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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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»Am selben Tag kam aus Stutthof ein Transport an, zu welchem auch eine Gruppe von über hundert litauischen Kindern gehörte. Es handelte sich um jüdische Kinder aus Kowno. Diese Gruppe wurde in derselben Baracke des Quarantänelagers untergebracht, in welcher ich mich befand. Ich erinnere mich sehr genau, daß am jüdischen Neujahrstag 1944  – also im September – eine Selektion stattfand, die ein SS -Arzt vornahm. Wir mußten zu diesem Zwecke uns außerhalb der Baracke aufstellen. Wir mußten uns alle vollständig entkleiden, und der SS -Arzt betrachtete uns und traf auf Grund seines Eindrucks seine Entscheidung. Als der SS -Arzt an die Gruppe der litauischen Kinder kam, mußten der Blockälteste und der Blockschreiber eine Schnur in einer bestimmten Höhe halten. Sofern die Kinder kleiner waren, wurden sie gleichfalls [ins Gas] selektiert.« – Kinder werden in der Regel nach Ankunft in Auschwitz in der Gaskammer ermordet. Das Museum Auschwitz (StAu  II ) hat jedoch mehr als 21 000  Häftlingsnummern von Kindern und Jugendlichen registriert, die im Lager vegetierten. Die Überlebende Sternberg, zu dieser Zeit Häftlingsschwester auf einem Block mit russischen Kindern, in ihrem Bericht
In der Hölle von Auschwitz
( AV , Bl.  3983 f.): »Eines Tages passierte es, daß mit den russischen Kindern versehentlich ein kleiner Junge ins Lager kam, welcher ein jüdisches Kind aus Holland war. Wir prägten dem Jungen ein, wenn er gefragt werden sollte, zu sagen, daß er russisch sei. Er verstand sehr gut, was wir meinten, und erwiderte uns, ich weiß, daß sie mich sonst in den Ofen stecken. Wenn der Kommandoführer in den Block kam, so fragte er stets: Sind hier Judenkinder. Wir sagten nein, Herr Kommandoführer. Jeder brachte dem Kind zu essen, damit er nicht hungerte. Bald erkrankte das Kind an Typhus. Er sagte uns, wenn ich sterben muß, im Himmel ist es auch schön, hat mir Mutti erzählt. Bei den Englein sind schöne Blumen und Gärten. Das Kind wurde jeden Tag weniger. Sogar der deutschen Blockältesten liefen die Tränen. Nach ein paar Tagen starb das Kind. Wir legten es auf eine Trage, schmückten sie mit Blumen und trugen sie selbst zum Leichenblock.«

Gaschler , Josef
    SS -Rottenführer
    *  16 . 10 . 1908 Fürstenthal. Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur). Wohnsitz bei Kempten.

Gasda , Gerhard
    SS -Unterscharführer
    *  12 . 10 . 1911 Lipine. Herbst 1942 bis Anfang 1943 SS -Kantine. Wohnsitz in Hamm.

Gaspari , Johann
    SS -Sturmmann
    *  13 . 4 . 1909 . Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Häftling Koenig (Erinnerungen): »Ich besaß eine Konservenbüchse mit einem Draht als Henkel, die ich als Eßschale verwendete, und hatte auch einen Löffel. Viele besaßen solche Utensilien nicht, was das Essen schwierig machte. Für die, die keine Eßschale und keinen Löffel besaßen, wurde die Suppe in einer großen Waschschüssel verteilt, die vier oder sechs Portionen enthielt. Sie mußten versuchen, die Suppe aus der Waschschüssel herauszuschlürfen. Sehr oft erhielten die Häftlinge nicht den Teil der Nahrung, der ihnen zustand, und so gab es haßerfüllte Streitereien.«

Gaspero , Ambrosius di
    Fahrbereitschaft
    *  7 . 1 . 1921 Uklina/Slowakei. SS -Rottenführer. Verbleib unbekannt. – Alter Feinsilber, Gaskammerkommando: »Im Zusammenhang mit der Vergasung selbst muß erklärt werden, daß, wenn man gebrechliche Greise, Kinder oder kranke Personen brachte, ihnen nicht befohlen wurde, vom Auto zu steigen, sondern man schüttete sie durch Aufheben des Vorderteils des Wagens in den Hof, so wie man Müll ausschüttet.«

Gasser , Friedrich
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    *  1 . 1 . 1921 St. Martin b. Klagenfurt. SS -Unterscharführer. Nach 1945 in Kärnten. PA -Häftling Feliks Mylyk im Auschwitz-Prozeß: »Ich weiß genau, daß alle Angehörigen der Politischen Abteilung an der Rampe Dienst versahen, denn wenn Rampendienst war, hat vorher Kirschner [ PA ] mir ein Schreiben übergeben, in dem Sonderzuteilung angefordert wurde. Damit mußte ich zur SS -Kantine gehen und bekam dort einen halben Liter Schnaps für vier Personen, Weißbrot, Wurst und Zigaretten. Diese Rationen wurden dann an diejenigen verteilt, die Dienst hatten.«

Gauger , Robert
    SS -Rottenführer
    *  22 . 9 . 1897 Gumtow. Auschwitz, Kommando Sosnowitz ( II ). Am 23 . 1 . 1948 in Krakau zu 4  Jahren Haft verurteilt. †  10 . 7 . 1979 am Wohnort Ratzeburg.

Gaweda ,

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