Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz aus dem Verlag des Staatlichen Museums Auschwitz sowie Danuta Czechs Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939–1945 numeriert das Alte Krematorium als Krematorium I und die später in Birkenau erstellten vier großen Vergasungsanlagen entsprechend als Krematorium II bis V. Diese Numerierung ist durch Dokumente belegt.
Wir haben jedoch auch eine andere Zählweise. Wahrscheinlich ist es so, daß zunächst I–V gezählt wurde, nach dem Wegfall des Alten Krematoriums aber die Birkenauer Vergasungsanlagen als I–IV bezeichnet wurden. Der Standortbefehl Nr. 5/44 vom 1.2.1944 benennt als Krematorium I eindeutig nicht das Alte Krematorium im Stammlager. Die Aufstellung der Arbeitseinsatzkommandos vom 30.8.1944 führt die Mordanlagen I bis IV auf.
Krematoriumsführer Johann Gorges (AV, Bl. 11488): »Die Krematorien bei Birkenau trugen die Bezeichnungen I, II, III u. IV.« Mengeles Pathologe Nyiszli, dessen Arbeitsplatz zuletzt in den Krematorien war, verfährt in seiner Aussage vom 28.7.1945 ebenso. Erich Muhsfeldt, Chef der Vergasungsanlagen (MV, Bd. 41), nennt die Krematorien I–IV. Kommandant Höß – er müßte es wissen – schreibt in seinen Aufzeichnungen in polnischer Haft ebenfalls von den Krematorien I–IV.
Das Auschwitz-Urteil des LG Frankfurt am Main folgt dieser Zählweise. Aus dem Frankfurter Auschwitz-Verfahren stammen die meisten der in diesem Buch zitierten Aussagen. Dies war der Grund, mich an diese Zählweise zu halten.
Zahlenangaben zu Transporten folgen Danuta Czechs Kalendarium .
Zitate aus dem Frankfurter Auschwitz-Prozeß stammen – sofern nichts anderes vermerkt – aus Hermann Langbeins Dokumentation Der Auschwitz-Prozeß . Komplette Mitschnitte der Zeugenaussagen hat das Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt am Main transkribiert.
Die Standort- und Kommandanturbefehle sind zitiert nach der gleichnamigen Dokumentation von Norbert Frei und Mitarbeitern.
Zur Zitierweise: Sind Aussagen der zitierten Person bereits im Personenartikel ausgewiesen, wird die Quelle nicht eigens wiederholt.
Zur Vereinfachung der Suche nach Personennamen sind Sonderzeichen nicht übernommen worden.
Zum Schluß: In Auschwitz kannte man keine Weiblichkeitsform, so werden zum Beispiel auch Frauen Häftling genannt.
Abkürzungen
AL
Arbeitslager
APR
Auschwitz-Prozeß 4 Ks 2/63, s. Literatur
AV
Auschwitz-Verfahren
BA
Bundesarchiv
BDC
Berlin Document Center, heute BA Berlin
BV
Buthner-Verfahren, s. Literatur
faks.
faksimiliert
FBI
Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt am Main
FSK
Friedler/Siebert/Kilian, s. Literatur
GSTA
Generalstaatsanwaltschaft
HJL
Hans-Joachim Lang, s. Literatur
HKB
Häftlingskrankenbau
HvA
Hefte von Auschwitz, s. Literatur
JA
Jaworzno-Anklage, s. Literatur
LG
Landgericht
LaP
Lasik, Personal, s. Literatur
LaV
Lasik, Verfolgung, s. Literatur
MV
Mengele-Verfahren
Nbg. Dok.
Nürnberger Dokument
OLG
Oberlandesgericht
PA
Politische Abteilung (Lager-Gestapo)
Q.
Quelle
RSHA
Reichssicherheitshauptamt, Zusammenschluß von SD, Sipo, Gestapo und Kripo, NS-Terrorinstrument, mit der Judenvernichtung beauftragt
SD
Sicherheitsdienst der SS (Himmlers Spitzelorganisation)
SP
Sammlung Pross (s. Literatur)
SS-WVHA
SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt
StA
Staatsanwalt(schaft)
StAu
Studien Auschwitz, s. Literatur
SV
Schumann-Verfahren, s. Literatur
T 4
Tarnungskürzel für die Zentraldienststelle der Kanzlei des Führers in der Berliner Tiergartenstraße 4, die den Massenmord an Behinderten organisiert
W- SS
Waffen- SS
z.b.V.
zur besonderen Verwendung
ZSTL
Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen Ludwigsburg
Dienstgrade
Schütze (Schtz.)
Schütze
Oberschütze
Oberschütze
Sturmmann (Strm.)
Gefreiter
Rottenführer (Rottf.)
Obergefreiter
Unterscharführer (Uscha.)
Unteroffizier
Scharführer (Scharf.)
Unterfeldwebel
Oberscharführer (Oscha.)
Feldwebel
Hauptscharführer (Hscha.)
Oberfeldwebel
Stabsscharführer
Hauptfeldwebel
Sturmscharführer
Stabsfeldwebel
Untersturmführer
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