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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Diarrhöe der Kot in wäßrigen Strömen von ihnen lief. Wer umfiel, blieb liegen, im günstigsten Fall ohne Schläge. In der Regel wurde er mit Stockschlägen, Peitschenhieben und mit dem Gewehrkolben so lange traktiert, bis er wieder auf die Beine kam. Und wenn er wieder zusammensackte, setzte die Prozedur von neuem ein, bis der also Behandelte nimmermehr aufstand.«

Arloth, Willibald
    Zentral-Bauleitung
    * 12.8.1911 Grünwald/Sudeten. SS-Oberscharführer. Rohstoffstelle und Einkauf. Nach 1945 in Halle/Saale. KZ-Kollege Johann Böhm: »Für die Errichtung der Krematorien war die Zentrale Bauleitung zuständig.«

Armbrüster, Ludwig
    SS -Rottenführer
    * 8.4.1914 Radautz. Stabskompanie (SS-Angehöriger der Kommandantur). † 9.7.1974 Stuttgart. – Rechtfertigungsbericht Standortarzt Wirths, nach dem Ende von Auschwitz 1945 verfaßt (AV, Bl. 1431f.): »Es gab kein fließendes Wasser, keine ordentlichen Aborte, keine Bademöglichkeit. Die Baracken, in welchen die Gefangenen untergebracht, waren unheizbar, überfüllt, es fehlten Betten, teilweise nur Holzbänke, auf welchen die Gefangenen bis zu 8 Personen in 3 Etagen übereinanderliegen mußten. Läuse liefen buchstäblich massenhaft auf den Fußböden, Kleidern, Körpern der Menschen. Die Wände waren schwarz von Flöhen. Die Menschen in unvorstellbarem Zustand, abgemagert bis zum Gerippe, von Ungeziefer zerbissen, zwischen Lebenden und Sterbenden lagen Tote. Täglich wurden Hunderte von Verstorbenen weggebracht; oft blieben sie auch tagelang zwischen den Lebenden liegen.«

Armbrust, Josef
    SS -Schütze
    * 30.1.1912 Apatin/Ungarn. † 30.11.1947 München.

Armbruster, Michael
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 29.9.1901 Einbach, Kreis Wolfach. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Standortbefehl Nr. 16/43: »Besuch der Familie ab 1.5.43«. Nach 1945 in Hausach. – Das Eigentum (Ehering, Uhr usw.) der »arischen« Häftlinge wurde in Papiersäcke gepackt, mit der Häftlingsnummer versehen und in einer Effektenkammer verwahrt. Eigentum von Juden »verfiel« an das Deutsche Reich.

Arndt, Bruno
    SS -Rottenführer
    * 17.4.1893 Punitz, Kreis Gostingen. SS-Totenkopf-Sturmbann. Standortbefehl Nr. 40/43: »Besuch der Ehefrau vom 15.9.–25.9.43«. † Letzte Nachricht am 25.7.1945 aus dem Gefängnis in Eisleben.

Arnhold, Wilhelm
    SS -Unterscharführer
    * 10.7.1889 Spangenberg/Österreich. September 1944 im Außenlager Gleiwitz II, Gasrußwerk, mehr als tausend Häftlinge. Am 19.4.1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt. † 2.10.1949 Wuppertal.

Arold, August Christian
    Zentral-Bauleitung
    * 4.4.1883 Aschaffenburg. Ingenieur. 1933 NSDAP (Nr. 3067842) und SS (Nr. 74999), zuletzt Obersturmführer. In der ZBL Abteilungsleiter Tiefbau. † Januar 1947 Gefängnis Brieg b. Breslau. Höß am 6.6.1940 im allerersten Kommandanturbefehl (Nr. 1/40) zur Wasserversorgung: »Ich mache nochmals darauf aufmerksam, daß das Wasser aus sämtlichen Brunnen und Wasserleitungen nicht getrunken werden darf.« Kommandantursonderbefehl Höß vom 6.6.1942: »Sämtliche SS-Angehörigen sind durch ihre Einheitsführer, die Zivilarbeiter durch ihre Baufirmen eingehend darüber zu belehren, daß das Wasser in den Brunnen sowie in den Wasserleitungen im Interessengebiet KL Auschwitz nicht einwandfrei ist, sondern Krankheitskeime in sich trägt. Jeder Einzelne ist nicht nur sich selbst, sondern auch der Nation gegenüber für die Gesunderhaltung seines Körpers verantwortlich. Es ist strengstens verboten, den Wasserleitungen und Brunnen Wasser zu entnehmen, um es ungekocht zu trinken. Sollte dieses Verbot übertreten werden und es wird den Betreffenden nachgewiesen, daß sie dieses Wasser in nichtabgekochtem Zustande getrunken haben, so werden sie wegen Selbstverstümmelung und Entziehung der Arbeitskraft im Dienst der Nation zur Rechenschaft gezogen und dementsprechend bestraft. Das Schutzhaftlager sorgt dafür, daß die Häftlinge sinngemäß belehrt werden.«

Aron, Hans
    SS -Sturmmann
    * 25.3.1921 Molidor/späteres Jugoslawien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 19.7.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. Nach 1945 Wohnsitz in der Oberpfalz. – KZ-Kollege Bruno Albrecht (AV, Bl. 11404ff.): »Wann das Verhalten eines Häftlings als Fluchtversuch zu werten war, blieb der Auslegung jedes Einzelnen überlassen. Ich selbst

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