeiten – was waren wir wohl in den vergangenen Zeiten – wie waren wir wohl in den vergangenen Zeiten – was waren wir wohl während der vergangenen Zeiten gewesen –‹?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Werdet ihr nun, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, in die Zukunft hinein forschen: ›Werden wir in den zukünftigen Zeiten sein – werden wir in den zukünftigen Zeiten nicht sein – was werden wir wohl in den zukünftigen Zeiten sein – wie werden wir wohl in den zukünftigen Zeiten sein – was werden wir wohl die zukünftigen Zeiten hindurch geworden sein –‹?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Werdet ihr nun, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, euch jetzt über die Gegenwart bald diese bald jene Frage stellen: ›Bin ich – bin ich nicht – was bin ich – wie bin ich – woher ist wohl dieses mein Wesen gekommen, wohin wird es gehn –‹?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Werdet ihr nun, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, vielleicht sagen: ›Dem Meister zollen wir Verehrung, aus Verehrung vor dem Meister reden wir also‹?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Werdet ihr nun, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, vielleicht sagen: ›Ein Asket hat also zu uns gesprochen und Asketen, wir aber reden nicht also‹?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Möchtet ihr nun, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, vielleicht einen anderen Meister erwählen?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Oder wolltet ihr etwa, ihr Mönche, also erkennend, also verstehend, zu den Gelübden, Schwärmereien und Feierlichkeiten der gewöhnlichen Asketen und Priester als zum Heile zurückkehren?«
    »Gewiß nicht, o Herr!«
    »Wie nun, ihr Mönche: so sagt ihr einzig das, was ihr selbst durchdacht, selbst erkannt, selbst verstanden habt?«
    »Gewiß, o Herr!«
    »Wohl, ihr Mönche. Belehnt seid ihr, meine Mönche, mit dieser klar sichtbaren Lehre, der zeitlosen, anregenden, einladenden, die Verständigen von selbst verständlich wird. ›Klar sichtbar, ihr Mönche, ist diese Lehre, zeitlos, anregend, einladend, jedem Verständigen von selbst verständlich‹: wurde das gesagt, so war es darum gesagt.
     
    Wenn Drei sich vereinen, ihr Mönche, bildet sich eine Leibesfrucht. Da sind Vater und Mutter vereint, aber die Mutter hat nicht ihre Zeit, aber der Keimling ist nicht bereit, und so bildet sich keine Leibesfrucht. Da sind Vater und Mutter vereint und die Mutter hat ihre Zeit, aber der Keimling ist nicht bereit, und so bildet sich keine Leibesfrucht. Sind aber, ihr Mönche, Vater und Mutter vereint, und die Mutter hat ihre Zeit, und der Keimling ist bereit, so bildet sich durch der Drei Vereinigung eine Leibesfrucht. Eine solche Frucht, ihr Mönche, hegt die Mutter neun bis zehn Monate im Leibe, mit großer Angst, eine schwere Last. Eine solche Frucht, ihr Mönche, gebiert die Mutter nach Verlauf von neun bis zehn Monaten, in großen Ängsten, die schwere Last. Und wann dieser Sprößling geboren ist, ernährt sie ihn mit ihrem eigenen Blute. Blut sagt man, ihr Mönche, im Orden des Heiligen für Muttermilch. Dieses Kind nun, ihr Mönche, entwickelt sich nach und nach, reift nach und nach heran und pflegt

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