Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons
Auflösung solcher Nahrung ist, was entstanden, dem Gesetze der Auflösung verfallen‹: hegt ihr hierüber, ihr Mönche, den leisesten Zweifel?«
»Nein, o Herr!«
»›Entstanden ist dieses‹: habt ihr das, ihr Mönche, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit klar erkannt?«
»Ja, o Herr!«
»›Durch solche Nahrung gebildet‹: habt ihr das, ihr Mönche, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit klar erkannt?«
»Ja, o Herr!«
»›Durch die Auflösung solcher Nahrung ist, was entstanden, dem Gesetze der Auflösung verfallen‹: habt ihr das, ihr Mönche, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener Weisheit klar erkannt?«
»Ja, o Herr!«
»Wenn ihr euch nun, ihr Mönche, an diese Erkenntnis, die also geläuterte, also geklärte, anklammern, an ihr ergetzen, sie liebgewinnen und als eigen schätzen wolltet: würdet ihr da wohl, ihr Mönche, die verkündete Lehre wie ein Floß betrachten, zum Entrinnen tauglich, nicht zum Festhalten?«
»Gewiß nicht, o Herr!«
»Wenn ihr euch aber, ihr Mönche, an diese Erkenntnis, die also geläuterte, also geklärte, nicht anklammern, nicht an ihr ergetzen, sie nicht liebgewinnen, nicht als eigen schätzen wolltet: würdet ihr da wohl, ihr Mönche, die verkündete Lehre wie ein Floß betrachten, zum Entrinnen tauglich, nicht zum Festhalten?«
»Gewiß, o Herr!«
»Vier Arten der Nahrung, ihr Mönche, sind für die Wesen vorhanden, den entstandenen zur Erhaltung, den entstehenden zur Entwickelung; welche vier? Körperbildende Nahrung, grob oder fein, zweitens Berührung, drittens geistiges Innewerden, viertens Bewußtsein. Und wo, ihr Mönche, wurzeln diese vier Arten der Nahrung, woraus entspringen sie, woraus entstehn sie, woraus erwachsen sie? Diese vier Arten der Nahrung wurzeln im Durst, entspringen aus dem Durst, entstehn aus dem Durst, erwachsen aus dem Durst. Und wo, ihr Mönche, wurzelt dieser Durst, woraus entspringt er, woraus entsteht er, woraus erwächst er? Der Durst wurzelt im Gefühl, entspringt aus dem Gefühl, entsteht aus dem Gefühl, erwächst aus dem Gefühl. Und wo, ihr Mönche, wurzelt dieses Gefühl, woraus entspringt es, woraus entsteht es, woraus erwächst es? Das Gefühl wurzelt in der Berührung, entspringt aus der Berührung, entsteht aus der Berührung, erwächst aus der Berührung. Und wo, ihr Mönche, wurzelt diese Berührung, woraus entspringt sie, woraus entsteht sie, woraus erwächst sie? Die Berührung wurzelt im sechsfachen Reich, entspringt aus dem sechsfachen Reich, entsteht aus dem sechsfachen Reich, erwächst aus dem sechsfachen Reich. Und wo, ihr Mönche, wurzelt dieses sechsfache Reich, woraus entspringt es, woraus entsteht es, woraus erwächst es? Das sechsfache Reich wurzelt in Bild und Begriff, entspringt aus Bild und Begriff, entsteht aus Bild und Begriff, erwächst aus Bild und Begriff. Und wo, ihr Mönche, wurzelt dies Bild und Begriff, woraus entspringt es, woraus entsteht es, woraus erwächst es? Bild und Begriff wurzelt im Bewußtsein, entspringt aus dem Bewußtsein, entsteht aus dem Bewußtsein, erwächst aus dem Bewußtsein. Und wo, ihr Mönche, wurzelt dieses Bewußtsein, woraus entspringt es, woraus entsteht es, woraus erwächst es? Das Bewußtsein wurzelt in den Unterscheidungen, entspringt aus den Unterscheidungen, entsteht aus den Unterscheidungen, erwächst aus den Unterscheidungen. Und wo, ihr Mönche, wurzeln diese Unterscheidungen, woraus entspringen sie, woraus entstehn sie, woraus erwachsen sie? Die Unterscheidungen wurzeln im Unwissen, entspringen aus dem Unwissen, entstehn aus dem Unwissen, erwachsen aus dem Unwissen. So sind denn, ihr Mönche, durch Unwissen bedingt Unterscheidungen, ist durch Unterscheidungen bedingt Bewußtsein, durch Bewußtsein bedingt Bild und Begriff, durch Bild und Begriff bedingt sechsfaches Reich, durch sechsfaches Reich bedingt Berührung, durch Berührung bedingt Gefühl, durch Gefühl bedingt Durst, durch Durst bedingt Anhangen, durch Anhangen bedingt Werden, durch Werden bedingt Geburt, durch Geburt bedingt gehn Alter und Tod, Schmerz und Jammer, Leiden, Trübsal, Verzweiflung hervor: also kommt dieses gesamten Leidensstückes Entwicklung zustande.
›Durch Geburt bedingt ist Alter und Tod‹, das ist da wohl gesagt worden; sind wir nun, ihr Mönche, durch Geburt dem Alter und Tod verfallen, oder wie verhält es sich hiermit?«
»Durch Geburt, o Herr, bedingt ist Alter und Tod: so verhält es sich mit uns. Durch Geburt bedingt ist Alter und
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